Kapitel 16

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"Mist, hihihi", höre ich mal wieder Harrys Kichern. Ich reibe mir einmal über die Augen und schalte dann das Licht auf meinem Nachttisch an. Harry sitzt auf der Bettkante und hält sein Glas in der Hand. Allerdings ohne Inhalt. "Was hast du gemacht?", frage ich ihn. "Oh, guten Morgen", kichert er. Ich schaue auf die Uhr. "Harry, es ist erst drei Uhr nachts. Leg dich wieder hin, ich will schlafen ". - "Wenn du meinst", nuschelt er. Ich lege mich wieder zurück und schalte das Licht aus. Plötzlich spüre ich, wie Harry sich an mich kuschelt. Doch ich merke noch etwas. Erschrocken fahre ich hoch und mache das Licht wieder an.

"Alter, hast du dir in die Hose gepisst?!", fahre ich ihn an. "Nein, warum?", fragt er mich unschuldig. Ich zeige auf seine Shorts und dann auf meine. Dadurch, dass er sich so an mich gedrückt hat, sind beide klatschnass. "Upsii", kichert er und legt auf einmal seine Hand auf meine Mitte. Er greift nach dem Bund meiner Short und möchte sie mir gerade runterziehen, da realisiere ich, was er vor hat und reiße seine Hand weg. "Fuck, was machst du?! Erst pisst du dich voll und jetzt fasst du mich auch noch an?!" Er schüttelt den Kopf. Dann deutet er auf sein leeres Glas. "Kein Pipi. Ich hab meinen Mund verfehlt und das Wasser daneben geleert", grinst er, als wäre er auch noch stolz darauf.

Genervt stehe ich auf und gehe an meinen Schrank. Ich ziehe zwei Shorts heraus, eine davon habe ich mir ausversehen eine Nummer zu gross gekauft. Ich werfe sie zu Harry. "Zieh dich um, ich bin gleich wieder da". Ich gehe ins Bad und wechsle meine Short. Dann fülle ich ein neues Glas mit Wasser und gehe zu Harry zurück. Zum Glück hat er meine Anweisung befolgt,  denn seine Shorts hätte ich ihm nicht gewechselt. Dieses mal hätte er eben in nassen Sachen schlafen müssen. Er sitzt auf der Bettkante und schaut mich aus kleinen Augen erwartend an.

Ich gehe zu ihm und reiche Harry das Glas. Er setzt es an seinen Mund, doch ich sehe schon, dass das gleich wieder ein Unglück gibt. Ich halte das Glas an seine Lippen und er trinkt es aus. "Wenn ich mal alt bin, möchte ich, dass du dich um mich kümmerst", sagt er auf einmal. "Das sehen wir dann", erwidere ich, "und jetzt leg dich wieder hin". Ich gehe ebenfalls wieder auf meine Bettseite und schalte das Licht aus.

Nach einer Weile habe ich das Gefühl,  dass Harry schläft. Plötzlich dreht er sich allerdings zu mir und legt seinen Kopf auf meine Brust. Seinen Arm legt er um meinen Bauch. Bin ich jetzt etwa auch noch sein Kuschelkissen?!
Da es für mich allerdings sonst zu unbequem ist, bleibt mir nichts anderes übrig, als meinen Arm um seine Taille zu legen. Harry kuschelt sich näher an mich und nach ein paar Minuten atmet er ruhig und gleichmäßig. Ich dagegen kann jetzt nicht mehr einschlafen.

"Ach Harry, wieso hast du dich so vollaufen lassen?", frage ich in die Dunkelheit, jedoch erwarte ich keine Antwort. Plötzlich höre ich jedoch, wie Harry murmelt: "Weil du mich ignoriert hast". Ich halte die Luft an. Kurz denke ich, ich hätte mir seine Antwort nur eingebildet, doch in dem Moment redet er weiter: "Du hast mich ignoriert, weil ich alles falsch gemacht habe". Darauf weiss ich keine Antwort mehr. Außerdem höre ich nach ein paar Minuten wieder ein leises Schnarchen. Harry schläft. Nach einiger Zeit fallen auch ich in einen erstaunlich ruhigen Schlaf.

~*~

Am nächsten Morgen wache ich auf und spüre einen warmen Atem an meinem Hals. Ich öffne meine Augen und blinzele in die Helligkeit. Dann sehe ich zu Harry. Sein Gesicht hat er an meinen Hals gekuschelt und ein Bein zwischen meine gedrückt. Seine Hand liegt auf meiner Brust. Als ich versuche, mich aus seinem Griff zu lösen, merke ich erst, wie fest er mich umklammert.

Vorsichtig nehme ich seine Hand weg und stütze leicht seinen Kopf, bevor ich ein Kissen darunter lege. Dann ziehe ich mein Bein langsam unter seinem hervor. Die Decke lege ich wieder über ihn. Kurz betrachte ich das Bild, das sich mir bietet. Harry ist eigentlich so ein großer Kerl und er wirkt immer so selbstbewusst und sicher, doch jetzt gerade sieht er ganze anders aus. Eher wie ein einsames Babykätzchen, dass sich in sein Körbchen kuschelt.

Emerald green eyes || Part 1 (Larry Stylinson)Where stories live. Discover now