Kapitel 7.

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Jungkook

"Da bist du ja? Und, wie wars?" fragte mich Namjoon und schien meine Antwort kaum abwarten zu können. Ich wusste ja aber auch, wieso. Erstens ging es hier um einen Job als Fotograf für niemand geringeren als Kim Taehyung, aber gerade meine Eltern, die von dem Job wenig begeistert waren, könnte ich damit überzeugen. Ich war zwar noch nicht voll angestellt, aber meinen ersten Check schon erhalten, der sich definitiv sehen lassen konnte. Anscheinend war er doch begeisterter von meinen Fähigkeiten gewesen, als er zugab. Aber so wie man von den Leuten hörte, mit denen er so arbeitete, bekam man auch nur Lob, wenn man herausragende Leistung erbrachte.

Heute war gerade Mal mein erster Tag gewesen. Doch ich konnte kaum in Worte fassen, wie gut ich mich gerade fühlte, diesen Mann mit solch hohen Anforderungen gerecht zu werden. Auch wenn mir die Wirkung, welche er auf mich uns meinen Körper besaß, nicht einfach aus dem Kopf ging. Wie könnte ich das auch vergessen. Der Moment, in dem er mir so nahe gewesen und ich sein markantes Gesicht von nur ein paar Zentimetern aus betrachten konnte. Keine einzelne Pore blieb mir verborgen, so nahe durfte ich diesem erfolgreichen Mann kommen.

Beziehungsweise war er das selbst. Er hatte sich förmlich über meinen eigenen Körper gebeugt, wäre ich nicht etwas zur Seite gegangen und ihm somit etwas Platz eingeräumt. Und dennoch war der Bildschirm, auf dem man die Bilder die ich gemacht hatte, sehen konnte, nicht sonderlich groß und man musste etwas enger zusammen stehen, wenn man sie sich ansehen wollte. Womöglich bildete ich mir vieles auch einfach nur ein, da er jemand war, der einen sehr leicht einschüchtern konnte. Er besaß keinen Makel, trug seine teuren Klamotten und besaß einen langsamen, fast schon majestätischen Schritt, wenn man das so wollte und machte große Schritte, sobald er lief. Oftmals hatte er dabei auch noch lässig die Hände in der Hosentasche seiner teuren Hose, die womöglich noch mehr kostete als das, was ich insgesamt heute trug.

Um ehrlich zu sein kostete sie wahrscheinlich so viel wie all meine Klamotten zusammen.

"Es lief unglaublich, besser, als ich jemals gedacht hätte. Zwar bin ich noch nicht fest angestellt, da er meine Arbeit erst noch etwas beobachten und sich dann entscheiden will, ob er mich ganz behält. Mein erstes Gehalt von heute habe ich dennoch schon bekommen. Und oh Namjoon, dieser Mann ist unglaublich" schwärmte ich teilweise sogar, doch wir könnte ich auch nicht. Für jemanden zu arbeiten, der so angesehen war wie Kim Taehyung, war nicht sonderlich einfach. Es gab so viele, die einen Job an seiner a Seite ergattern wollte und ich wurde sogar von einem seiner eigenen Freunde gefragt, ob ich denn gerne eine Weile für ihn fotografieren wollen würde.

Und dieses Angebot hatte ich natürlich niemals ablehnen können. Auch wenn ich ehrlich gesagt zu Anfang unglaublich nervös gewesen und die Art des Älteren das ganze nicht besser gemacht hatte. Die Art, wie er immer ganz gerade stand, als hätte er Angst, von seiner Mutter im Ohr gesagt zu bekommen, sich wieder gerade und aufrecht hinzustellen, sowie seine Aura, welche einen teilweise ehrlich einschüchtern konnte. Taehyung strahlte eine unglaubliche Dominanz aus, die er in seinem Job sicherlich gut gebrauchen konnte. Aber etwas daran... Wenn ich zurück dachte, an seinen Blick auf mir, als ich meine Bilder gemacht hatte, ließ meine Knie weich werden.

"Klingt eher so als hätte dieser Kerl bindungsängste" scherzte mein Bruder, doch ich schüttelte nur amüsiert den Kopf und war ganz froh darüber, dass mein Bruder mich wieder aus meinen Gedanken holte, die in eine sehr komische und verwirrende Richtung gegangen waren. Dabei war das heute gerade einmal meine erste Begegnung mit diesem Mann und schon verstand ich, was alle an ihm fanden. Er hatte etwas interessantes an sich und man wollte mehr über ihn heraus finden, seine Macken, seine Interessen, seine kleinsten Gewohnheiten, um den anderen einen Schritt voraus zu sein. Um etwas zu wissen, was keiner wusste.

Aber auch, um hinter die Fassade dieses kalten und mysteriösen Mannes sehen zu können. Nur ließ er natürlich niemanden an sich heran. Auch ich würde bloß eine Geschäftsbeziehung zu ihm führen, nichts weiter.

"Man Namjoon, wo fahren wir überhaupt hin?" fragte ich jedoch, auch wenn ich mir mein leises Kichern aufgrund seiner vorherigen Antwort nicht weiter verkneifen konnte. Denn in gewisser Weise stimmte seine Antwort sicher. Taehyung ließ aus einem gewissen Grund niemanden an sich heran. Nicht nur, da er wohl an sich sowieso ein sehr mysteriöser Mann war. Er hatte seine Gründe. Und einer davon war sicher sein vieler Ruhm.

Auf der einen Seite musste es er genießen, im Mittelpunkt zu stehen, jeden haben zu können, den er wollte und sich eine Frau aussuchen zu können, da sowieso alle hier in New York hinter dem Modedesigner her waren. Und auch an vielen anderen, exotischen Orten dieser Welt begehrte man den bekannten und erfolgreichen Modedesigner, für den ich jetzt tatsächlich arbeiten durfte. Ich bekam das Privileg, bloß aufgrund eines Zufalls, an seiner Seite zu arbeiten. Denn da mein großer Bruder anscheinend den Maler kannte, der mir angeboten hatte, für Tae zu arbeiten, oder es mindestens zu versuchen, hatte ich es geschafft. Oh und wie glücklich ich darüber war, einen Job zu bekommen der mir nicht nur gefiel, da ich es liebte, zu fotografieren, ich würde dadurch vielleicht sogar ein wenig Ansehen erlangen und meine Eltern etwas zufrieden stellen können.

"Feiern, zu Jimin und Hoseok in die Bar" erklärte mir mein Bruder dann auch schon. Die beiden kannten wir seitdem wir klein waren, Hoseok war in dem Alter von meinem Bruder und Jimin in meinem. Auch sie zwei Brüder, die sich ähnlich gut verstanden wie wir. Ein angenehmer Zufall, auch wenn mir mein Bruder öfter sagte, vorsichtig mit ihnen zu sein. Da sie beide eine Vorliebe teilten, die sie vielleicht sogar umbringen könnte.

Es war nicht illegal, das gleiche Geschlecht zu lieben, aber so sonderlich legal war es dann auch wieder nicht. Man wurde nicht nur von der Gesellschaft dafür verurteilt und durfte den Hass anderer genaustens spüren, teilweise fast schon zu Tode geprügelt werden von Menschen, die einen teilweise garnicht kannten, ohne, dass sie dafür eine Strafe bekommen könnten. Denn sie anzuzeigen, ein Schwuler oder eine lesbische Person, war genau so bescheuert wie wenn ein obdachloser versuchte, jemanden anzuzeigen. Sie galten als Abschaum der Gesellschaft, als würden diese Menschen nicht den selben Wert wie alle anderen haben. Und das nur, weil sie das gleiche Geschlecht liebten.

Liebe... Etwas, dass die Welt am meisten brauchte aber am wenigsten verstehen konnte. Und deswegen mussten sich diese Menschen vorallen verstecken. Wegen einer Liebe, die andere nicht verstehen konnten.

"Jetzt sieh mich nicht so an. Du brauchst diese Feier, ehrlich. Außerdem müssen wir dich feiern, immerhin arbeitest du jetzt für den Kim Taehyung. Wenn das kein Grund dafür ist, sich zu betrinken, dann weiß ich auch nicht mehr" schmunzelte mein Bruder und fuhr gerade in Richtung des Clubs, in dem wir heute wohl feiern würden. Doch auch wenn ich mich eigentlich eher weniger betrinken wollte, da ich morgen arbeiten und meine bestmöglichen Leistungen bringen musste, war es gut, zu feiern. Den Fakt, dass ich genau für diesen Kerl arbeiten durfte. Ich besaß einen Job, um den mich viele beneiden würden, wüssten sie davon.

Aber meine Eltern wären endlich einmal stolz auf mich, anstatt mir zu sagen, dass ich endlich eine richtige Arbeit finden sollte, um eine Frau zu finden und diese, sowie mögliche Kinder zu ernähren. Keines von beidem war ein Ziel, welches ich in nächster Zeit anstrebte.

"Gut dann... Gehen wir feiern. Weil ich ab sofort für Kim Taehyung arbeite"


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Hellouuu I am backkk, and I hope you liked the updateee ^^

Forbidden Lust // 𝑇𝑎𝑒𝑘𝑜𝑜𝑘 ✓ Where stories live. Discover now