Kapitel 9

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Es ist Freitag. Ich hatte Eleanor für unser Treffen gestern abgesagt, da ich einfach nicht in der Stimmung war. Ich habe sie auf heute Nachmittag vertröstet. Heute Abend muss ich dann zu meinem Job. Eigentlich hasse ich es, zu kellnern, aber es war zu dem Zeitpunkt ein gutes Angebot. Wenigstens ist es nur freitags. Und das Geld, das ich da bekomme, ist nicht unbedingt schlecht.

Als ich von der Uni wieder heimkomme, mache ich mir einen Salat. Nicht wirklich das Beste, aber so esse ich mal etwas Gesundes, und einen Salat kann selbst ich mir zubereiten.

Harry war gestern und heute nicht in der Uni. Er hat Niall morgens geschrieben, dass er krank ist. Ich habe so getan, als wüsste ich nichts, aber mir ist klar, dass das nur eine Ausrede ist. Mit Sicherheit hat er Bedenken, jemand könnte seine Verletzungen sehen. Er war die letzten Tage auch nicht im Training. Nicht, dass mir das etwas ausmachen würde, aber komisch ist das Ganze schon.

Als ich fertig gegessen habe, klingelt es an der Haustür. Ich öffne sie und bitte Eleanor herein. Sie zieht einen zarten Rosenduft hinter sich  her. Ich habe ihr das Parfüm zu Beginn unserer Beziehung geschenkt, als man sich noch ständig Geschenke machte und die Rosa-Rote-Brille auf hatte. Inzwischen haben wir das gelassen. Natürlich ist es schön, überrascht zu werden, aber im Endeffekt häuft sich das finanziell extrem an. Eleanor hat zwar eher das Geld dafür, als ich, aber es ist einfach unnötig.

Ich gehe zu ihr ins Wohnzimmer und setze mich neben sie. Es kann sein, dass ich mich täusche, aber irgendetwas scheint sie zu bedrücken. Ich schaue meine Freundin fragend an, aber sie erwidert meinen Blick nicht. Ich seufze leise und meine dann:" Ist was passiert? Du warst neulich schon so abweisend". Sie winkt nur ab und antwortet:" Nein, alles okay". Da sie allerdings merkt, dass sie nicht wirklich überzeugend klingt, atmet sie einmal durch und fügt dann hinzu:" Nutzt du mich aus?"

Ich schaue sie geschockt an und meine dann:" Wie kommst du darauf?" Ich weiß nicht, wie sie auf einmal auf diese Idee kommt. Natürlich ist mir klar, dass wir wenig Zeit miteinander verbringen, aber das ist ja schon lange so und sie hat sich auch nie beschwert. Wir hatten das ja irgendwann so abgesprochen und es hat immer gut geklappt.

"Nathaly hat da so etwas angedeutet... Ich möchte einfach nicht mehr nur die Sexpuppe für dich sein, verstehst du was ich meine? Wir treffen uns, reden 5 Sätze und dann schläfst du mit mir. Ich möchte ja nicht sagen, dass unser Sex schlecht ist, aber mir ist das Ganze einfach zu wenig", erklärt sie mir zögernd.

Ich verdrehe die Augen. Ich hasse Nathaly. Sie konnte mich noch nie leiden und tut immer einen auf Beschützer für Eleanor. Mir ist klar, dass die beiden beste Freundinnen sind, aber das ist noch lange kein Grund, dass sie sich jetzt in unsere Beziehung einmischt. "Du bist doch keine Sexpuppe für mich. Außerdem dachte ich, dass das für dich auch okay ist, wenn wir nicht ständig aufeinander hocken. Und dir muss auch klar sein, dass ich einfach nicht jeden Tag Zeit für dich habe. Ich bin nun mal ziemlich beschäftigt mit dem Training und der Uni."

Sie seufzt und schaut mich endlich an. "Komischerweise hast du für alles andere Zeit, nur für mich nicht." Es entsteht eine kurze Pause. Ich weiß nicht wirklich, was ich darauf antworten soll. Es war von Anfang an klar, dass ich mich nicht jeden Tag mit ihr treffen kann, ich dachte das wüsste sie inzwischen. "Louis, ich glaube, es ist besser, wenn wir mal eine Pause einlegen", schlägt sie mir schließlich vor. "Das kann doch nicht dein Ernst sein", fahre ich sie an. Sie kümmert sich nicht weiter darum, sondern steht von der Couch auf.

"Ich sage ja nicht, dass ich Schluss mit dir mache, aber momentan geht das so einfach nicht weiter. Ich melde mich irgendwann bei dir, oder wenn du mal wieder mehr Zeit hast, kannst du das natürlich auch gerne machen. Solange unsere Beziehung aber nur auf Sex basiert, möchte ich ersteinmal eine Pause", erklärt sie mir. Ich nicke leicht. Irgendwie kann ich sie ja verstehen. Mädchen stehen ja doch eher auf dieses Blümchenzeugs, aber so ein Typ bin ich einfach nicht.

Emerald green eyes || Part 1 (Larry Stylinson)Onde as histórias ganham vida. Descobre agora