Kapitel 40: Folter!

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Ich drehe mich um und es ist Sam, der vor mir steht. "Was soll das?", obwohl ich überglücklich bin ihn zu sehen, schreie ich ihn an. Sam umschließt mich mit seinen Armen: "ich kann nicht ohne dich sein, ich habe es versucht!", er drückt mich so fest das ich kaum noch atmen kann. "Ich hab nie gesagt, dass du weg gehen sollst!", ich versuche mich zu wehren, doch Sam lässt mich nicht Los. "Seid ihr...", stockt er, als er den verstörten Phil bemerkt :"...seid ihr, ein Paar?" Ich schüttle den Kopf. Nein waren wir nicht, doch ich glaube das Phil dass gerne so gehabt hätte. "Warum hast du mich einfach im Regen stehen lassen?", frage ich ihn, ohne diesmal drumherum zu reden. "Weil du in Gefahr bist, wenn du mit mir zusammen bleibst!", sagt er mit verstörtem Blick: "ich wollte dich nur noch ein letztes Mal sehen!" Ich presse mich an ihn und an seinem Schlüssel bemerke ich den Anhänger. "Hast du den Brief gelesen?", frage ich mit ruhiger Stimme. Statt zu Antworten kramt er etwas aus seiner Geldbörse. Er holt den Zettel hervor, der jetzt schon sehr mitgenommen aussieht. "Ich trage ihn immer bei mir um nicht zu vergessen was ich schützen möchte." "Schützen?", frage ich ihn. "Meine Eltern haben mir gedroht. Sie haben mir gedroht und gesagt sie würden dein Leben zerstören, wenn ich noch einmal mit dir in Kontakt treten würde. Ich kenne meine Eltern... Sie würden ihre Drohungen wahr machen. Doch ich kann es nicht, ich bin zu egoistisch und setze dich dieser Gefahr aus!", traurig wendet er sich ab."Mein Leben... wie sollen sie mein Leben noch zerstören, wenn sie es bereits getan haben?", frage ich ihn mit gesenkten Blick als er ein paar Schritte von mir entfernt ist. "Wenn du jetzt gehst, werde ich es dir nie mehr verzeihen!", rufe ich mit weinerlicher Stimme hinter Sam her. Sam bleibt stehn. "Ich weiß nicht, was sie tun werden...", flüstert er leise. "Es ist mir egal! Selbst wenn sie mich foltern werden, kann der Schmerz nicht unerträglicher sein, als der Schmerz, wenn ich von dir getrennt bin!", rufe ich mit klarer und kraftvoller Stimme. So selbstsicher habe ich noch nie geklungen. Er dreht sich um und nimmt die Kaputze runter und ich kann endlich sein Gesicht im Licht der Sonne sehen. Es sieht ausgemerkelt und blass aus, doch für mich hat es nichts an Glanz verloren. "Ich Liebe dich, Andy, ich werde dich immer lieben!", ich hänge mich an seinen Hals: "Ich dich auch,  aber wehe du tust so etwas nochmal!" "Jetzt müssen wir uns wohl einen Nebenjob suchen um die Miete zu zahlen!", lacht er. Es ist schön sein Lachen wieder zuhören.

Phil steht immer noch wie angewurzelt an der Stelle und Sam geht auf ihn zu. "Du wolltest also meinem Andy den Kopf verdrehen?", sagt er nüchtern. "Das sehe ich ja normalerweise nicht sehr gerne!",spricht er weiter: "aber...Danke, Danke das du auf ihn aufgepasst hast! Das nächste mal bin ich aber nicht so gnädig!" Sam drückt ihn ebenfalls feste an seine Brust. "Mach dir keine Gedanken, ich bin immer nur die Nummer 2!", lacht Phil, aber man kann erkennen, dass er es ernst meinte und er wirklich glaubt, er könnte niemals die Nummer 1 werden. Bei keinem.

Wir stehen vor Sams Elternhaus, doch diesmal umschließen sich unsere Finger und die Ringe geben uns Kraft für diesen Schritt. Sam klingelt und nach einer kurzen Zeit öffnet sein Vater die Tür: "Du schon wieder!" "Wir werden wieder zusammen ziehen, auch wenn das bedeutet das ihr nicht mehr ein Teil unseres Leben sein werdet!", sagt Sam ruhig, aber mit klarer Drohung in seiner Stimme. "Außerdem habe ich, euer ach so perfekter Sohn, mich an Andy ran gemacht, wenn ihr das nicht verstehen könnt, dann wünsche ich euch noch ein angenehmes Leben, denn für mich wart ihr eh nur da, wenn ich irgendwelche Preise eingeräumt habe!" Kurz verschlägt es seinem Vater die Sprache, das war er nicht von seinem Sohn gewohnt. "Das werdet ihr noch be...", setzt der Vater an, als er von seiner Frau unterbrochen wird: "Jetzt hör endlich auf, siehst du nicht was du den Kindern antust? Nicht nur seinem Freund, sondern auch deinem eigenen Sohn!" Sie war stinksauer auf ihren Ehemann: "Wenn du die Jungs nicht glücklich werden lässt, kannst du dir bald auch noch eine neue Frau suchen! Also überleg dir besser ob du ganz alleine da stehen willst!", fügt sie ihrer Aussage hinzu und legt schützend einen Arm um uns. Spätestens jetzt wusste ich wer zum Schluss, das Sagen in diesem Haus hat.

Als wir in unsere gemeinsame Wohnung fahren wollen flüstert sie mir etwas ins Ohr: "ich habe deinen Brief gelesen und ihn dann Sam gegeben. Als ich gesehen habe, was du bereits alles aufgegeben hast wusste ich das ihr zusammen gehört!"

Doch...Liebe? boy x boy boyxboy yaoi boysloveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt