Kapiteln 63: Doch nicht allein!

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"Es.. es tut mir leid!", sagt Phil als er mich verwirrt frei gibt. "Ich - Andy...!" Voller Abneigung und Wut stehe ich sofort auf und verlasse wortlos seine Wohnung. Ich sehe aus wie scheiße, aber dass ist mir egal. Wie konnte Phil mir das antun? Ich habe ihm alles anvertraut, er war für mich nebem Sam, einer der wichtigsten Personen in meinem Leben. Tränen laufen mir auf mein T-Shirt und hinterlassen kleine runde abdrücke. Was soll ich jetzt tun?

Mein Handy klingelt und ich sehe Sams Profilbild aufleuchten, sofort lehne ich den Anruf ab, doch er versucht es wieder. Ich schalte das Gerät aus. Ich bin jetzt nicht in der Verfassung mit ihm zu reden, sollte ich ihm davon erzählen? Ich kann nicht klar denken. Ob Phil nicht bewusst ist, wie sehr er mich damit verletzt hat? An meiner Schulter spüre ich immer noch den Druck seiner Hand, welche mich an die Couch gepresst hatte. Ich reibe die Stelle, als eine kleine Gänsehaut bekomme. Erst jetzt fällt mir auf, dass ich meine Jacke liegen gelassen habe und mit ihr meinen Geldbeutel.

Die dunklen Straßen der Stadt werden nur durch die Reklameschilder und neon Beleuchtung erhellt. Ab und an ein vorbei fahrendes Auto und ich darf heim laufen. Die Busfahrt dauert nur 30 Minuten bis zum Park, aber zu Fuß werde ich bestimmt Stunden brauchen. Zu allem Übel beginnt es auch noch leicht zu Regnen. Ich tröste mich mit dem Gedanke, dass die wenigen vorbei laufenden Menschen dann wenigstens nicht gleich mein verheultes Gesicht sehen können. Der Regen wird stärker und innerhalb von kurzer Zeit, klebt mir dass T-Shirt an an meiner Haut. Die Lichter verschwimmen in meinen Augen zu bunten Flecken. Ein betrunkener Mann grölt durch die Gassen der Nacht und ich beschließe mich kurz in einem Tür Eingang unterzustellen, bis der starke Regen wieder nachlässt. Mit verstränkten Armen versuche ich die Restwärme bei mir zu behalten und beobachte wir die kleinen Bachläufe im Kanal verschwinden. Ich kann es immer noch nicht begreifen, warum Phil mir das antuen wollte. Meine Gedanken schweifen ab, bis aufeinmal ein kleines durchnässtes rotes Kätzchen im Regen sitzt. Anscheinend habe ich mich in ihren Versteck breit gemacht. Langsam gehe ich auf das Katzchen zu, es wirkt genau wie ich, allein und verlassen. Erst weicht es zurück und bleibt im Regen, doch als es immer weiter Schüttet kommt es doch langsam näher. Nochmals versuche ich das Kätzchen aus dem Regen zuholen und diesmal klappt es. Erst wehrt es sich einwenig, aber nach dem es die Wärme spürt rollt es sich auf meinem Schoß zusammen: "Na bist du auch so allein wie ich?", flüstere ich dem schlafenden mageren Kätzchen zu, als ich beginne ihr unter dem Hals zukraulen. Als der Regen schwächer wird, beginnt es schon zu dämmern. Das Kätzchen war die ganze Nacht ein treuer Begleiter gewesen. "Soo mein Freund, ich muss jetzt leider weiter...", sage ich meinem kleinen Gefährten, welcher mir die ganze Nacht trost geschenkt hat, als ich ihn Vorsichtig von mir runter setzte streckt er sich mit einem hohen Buckel. Ein kleiner einsamer Kater. Noch einmal streichel ich ihm über seinen kleinen Kopf: "...viel Glück!"

Ich habe nicht gemerkt dass mein ganzer Körper stark zittert, erst als ich aufstehe und meine Beine kaum zu spüren sind, bemerke ich wieder die Kälte. Durch die Bewegungen wird das Blut in meinem Körper wieder aktiv und ich setze meinen Heimweg fort. Als ich mich umdrehe merke ich wie mir die kleine Katze im gleichbleibenden Abstand folgt. Als die Sonne vollständig aufgegangen ist, bin ich endlich zuhause angekommen. Ich drehe mich noch mal um, doch das Kätzchen ist nicht mehr da. Ich bin irgendwie aufeinmal enttäuscht, dass sie nicht mehr hinter mir ist. Da mein Schlüssel auch in meiner Jacke ist, muss ich unseren ersatzt Schlüssel, ausdem Versteck kramen. In dem Moment streift etwas zwichen meinen Beiden durch. Das kleine Kätzchen war mir doch bis hierher gefolgt. Ich stelle ihr eine Schale mit Milch und etwas Wurst auf den Boden und falle todmüde ins Bett. Einen Augenblicke später höhre ich das mir so bekannte schnurren an meinen Beinen.

Doch...Liebe? boy x boy boyxboy yaoi boysloveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt