88. Kapitel

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Ich saß an unseren hölzernen Tisch und wartete auf Ava, als sich plötzlich jemand anderes mir gegenübersetzte. Es war Ethan.

Ich wusste nicht wirklich was ich sagen sollte. Ich war eine Woche lang nicht in der Schule gewesen und hatte ihn seither auch nicht mehr gesehen.

"Hey.", lächelte ich vorsichtig. Seine Mundwinkel hoben sich an und formten ebenfalls ein Lächeln.

"Du bist wieder da.", stellte er nur fest. Ich nickte nur und wollte wissen worauf er hinaus wollte.

"Ich hab das mit dem Spiegel mitbekommen. Gehts deiner Hand gut?", hakte er nur besorgt nach.

"Der gehts gut. Danke. Reden viele darüber?", fragte ich nur wieder, um das Gespräch aufrecht zu erhalten.

"Nein, ich denke, die Tatsache, dass Taylor Carl einen runtergeholt hat ist viel interessanter auf dieser Schule.", entgegnete er mit einem ironischen Unterton. Ich grinste.

"Was ein Glück.", lachte ich.

"Darf ich dich was persönliches Fragen, Dylan?", entgegnete er plötzlich und das Lächeln aus meinem Gesicht verschwand.

"Immer.", versicherte ich ihm.

"Weswegen hast du's getan?", wollte er wissen.

"I-Ich war...-", stammelte ich.

"Hey, schon gut. Du musst es nicht sagen.", entgegnete er. Und ich hielt inne. Das war eins der Dinge, die ich immer an ihm bewundert hatte. Er war so selbstlos. Wenn andere glücklich waren, hatte er direkt ein Lächeln im Gesicht. Er ließ dich schweigen, wenn du schweigen wolltest und war trotzdem da für dich. Und jetzt wo er spürte, dass es mir unangenehm war, zog er seine Frage zurück und ging damit um, als wäre es das normalste der Welt.

"Danke, E.", murmelte ich nur vor mich hin. Er lächelte.

"Ich sollte jetzt besser gehen.", warf er ein.

"Zu deinem Freund?", vervollständigte ich den Satz. Ich wusste selbst nicht, woher ich den Mut nahm so etwas zu sagen.

"I-Ich wollt es dir noch sagen...", murmelte er mit deutlich schlechtem Gewissen. Ich schüttelte den Kopf.

"Nicht nötig. Es geht mich nichts an. Ich hoffe du bist glücklich, E.", sagte ich noch, bevor ich mein Tablett nahm und den hölzernen Tisch hinter mir ließ.

-

Ethan POV.

"Hey, Babe.", grinste Mike, als ich auf ihn zukam. Meine Laune war im Keller.

"Hi.", murmelte ich also nur.

"Alles okay?", wollte er wissen. Ich nickte und warf meinen Rucksack auf die Rückbank. Ich setzte mich auf den Beifahrersitz und Mike saß am Steuer.

Die Fahrt verlief ziemlich ruhig. Keiner sagte was und wir ließen nur die Musik leise im Hintergrund laufen.

Bei ihm angekommen, stiegen wir beide aus und liefen ins Haus. Er nahm meine Hand und ich lächelte ihn nur an.

Aus irgend einem Grund, bekam ich Dylans Gesichtsausdruck nicht mehr aus dem Kopf, als er Mike erwähnte. Ich seufzte. Ich sollte nicht an ihn denken.

Im Haus angekommen, liefen wir hoch in sein Zimmer. Ich war gerade dabei die Bücher raus zu kramen, sodass wir lernen konnten, als er gerade aus dem Bad kam.

Er kam näher an mich und fing an meinen Hals zu küssen, während ich die Bücher rausnahm. Ich beugte mich leicht dagegen und grinste, wich dann aber wieder von ihm.

"Wir müssen lernen.", lachte ich.

"Müssen wir, ja?", grinste er und küsste weiterhin meinen Hals, bis er mich zu sich drehte und mir einen Kuss auf die Lippen gab. Ich ließ es zu und legte meine Hand an seine Wange, um ihn näher an mich zu ziehen.

Er deutete vorsichtig Richtung Bett, bis ich auf dem Bett landete und er sich über mir abstützte. Unsere Küsse wurden immer intensiver und er griff plötzlich an den Bund meiner Hose. Ich hielt inne und hörte auf ihn zu küssen, während ich seine Hand vorsichtig an meine Taille legte. Er küsste nur meinen Hals und es schien ihn nicht zu stören, weswegen ich weitere Küsse zuließ.

Wenige Sekunden später wanderte seine Hand unter mein Shirt und er deutete an es hochzuziehen. Diesmal setzte ich mich auf, weswegen er sich von mir entfernte und mich nur verwirrt anschaute.

"Alles okay, Babe?", wollte er wissen. Ich schüttelte den Kopf.

"Ich bin noch nicht bereit dazu.", gab ich zu. Er hielt kurz inne und ich konnte nur seinen Atem hören.

"Sei ehrlich, Ethan... bin ich nur ein Ersatz für dich?", raunte er plötzlich. Ich sah nur verwirrt zu ihm.

"Nein, wieso denkst du das?", warf ich nur überrascht ein.

"Weil seitdem dein Ex aus dem Knast raus ist, du dich verhältst als wärst du ein anderer Mensch. Wo ist diese Unbeschwertheit in die ich mich verliebt habe?", hakte er nach.

"Unbeschwertheit?", wiederholte ich nur fragend. Wann war ich das letzte mal unbeschwert?

"Das ist alles seinetwegen, oder?", hakte er wieder nach.

"Mike, dass hat nichts mit Dylan zu tun. Ich bin einfach nur nicht bereit schon Sex zu haben.", warf ich nur ein.

"Nach 4 Monaten? Wir kennen uns seit verdammt langen vier Monaten.", erwiderte er nur.

"Verdammt, das hat doch nichts damit zu tun wie lange wir schon zusammen sind!", widersprach ich aufgebracht.

"Womit dann?! Mit deinem Ex?", maulte er mich nur an. Ich hielt inne.

"Kannst du einfach mal Dylan da raus lassen?", entgegnete ich mit ruhiger Stimme.

"Nein, weil du 2 Monate nachdem Schluss war was mit mir angefangen hast. Natürlich denke ich dann, dass ich nur eine Lücke füllen sollte."

"Mike, das ist nicht wahr.", versicherte ich ihm nur.

"Das glaube ich dir leider nicht.", entgegnete er nur enttäuscht und starrte dabei den Boden an.

"Ist das gerade dein Ernst?! Nur weil ich nicht mit dir schlafen will, gehst du davon aus, dass das was mit Dylan zu tun hat?!", raunte ich nur sauer. Er schaute mir nur direkt in die Augen und nickte.

Meine Augen weiteten sich nur und ich konnte nicht fassen, was gerade passierte.

Ich stand auf und verließ das Zimmer. Dabei zog ich die Tür hinter mir zu, sodass ein lauter Knall ihn davon hinderte noch etwas zu sagen. Ich spürte wie die Wut in mir Aufstieg und verließ damit dann auch das Haus, ohne dabei zurückzusehen.

Growing up in RiverdaleWhere stories live. Discover now