Kapitel 72: Prüfungsstress

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"Ach schieb jetzt bloß keine Panik, den letzten Test hast du doch auch hin bekommen!", versucht Danni mich aufzubauen. "Alter, der davor war aber ne Katastrophe!", verzweifle ich, während ich mir die Haare raufe. Ich bin mit meinen nerven am Ende, in einer Woche steht die Abschlussprüfung an und ich hab plötzlich das verdammte Gefühl alles vergessen zu haben. Der Bleistift ist mindestens schon 2 cm geschrupft, weil ich vor lauter nervösität permanent darauf herum kaue. "Versuch dich einfach zu beruhigen!", sagt DJ noch mal im ruhigen Ton. "Du musst dir auch keine Gedanken machen!", lasse ich meinen angestauten Frust an Danni raus und im nächsten Moment tut es mir schon wieder Leid, den er opfert seine Zeit schließlich mir, nicht umgekehrt. Ich lasse meinen Kopf auf die Tischplatte fallen. "Hey, wir sollten für heute Schluss machen!", sagt er mit einem aufbauenden Lächeln und wirft mir einen Playstation Kontroller entgegen. "Willst du jetzt wirklich 'the evil within' zocken?", frage ich völlig entgeistert. "Na klar! Was gibt es besseres als Zombies metzeln um Stress abzubauen?", sagt er grinsend. Ich werfe ihm den Kontroller zurück: "Aber du spielst!", entgegne ich Danni. Er weiß genau, dass ich zu viel schiss habe, um selbst zu spielen. Aber sein Plan geht auf, langsam entspanne ich mich, so weit das bei so einem Game überhaupt möglich ist.

In der Schule passen ausnahmsweise mal alle auf, als die Lehrerin Prüfungsmaterial verteilt. Sogar Justin, der sonst immer nur einen Sinn für Weiber und dumme Sprüche hat, muss wohl begriffen haben, dass der Abschluss in greifbarer nähe liegt und selbst er sich mal zusammen nehmen muss. Was ihn allerdings nicht daran hindert, meine Tasche nach der Schule vom Tisch zu werfen. Ich habe mich wohl doch zufrüh gefreut. Der ganze Kram fällt aus meinem Rucksack heraus und mein Frühstücks Apfel rollt quer durch die Klasse. Ich bin eh durch den ganzen Stress schon gereizt, da brauch ich nicht noch die Sticheleien von diesem Idiot. "Ach fick dich doch!", rutscht es mir heraus, als ich alles wieder in meine Tasche stopfe. Ehe mir richtig bewusst wird, was ich gerade von mir gegeben habe, nimmt Justin mich mit beiden Händen am Kragen, sodass meine Füße den Boden fast schon nicht mehr berühren. Seine Augen lassen mir einen kalten Schauer über den Rücken laufen. Was macht ihn den so Aggressiv? Wir beleidigen uns seit meinem Outig permanent! Zwei Jungs halten Danni fest und der Rest der Klasse steht nur dumm rum. Manche feuern diese Penner auch noch an, sehr niveauvoll! Meine Hände halten sich an Justins Armen fest, welcher mich, mit geweiteten Nasenlöchern, feste gegen die Klassenwand donnert. Ein starker Schmerz, verbreitet sich entlang meiner Schulterblätter. "Wie war das?", sagt er so aggressiv, dass sofort Panik in mir aufsteigt. Noch nie, hatte ich das Gefühl er meint es so ernst wie jetzt. Bis jetzt ist er aber auch nie Handgreiflich geworden. "Jus-", versuchte ich raus zu bekommen, als ich bereits das zweite Mal an die Wand gerammt werde. Diesmal erwicht es meinen Kopf, welcher einen stechenden Schmerz mit sich zieht und bis in die Hüfte wandert. Mir steigen sofort Tränen in die Augen, doch diese Genugtuung werde ich ihm nicht gönnen. Mit meinen Beinen versuche ich ihn zu erwichen, doch er schafft es meinen tritten auszuweichen. Wenigstens lässt er mich wieder auf den Boden sinken, aber nur um mir mit geballter Faust in den Bauch zu schlagen. Einen Augenblick bleibt mir einfach die Luft weg und ich sinke in mich zusammen. Mein Herz pumpt, trotzdem merke ich, wie das Blut aus meinen Gesicht weicht. Alles beginnt sich zu drehen und obwohl es weder kalt noch warm ist, merke ich, wie mir der Schweiß innerhalb von Sekunden auf der Stirn steht. Dem Schlag folgt ein schmerzvoller tritt. Danni schreit etwas, doch ich kann nicht verstehen was er sagt, den mir wird plötzlich schlecht, dann ist alles weg, auch der Schmerz.

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