Kapitel 3.

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Jungkook

Oh nein... Ich war schon viel zu spät und genau jetzt fand ich meine Tasche nicht, mit den Klamotten die ich später anziehen sollte, um überhaupt Arbeiten zu dürfen. Also suchte ich, überaus hektisch in dem Flur des Hauses meiner Eltern nach der Tasche, da ich noch nicht genug verdiente, um alleine zu wohnen, egal wie gerne ich ausziehen wollte. Ich war gerade einmal 21 und sollte mir so langsam eigentlich überlegen, wie mein restliches Leben aussehen und was für einen Job ich haben würde, mir eine Frau suchen und so schnell wie möglich eine Familie gründen, aber genau das interessierte mich momentan am wenigsten.

Durch meinen Job als Mixer in einer Bar verdiente ich genug, um meinen Traum als Fotograf etwas weiter zu verwirklichen. Ein paar überaus angesagte und beliebte Mode Designer hatten mich schon einmal für sie arbeiten lassen, jedoch war ich zu unbekannt, um eingestellt zu werden. Aber das war für mich momentan noch in Ordnung so. Jeder... Fing mal von unten an, somit auch ich.

Nur da ich deswegen noch zu Hause wohnte und meine Eltern öfter als ich wollte sehen musste, glaubten diese, noch ein Mitspracherecht über mein Leben zu haben. Was aber eigentlich ganz und garnicht der Fall war. Ich wohnte hier nur, mehr war es aber auch nicht. Da meine Eltern sowieso nur eines von mir wollten.

Dass ich mir einen guten Job und eine Frau suchen sollte, mit der ich viele Kinder zeugen und großziehen müsste, was ganz und garnicht meinem Lebensziel entsprach. Aber es war nunmal das meiner Eltern für mich und sowieso war es das Ziel der meisten Eltern, ihre Kinder früh genug verheiratet zu sehen, mit einem guten Job, von dem sie leben konnten und nicht als unverheirateter Fotograf, der momentan eher als Hobbyfotograf zu betiteln war. Nur wollte ich... Mehr als dieses langweilige und eintönige Leben, das sich meine Eltern ausmalten.

"Namjoon? Hast du meine Sachen gesehen? Ohne sie kann ich nicht in die Bar und ich bin schon zu spät" beschwerte ich mich in meiner Hektik, doch mein Bruder musterte mich nur ein wenig verwirrt, während ich unter jedem Staubkorn nachsah, ob sich dort meine Sachen befanden, aber ich konnte sie ehrlich nicht finden. Am Ende steckte meine Mom noch dahinter, die das ganze geplant hatte, damit ich gefeuert werden würde und sie wieder mehr Kontrolle über mein Leben bekam. Vorstellen konnte ich es mir definitiv. Denn meine Mutter war genau so schlimm wie mein Vater, der kaum mit mir redete, da ich nicht daran dachte, mir eine Frau zu suchen und einen, für ihn unwürdigen Job erledigte, um Geld zu verdienen.

"Jungkook ich-" "Ich habe sie... Dort vorne hin gestellt, damit man nicht gleich sieht, dass mein Sohn in einer Bar arbeitet, obwohl er endlich Jura studieren könnte, aber lieber ein Fotograf werden will" unterbrach meine Mom meinen besten Freund seufzend, doch ich rollte bloß genervt mit den Augen. Ich wusste ja wie wenig meiner Mom mein Job gefiel, mein Vater redete ja nicht einmal mit mir darüber da sie beide andere Ziele für mich im Blick hatten, aber ich wollte weder Anwalt werden, noch mein halbes Leben dafür studieren.

"Danke, Mom. Ich muss jetzt aber ehrlich gehen" brummte Ich fast schon genervt, packte meinen Rucksack und war gerade dabei ihn über meine Schulter zu werfen, nur wurde ich natürlich schon von niemand geringerem als meiner eigenen Mutter davon abgehalten, der es ganz und garnicht gefiel, dass ich um die Uhrzeit den ganzen Abend lang Arbeiten gehen würde, anstatt diesen mit lernen zu verbringen.

"Jungkook! Du kannst diesen Job nicht ewig machen!" hörte ich es dann aber schon aufgebracht von meiner Mom doch seufzte nur. Mir war ja klar, wie wenig sie davon hielt, weswegen ich auch versuchte genug Geld zu verdienen um zumindest ausziehen zu können, damit ich das ganze nicht länger aushalten musste. Das schlimmste an allem waren die vielen Momente in denen sie und mein Vater nur über Frauen und Kinder sprachen, da ich keines von beiden hatte.

