Kapitel 12.

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Taehyung

Den ganzen Vormittag hatte ich eigentlich nichts anderes getan, als ein Bild nach dem anderen von Jungkook zu schießen. Insgesamt hatte er drei Kleider von mir angezogen und jedes neue Bild übertrumpfte das, von zuvor. Wenn man glaubte, dass es kaum mehr besser werden konnte, wurde man von der Schönheit dieser besonderen Person überzeugt, die es tatsächlich geschafft hatte, mir gerade Mal an seinem zweiten Tag den Atem zu rauben. Was nicht nur daran lag, dass ich ein gewisses Interesse an ihm besaß und dieses auch nicht vor hatte, zu verstecken.

Jungkook war genau das Model, welches ich brauchte, obwohl ich am Anfang glaubte, eine Frau in meinen Kleidern zu sehen. Mir war die Idee, den Schwarzhaarigen in meinen Klamotten zu sehen erst gekommen, als ich ihn an seinem ersten Tag etwas genauer beobachtet hatte. Seine Figur ansah, zumindest das, was ich davon erkennen konnte und mir in meinem Kopf ein Bild ausmalte, von ihm. Teilweise sogar nackt, aber nicht nur, weil ich ihn und seinen Körper ruinieren und auf eine sexuelle Weise berühren wollte. Sondern auch, da ich ihn mir so besser in anderen Dingen vorstellen konnte. In meinen Kleidern, die er heute tatsächlich, ohne viel herum Gejammere angezogen hatte.

Womöglich lag es daran, dass sie ihm zu sehr gefielen und er selbst den Gedanken nicht loswerden konnte, sie einmal anziehen zu wollen. Und es deswegen auch genoss, in ihnen Fotografiert zu werden, obwohl er ein Mann war, der in dieser Gesellschaft dafür verurteilt würde, Klamotten zu tragen, die als zu weiblich galten. Nur für Frauen gemacht, dabei gab es für mich keinen Unterschied. Mir war es egal, ob ein Mann oder eine Frau gefallen daran fand, das was ich entwarf zu tragen.

Und der Junge vor mir, welcher mal wieder schüchtern seinen Blick senkte und seine Teetasse mit beiden Händen hielt, war bloß geblendet von diesen Vorurteilen. Hatte es aber dennoch geschafft, ab einem gewissen Punkt zuvor einfach loszulassen und zu zeigen, was für ein Talent er eigentlich hatte.

"Ich will dich als mein Model. Mir hat noch niemand so gefallen wie du und die Bilder sind perfekt. Zwar wolltest du... Eigentlich ein Fotograf werden, aber ich hätte dich lieber vor... Als hinter der Kamera" brach ich irgendwann die Stille und sah den Jungen vor mir dabei die ganze Zeit an. Schon seitdem wir hier waren und ich ihm seine Tasse Tee gespendet hatte, schaffte er es kaum mehr, zu mir aufzusehen, dabei war es offensichtlich, wie fasziniert ich von ihm war. Ich konnte nicht einmal mehr meinen Enthusiasmus verstecken, was mir sonst sehr einfach viel. Emotionen zurück zu halten und mich mit ihnen zu zügeln, war nichts, was mir schwer fiel, ganz im Gegenteil. Aber bei ihm war es irgendwie anders.

Was hieß irgendwie. Nicht nur mein sexuelles Verlangen nach ihm trieb mich in den Wahnsinn, dabei trafen wir uns gerade zum zweiten Mal, sondern auch mein Gefallen an seiner Schönheit und seine Arbeit als mein Model, welche Stelle er auch hoffentlich abnehmen würde. Denn es wäre ehrlich eine Schande, würde ich ihn nicht mehr wieder sehen oder nicht das Privileg genießen können, ihn an meiner Seite zu haben. Und jetzt, wo ich mein Anliegen ausgesprochen hatte, ziemlich klar und deutlich und ohne viel herum geschmeichele, sah er endlich zu mir auf. Merkte auch, dass ich es tatsächlich ernst meinte und ihn nicht veräppelte, um ihn am besten noch bloß zu stellen.

Das genaue Gegenteil von dem, was mein Ziel war. Denn ich wollte diesen Jungen an meiner Seite. So sehr... Sodass es mich definitiv ein wenig verletzen würde, wäre seine Antwort nein.

"S-sir ich... Ich weiß nicht" erwiderte er bloß etwas unsicher, nachdem er eine ganze Weile nichts anderes getan hatte, als sich nachdenklich auf seiner hübschen Unterlippe herum zu heißen. Teilweise wurde mein Verlangen danach, einfach nach seinem Kinn zu greifen und ihn davon abzuhalten, seine Lippen zu zerkauen, die so perfekt und weich aussahen, ein wenig zu groß. Größer, als mir lieb war. Denn ich versuchte es zumindest, es langsam mit ihm anzugehen und ihm seine Zeit zu geben, selbst heraus zu finden, dass er mich genau so sehr wollte, wie ich. Auch wenn er es noch leugnete.

Forbidden Lust // 𝑇𝑎𝑒𝑘𝑜𝑜𝑘 ✓ Where stories live. Discover now