Kapitel 57

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Harry liebt mich. Selbst am nächsten Morgen auf dem Weg zur Uni komme ich nicht darauf klar. Hätte mir das jemand noch vor drei Monaten gesagt, hätte ich wohl an dessen Verstand gezweifelt. Ich bin gerade einfach unfassbar glücklich. Endlich läuft alles mal so, wie es soll und es könnte nicht besser sein.

"Hey Louis!", begrüßt mich Liam, als er sich in der Tube zu mir setzt. "Guten Morgen", erwidere ich strahlend. - "Also so gefällst du mir deutlich besser als vor ein paar Wochen. Wie war es denn gestern noch mit Harry?", fragt er. Sofort fange ich an zu schwärmen. "Es war unfassbar schön. Harry war total begeistert von den Pferden und ich hab sie sogar gestreichelt", erzähle ich.

"Das freut mich. Wie kam es denn eigentlich dazu, dass er aufgehört hat, zu Reiten?", denkt Liam schließlich laut nach. - "Jack", entgegne ich bloß. Mehr ist nicht nötig, dass Liam weiß, was das Problem war. Beziehungsweise ist. "Okay, ja das hätte ich mir ja gleich denken können, dass dieses Arschloch daran Schuld ist. Was wollt ihr denn jetzt eigentlich machen? Wollt ihr eure Beziehung weiter geheim halten oder versucht ihr, irgendwie gegen Jack vorzugehen?", erkundigt er sich, während die Tube anhält und ein paar Leute einsteigen.

Nachdenklich beobachte ich die Situation ein wenig, doch mir fällt keine passende Lösung ein. "Ganz ehrlich Liam: ich habe keine Ahnung. Wenn es nach mir ginge, würden wir sofort zur Polizei gehen und ihn anzeigen, aber Harry hat wohl zu viele Bedenken. Und außerdem stünde dann Aussage gegen Aussage. Harry kann nicht beweisen, dass alles wirklich so abgelaufen ist", sage ich und seufze geknickt. Liam legt mir seinen Arm um die Schultern und sieht mich mitfühlend an.

"Wir lassen uns alle zusammen etwas einfallen, ja? Es kann so nicht weiter gehen. Nicht nur Harry ist in Gefahr, sondern auch seine Mum und Schwester. Nicht zu vergessen, vor allem du. Sollte Jack irgendetwas herausfinden, weiß ich nicht, wie er handeln würde", meint er.

"Ich auch nicht. Ich kenne ihn nicht, also kann ich ihn nicht einschätzen. Aber das was Harry passiert ist, reicht mir schon, um zu sehen, dass dieser Kerl einfach nur krank und ekelhaft ist", entgegne ich. - "Das glaube ich auch. Aber egal was passiert: bitte passt auf euch auf, ja?", fragt Liam. Schnell nicke ich. "Versprochen".

Kurz bevor wir an der Uni ankommen begegnen wir Zayn, der den restlichen Weg mit uns läuft. Neidisch beobachte ich die beiden, wie sie sich umarmen und küssen. In aller Öffentlichkeit. Natürlich könnte ich das theoretisch auch, aber Harry und ich haben abgesprochen, dass wir erstmal vorsichtig sind. Jack ist alles zuzutrauen. Harry meinte, dass es sogar sein kann, dass sein Stiefvater Leute angeheuert hat, die ihn beobachten. Vorstellen könnte ich mir das tatsächlich auch gut. Ich möchte nicht, dass Harry wegen einer Unachtsamkeit von unserer Seite aus in Gefahr gerät. Das würde ich mir nie verzeihen.

Kaum dass ich Harry erblicke, ziehe ich ihn mit mir mit hinter das Unigebäude, wo zu dieser Zeit niemand außer uns ist. Bevor Harry etwas sagen kann, liegen meine Lippen schon auf seinen. Ich höre ihn in den Kuss hineinlachen und ich grinse ebenfalls, doch mir fällt gar nicht erst ein, mich von ihm zu lösen. Ich stecke alle meine Gefühle in den Kuss, die ich meinem Freund vermitteln möchte. Sofort steht mein ganzer Körper unter Strom und ich spüre das Kribbeln bis in meine Fingerspitzen. Harry schlingt seine Arme um meine Taille und stützt mich leicht, da ich auf Zehenspitzen stehen muss. Aber verdammt! Ich liebe es einfach. Es ist perfekt. Ich lege meine Hände an seine Wangen und streiche mit meinem Daumen leicht darüber. Ich merke, dass er lächelt, da ich die Grübchen spüren kann.

"Ich liebe dich, Hazza", sage ich leise und leicht außer Atem, als wir und nach einem Moment voneinander lösen. "Ich liebe dich auch, mein kleiner Lou", antwortet er mit funkelnden Augen. - "Ich bin nicht klein!", beschwere ich mich.

"Doch. Du bist klein, liebenswert und unfassbar süß", sagt er und wuschelt mit durch die Haare. Sofort streiche ich sie wieder glatt, damit ich nicht wie eine Vogelscheuche aussehe. "Ich bin nicht süß", murmle ich. - "Stimmt. Du bist verdammt heiß", verbessert Harry sich. Grinsend stimme ich ihm mit einem letzten Kuss zu.

Emerald green eyes || Part 1 (Larry Stylinson)Onde as histórias ganham vida. Descobre agora