Und ehrlich gesagt auch nicht wollte.

"Ich komme zu spät, Mom. Wir sehen uns... Morgen" murmelte ich etwas unzufrieden und ging dann auch schon, ohne ein weiteres Wort, damit ich nicht weiter mit meiner Mutter reden musste, während mein Bruder ein wenig verwirrt daneben stand. Ihm ging es ja ähnlich. Er war auch noch der ältere und somit traf ihn der Wille meiner Eltern noch viel härter, als ich. Namjoon war schon 25, hatte anders als ich einen Job, mit dem unsere Eltern tatsächlich halbwegs zufrieden waren und trotzdem keine Frau und Kinder an seiner Seite.

Ganz zur Missgunst meiner Mutter.

"Du bist schon wieder ganz schön spät, Jeon. Zieh Dich um, Hwangi ist gleich mit seiner Schicht fertig" wurde ich aber auch schon von Hoseok aus meinen Gedanken gerissen. Denn Hoseok war sozusagen mein Boss und der Grund, wieso ich überhaupt noch in der Bar arbeiten konnte, so spät wie ich oftmals kam. Was nur daran lag, dass mich entweder einer meiner Eltern aufhielt oder ich nunmal zu Fuß laufen musste, da ich nicht genug Geld für ein Auto besaß.

"Tut mir leid, wurde... Aufgehalten" erklärte ich doch verschwendete keine Zeit mehr, ging in die kleine Umkleide und zog die eher unauffälligen Klamotten an, obwohl es hier auch ein paar Bedienungen gab, die definitiv etwas aufreizendere Klamotten trugen, als ich. Wobei ich ehrlich ein wenig neidisch war. Natürlich erzähle ich meiner Mom nichts von dem Fakt, dass ich in keiner normalen Bar arbeitete sondern gerade in einer, wo es bekannt war, dass die Bedienungen sich auf eine andere Weise um die Gäste kümmerten und sie nicht nur bedienten.

Sie sollten Ihre Aufmerksamkeit auf sich ziehen um noch mehr Geld aus Ihren Taschen zu bekommen, welches Sie oftmals zum Teil behalten durften. Fast schon wie ein Strip Club, nur zog sich hier niemand aus oder tanzte für die eher reichen Männer, die diese Bar besuchten. Und ich hatte auch schon öfter beobachtet wie die männlichen Bedienungen die Aufmerksamkeit der reichen Kerle hier auf sich zogen.

Es war komisch und ungewohnt zu sehen, wie sie doch auch die männlichen Gäste mit ihren Reizen verführten um ihnen das Geld aus der Tasche zu ziehen. Jedoch war es nicht nur das. Zwar hatte ich keine Ahnung, was hinter diesen Vorhängen in einem seperaten Raum passierte, zu dem ich keinen Zutritt besaß, aber ich konnte schon öfter dabei zusehen, wie ein männliches Pärchen diesen Raum betrat und ich sie oftmals die ganze Nacht, die ich hier arbeitete, nicht sehen konnte. Die Bedienungen zogen diese wohlhabenden Männer mit sich, verführten sie fast schon und doch nur, wenn man sich unbeobachtet fühlte.

Aber ich war der Barmann und bekam viel Zeit dafür, Leute zu beobachten. Das Geschehen dieser Bar anzusehen, wer wen mit seinen Reizen um den Finger wickelte und wer genau in diesen Räumen verschwand.

Nur war es etwas, dass ich niemals tun würde. Ich war mir sicher, irgendwann mit einer Frau an meiner Seite Kinder groß zu ziehen, obwohl mir meine Karriere momentan noch wichtiger war. Es war mir verboten auch nur daran zu denken, einen Mann zu verführen oder gar von ihm angefasst zu werden. Außerdem konnte das unter zwei Männern garnicht funktionieren.

Weswegen ich nicht meine Zeit damit verschwenden sollte, auch nur daran zu denken. Und doch war es das, was mir an meiner Arbeit das meiste Interesse bereitete.

Zu sehen, wie eine männliche Bedienung nach der anderen mit einem der Männer in dem verbotenen Raum verschwand, den ich nicht betreten durfte.

Aber nur zu gerne würde...

~

Somebody neugierig



Forbidden Lust // 𝑇𝑎𝑒𝑘𝑜𝑜𝑘 ✓ Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt