Kapitel 43: Ab in die Berge!

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Als ich aufwache spüre ich noch die Federn zwichen meinen Fingern. Sofort durchzuckt mich wieder dieses Glücksgefühl in meinem Magen. Sam hat uns schon Frühstück bestellt und kommt zu mir ans Bett. "Na mein kleiner, gut geschlafen?", fragt er als er mir eine kleine Federn aus den Haaren zupft. "wie auf Federn!", lache ich. "Wollen wir heute erst ins Meer oder die Berge ansehen?", überlässt er mir die Entscheidung. "Hmm, erst in die Berge, denn ich glaube wenn ich einmal am Stand war, bekommt mich da keiner mehr weg!", entscheide ich mich.

Mit dem Bus fahren wir bis zum Rand der Berge. "Ich würde dir gerne eine besondere Stelle zeigen!", sagt er mir, während er seinen Rucksack anzieht.

Ich nicke und frage mich woher er diese Gegend wohl so gut kennt. Wir gehen nicht wie die anderen Wanderer den angegebenen Weg, sondern Sam führt mich einen sehr beschwerlichen Weg den Berg hinauf. Immer wieder fragt er mich ob ich noch mithalten kann und ob wir eine Pause einlegen sollen. Aber ich will unbedingt diesen Ort sehen, für den es sich lohnt diesen Weg auf sich zunehmen. Immer wieder muss Sam mich an irgendwelchen Felswänden hochziehen und ich fühle mich wie eine Last an seinem Bein und dann passiert es.

Ich stolpere über einen Stein und verknacke mir meinen Knöchel. Noch bevor ich richtig fallen kann hält er mich, doch für meinen Knöchel kommt wohl jede Rettung zuspät. Sofort treten mir die Tränen in die Augen, nicht weil ich gefallen bin und auch nicht weil mir der Knöchel jetzt weh tut, sonder weil ich jetzt niemals den Ort sehen werde, den Sam mir so verbissen zeigen wollte. Sam zieht mir den Schuh aus und gießt etwas von unserem Mineralwasser auf ein Stück Tuch. Ich zucke zusammen als er mir damit mein Bein kühlt. Das kalte Wasser tut gut und der Schmerz wird weniger. In Sams Blick kann man deutlich die Vorwürfe sehen, die er sich jetzt macht. "Sam, es ist nicht deine Schuld!", sage ich leise und ich bemerke wie Sam meinem Blick ausweicht. "Wieso - wieso bin ich nicht in der Lage dich vor Schmerzen zu bewahren?" Seine Mine ist finster : "ich will dich doch nur glücklich sehen!" Ich lege meine Hand auf Sams Bein: "Ich bin glücklich! Solange du bei mir bist bin ich immer glücklich!" Seine Mine öffnet sich wieder etwas: "möchtest du meinen Geheimenort trotzdem noch sehen?" Ich nicke und meine Augen bekommen ihr Straheln zurück. "aber..", will ich eine Frage stellen, doch bevor ich sie aussprechen kann, nimmt Sam mich auf seinen Rücken und den Rucksack an seine Brust. Der Schweis tropft Sam von seiner Stirn, doch er denkt nicht mal daran mich abzusetzen oder umzukehren. Der Weg wird immer beschwerlicher, doch dann taucht aufeinmal ein Felsvorsprung auf. Wir durchqueren einen Spalt und hinter diesem Spalt scheint das Paradies zu liegen. Die feuchten Felswände sind über und über mit Moos bedeckt und überall sind kleine Bachläufe, welche an den Wänden kleine Wasserfälle entstehen lassen. Die großen Wasserfälle die man von hier beobachten kann, sammeln sich in dem kleinem See ähnlichem Becken, welches sich ebenfalls in einen gesammelten Wasserfall ergießt. Es schließen zwei weite kleine Seen an den großen an. Es ist traumhaft hier. "Ich bin so froh das du mir diesen Ort gezeigt hast", sage ich mit immer noch offenstehenden Mund und geweiteten Augen. "Wollen wir Baden gehn?", Sam hält mir verführerisch die Hand entgegen. "Was ehrlich?",rufe ich entzückt. Ich will aufspringen, doch bevor ich unaufmerksam wie ich gerade bin, auf meinen Fuß auftreten kann, hält Sam mich bereits wieder in Armen. Unten am Wasser zieht Sam sich die Kleidung aus. Wie er so in der Sonne steht, muss ich irgendwie an eine Gottheit denken, dessen Haare im Wind wehen, bis mir auffällt dass er nackt baden gehen möchte. "Nackt?", frage ich leicht beschämt. "Na klar, oder meinst du es kommt jemand?", dann lacht er und befreit mich ebenfalls von meiner Kleidung. In seinen Armen liegend, gleite ich in das angenehm kühle Wasser. Das kalte Wasser tut meinem Fuß gut und als ich meine Lippen ablecke merke ich dass es gar nicht salzig schmeckt. Es muss wohl aus einer Süßwasserquelle stammen, stelle ich fest. Unter diesem Wolkenlosenhimmel an dem die Vögel ihre Kreise ziehen und die Grillen ihre Lieder in den Gräsern zirpen, küsst Sam mich während die Wellen des Wassers unsere Körper umgreifen. Das sanfte Kirbeln durch fährt meinen kalten Körper, doch überall dort wo Sam mich berührt, ist es alles andere als kalt. Er hält mich immer noch seinen Armen und ich lege meine um seinen Hals. Er sorgt sich darum dass ich nicht glücklich bin, aber so glücklich wie in diesem Moment bin ich nur selten gewesen.

Als die Abenddämmerung einsetzt bemerkt Sam, dass ich stiller werde. "Du willst noch nicht zurück ins Hotel, oder?", fragt Sam und wie immer hat er recht. Ich Schüttle den Kopf. "Dann sollten wir aber langsam mal anfangen unser Zelt aufzustellen!". Zum wiederholten mal macht mein Herz an diesem Tag einen Sprung. Meinte er das wirklich ernst?

Doch...Liebe? boy x boy boyxboy yaoi boysloveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt