Kapitel 31: Alles Gute!

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Unsere Wohnung steht und der Sommer kann kommen!

Lieber Sam,
letzes Jahr kurz, nach den Sommerferien, bist du extra auf meine Schule gewechselt, um in meiner Nähe sein zu können. Es dauerte einige Zeit bis wir - oder besser ich mir meiner Gefühle sicher geworden bin. Und jetzt, nach nicht einmal ganz einem Jahr kann ich mir ein Leben ohne dich kaum noch vorstellen. Wenn man sich als frischer Homo vorstellt mit einem Mann zusammen zusein, glaubt man, dass dann die Welt einen irgendwie hasst und sein Leben keinen Sinn mehr hat. Aber der einzige, der mich also Homo nicht akzeptiert hatte, war ich selbst gewesen. Naja, ein paar dumme Sprüche und Drohungen gibts hier und da schon, aber das kann einem auch passieren wenn man zu dick, dünn, hässlich oder auch einfach normal ist! Bei letzerem liegt es meistens daran, dass die Mobber selbst irgendwelche Probleme haben. Aber ich schweife ab ♡. Sich zu Outen ist in unserer Gesellschaft echt nicht leicht, aber ich hab festgestellt, man wird eher fertig gemacht wenn man selbst unsicher ist und seine Homosexualität als falsch sieht. Hat man wie du, das Selbstvertrauen einfach zu sich zustehen, ist es glaub ich, egal wie man orientiert ist. Für mich war das auf jeden Fall ein langer Weg und ich bin froh, dass ich diese Erfahrung meine nennen darf. Wenn mich jemand fragen würde, ob ich mir wünsche dass du eine Frau wärst, könnte ich sie eindeutig mit Nein beantworten! Den ich liebe dich so wie du bist. Ich bin für immer dein! Happy Birthday - Andy♡

Sam ist heute zu seinen Eltern gefahren. Sie haben sich heute mal frei genommen um bei ihrem Sohn zu sein. Denn heute hat Sam Geburtstag. Ich stecke den Brief, den ich gerade geschrieben habe zu und lege ihn zu meinem Geschenk. Ich habe ihm einen kleinen Schlüsselanhänger besorgt, ähnlich wie meinen, den ich verloren hatte und der wieder aufgetauchte, als Sam in mein Leben getreten ist. Natürlich hab ich diesen Anhänger auch bei diesem kleinen Lädchen gekauft und meine Freude war groß als ich gesehen habe, dass sich dort nichts verändert hat. Zuhause habe ich unsere Wohnung mit vielen kleinen Lichtern, Ballons und Bändern geschmückt. Kuchen backen musste ich zum Glück nicht auch noch, denn dazu hat sich meine Mum bereit erklärt. In ca. einer Stunde sollte Sam da sein und ich hoffe meine Überraschung klappt. Langsam trudeln auch die ersten Leute ein und wir erwarten Sam schon alle ganz ungeduldig.

"Alles Gute zum Geburtstag!", rufen alle Gäste als Sam voll gepackt die Tür rein stolpert. Ich springe ihm in die Arme und überreiche ihm mit einem: "Alles Gute!" mein kleines verpacktes Geschenk mit dem Brief und drücke ihm einen dicken Kuss auf den Mund. "Ich Liebe dich!"

"Du bist schwul?!", fragen ein gut aussehender älterer Herr und eine etwas jüngere elegante Frau, mit entsetzten Blick. Sofort lasse ich von Sam ab und schaue ihn mit fragendem Blick an. Noch bevor er etwas erwidern kann, erkenne ich die beiden Personen. Ich habe sie schon einmal auf einem Bild gesehn."Darf ich vorstellen, meine Eltern!" Die Gäste wissen gar nicht so recht wie sie auf diese Situation reagieren sollen, doch da kommt meine Mum und stellt sich vor. "Ihr Sohn hat unseren also zu einer elenden Schwuchtel gemacht?", fragt Sams Vater meine Mutter in einem unfreundlich Ton. "Jetzt hören Sie mal!", erwidert meine Mutter zornig.

Damit hätte ich jetzt nicht gerechnet. Ich dachte immer, dass Sams Eltern bereits von uns wissen oder es sie einfach nicht interessiert. Anscheinend hat Sam es aber nicht für nötig gehalten ihnen etwas zu sagen. Es wird mir alles zuviel und renne sauer aus dem Haus. Nicht länger ertrage ich die hasserfüllten Blicke von seinen Eltern. Jeder andere wäre mir egal gewesen, aber das ausgerechnet seine Eltern mich hassen! Sam folgt mir und packt mich am Arm. Mir stehen Tränen in den Augen und meine Brust fühlt sich schwer an. Ich will nicht gleich wieder los heulen und kann gerade noch ein angestrengtes: "Warum?", aus meinen Lippen pressen.

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