Kapitel 80: Schuldzuweisung!

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Mein Gewissen verbreitet dieses schlechte Gefühl in meiner Magengegenden. Ich spüre wie er sich vor Aufregung zusammen zieht und das brennen mich glauben lässt, dass ich mich gleich übergeben muss. Ist es wirklich eine gute Idee gewesen, hier her zukommen? Was wenn- , doch diesen Gedanken kann ich schon nicht mehr zu Ende denken. Aus Phils Wohnung kommt ein stickiger Geruch, welcher sich mit Zigarettenrauch mischt. Phil selbst sieht etwas blass aus, aber sonst wie immer, nur seine Augen, die haben sich verändert. Sie sind wie am Anfang, als wir uns kennen gelernt haben, irgendwie traurig. "Ich- es..", stottere ich dem Mann zu, welcher mich sonst immer mit einer festen Umarmung, an seine Brust gedrückt und einem breiten Lächeln wieder frei gegeben hat. Von all dem ist nichts zu sehen, eher sieht es so aus, als wenn ihm mein Anblick unangenehm ist und eine Distanz hat sich zwischen uns gebildet. Jede Entschuldigung würde nur Öl ins Feuer gießen. "Hallo...", presse ich aus meinen Lippen und versuche den Schmerz in meiner Brust zu ignorieren :"...darf ich kurz rein kommen?" Phil stockt, geht dann aber ohne etwas zusagen bei Seite. Chiara ist aus dem Häuschen, als ich den Raum betrete, doch Phil schickt sie mit einem scharfen "Chiara!", auf ihren Platz. Er hasst mich und ich kann es nachvollziehen. Wegen einem Fehler den er gemacht hat, habe ich mich nicht mehr bei ihm gemeldet, ihm keine Gelegenheit gegeben ihn wieder gut zu machen. Ich habe ihn einfach im Stich gelassen. Den Menschen, der mir in schweren Zeiten immer zur Seite stand, habe ich einfach alleine in einer so schweren Situation zurück gelassen. Genau dann, als er mich einmal brauchte. Meine Augen fangen an zu glühen, doch ich muss stark bleiben. Nicht wieder will ich all mein Leid bei ihm abladen. Ich frage ihn nach Mark und werde dann, wenn er es wünscht gerne für immer aus seinem Leben verschwinden. Ihn nicht mehr verletzten. Phil steht hinter mir und ich traue mich kaum, mich um zuwenden, so traurig ist sein Ausdruck, so verletzt. "Ich muss dich etwas...", beginne ich, doch ich traue mich nicht in Phils leidenende Augen zusehen. Ich bringe die Frage nicht raus, wie sollte ich einen am Boden liegenden Mann noch treten? Fest entschlossen wende ich mich um und sehe ich ihm jetzt ins Gesicht.

Phils feuchte Augen sehen tief in meine, seine Wangen glänzen von den Tränen, welche mein Anblick in ihm Ausgelöst haben müssen. Sein zerbrechlicher Körper bebt unaufhaltsam, unter der Last der Trauer, noch nie kam mir Phil so hilflos vor. "Ich weiß dass ich es nie wieder gut machen kann, was ich dir angetan habe", sagt er mit soviel Selbstvorwurf in der Stimme und ich kann spüren, dass alles Leid, welches sich in seinem Gesicht wieder spiegelt, nicht mir gilt, sondern es ist der Hass, auf sich selbst. "Wir haben beide Fehler gemacht!", versuche ich ihn zu beruhigen. Doch das lässt seine Tränen keines Wegs trocknen. "Ich bin es gewesen. Ich habe alles Zerstört! Ich bin mir deiner Gefühle für Sam bewusst, aber trotzdem wollte ich dich gewaltsam bei mir halten! Wie kannst du auch nur denken, du könntest an irgendwas Schuld haben?", Seine Tränen rinnen jetzt unaufhörlich von seinen Augenwinkeln über seine Wangen. Langsam gehe ich auf Phil zu, doch er weicht mir aus. "Andy, ich bin nicht gut für dich! Wer weiß was passiert wäre, wenn ich nicht aufgehört hätte? Ich ertrage es nicht, dir noch einmal weh zutun, nur weil ich mich nicht unterkontrolle habe!", er sagt es so, als wenn damit alles in Ordnung wäre , doch der Zustand seiner Wohnung verrät, dass es nicht so ist. Überall liegen Bierdosen und Zigarettenstümmel, sogar meine Jacke, die ich vor Wochen hier vergessen habe, liegt auf dem Sofa. "Phil...", ich mache wieder einen Schritt auf ihn zu. "...ich werde dich niemals so lieben können wie Sam...", beginne ich ruhig und ehrlich:"...aber, ich liebe dich, als einen Freund, ohne den man nicht durchs Leben gehen möchte!", feste sehe ich ihm in die Augen. "Wenn du allerdings sagst, du willst mich nie wieder sehen, dann kann ich es verstehen, ich werde diesmal nicht davon laufen!", ich deute ihm mit meinen Armen an, dass es Okay ist, wenn er mich berührt. Zögerlich kommt er etwas näher, aber anstatt mich zu Umarmen, nimmt er nur kurz meine Hand. "Mark ist an allem Schuld!", bricht es aus mir heraus.

Doch...Liebe? boy x boy boyxboy yaoi boysloveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt