38.Kapitel

553 37 1
                                    

Die offiziellen Shipnamen lauten:

EthanXDylan = Dethan

AbbyXTommy = Toby

AvaXDylan = Aylan

AvaXColton = Cava

SophiaXThomas = Thia

NickXAva = Nava

-

Dylan POV.

Abby wollte mir immer noch nicht sagen, was genau passiert war. Sie sagte nur immer wieder, dass sie sich gestritten haben.

Ich konnte nichts tun, also ließ ich ihr einfach den Freiraum, den sie brauchte. Ich hoffte einfach nur, dass sie mir selbst davon erzählen würde. Unser Verhältnis war eigentlich ziemlich gut. Klar hatten wir unsere Differenzen, aber das hatten doch alle Geschwister mal, oder?

Ich ließ mich auf mein Bett fallen und hörte noch, wie Abby die Zimmertüre hinter sich zuschlug. Seufzend griff ich nach meinem Handy, um zu sehen wie spät es ist. Es war gerade mal Viertel nach Vier.

Ziemlich automatisch wählte ich Ethans Nummer und rief ihn an.

"Hallo?", sprach er ziemlich schnell ins Handy.

"Hey, hast du gerade was zu tun?", hinterfragte ich direkt.

"Ich pass gerade auf Julian auf.", lächelte er ins Handy und ich hörte eine junge Stimme im Hintergrund lachen.

"Oh, okay...", entgegnete ich etwas enttäuscht darüber, dass ich den Tag über vermutlich nichts tun würde.

"Du kannst gern vorbeikommen und mir helfen, wenn du willst?", schlug er vor.

"Wirklich?", lachte ich etwas erleichtert.

"Ja, klar. Ich kann Hilfe gebrauchen.", warf er noch mit ein, bis ich endlich zustimmte.

Ich machte mich direkt fertig und sagte Abby bescheid, um dann wenige Minuten später das Haus zu verlassen. Das war das erste Mal, dass ich Ethans Bruder sehen würde und auch das erste Mal, dass ich deren Haus sehen würde. Ich war ziemlich gespannt und aufgeregt.

Irgendwie war es nicht üblich, dass man das Haus seines Freundes erst nach etwa anderthalb Monaten der Beziehung sieht und genauso spät seine Familie kennenlernt, aber bei Ethan hatte ich das nie hinterfragt, es war okay. Es ist okay.

Ich prüfte nochmal die Adresse, die Ethan mir geschickt hatte und landete in einer ruhigen Nachbarschaft, gar nicht mal so weit entfernt von meiner. Ich klingelte an der dunkel gefärbten Tür und trat einen Schritt zurück. Ein kleiner Junge riss begeistert die Tür auf.

Das musste dann wohl Julian sein.

"Hey, ich bin Dylan.", lächelte ich den Kleinen an.

"Hi.", jaulte er begeistert, als ob wir uns schon seit Jahren kennen würden.

Er trat zur Seite und ließ mich rein. Ethan war nirgends zu sehen. So hatte ich die Gelegenheit mich in Ruhe umzusehen. Die Einrichtung wirkte eher altmodisch und in eleganten Holzmöbeln gehalten. An den Wänden hingen kaum Familienfotos und auch sonst war kaum Deko sichtbar.

Ich lief den Flur entlang und folgte Julian, der gezielt auf den letzten Raum des Ganges zusteuerte. Das Haus schien nicht sonderlich groß, aber es war sehr gemütlich.

Julian lief in ein Zimmer, das an ein Wohnzimmer erinnerte. Als ich es betrat, erkannte ich Ethan, der mit Kopfhörern in den Ohren auf dem Sofa lag und schlief.

Bei dem Anblick musste ich lächeln. Er sah so friedlich aus.

"Wie lange schläft er schon?", fragte ich Julian, der sich an den Tisch gesetzt hatte, um weiter an seinem Bild zu malen. 

"Weiß nicht.", murmelte er nur. Ich kniete mich vor Ethan und fuhr ihm mit der rechten Hand vorsichtig über die Schläfe. Er zuckte leicht zusammen und öffnete dadurch die Augen.

"Dylan?", entgegnete er verschlafen, als er mich erkannte. Ich lächelte ihn nur an und konnte die Augen nicht von ihm lassen.

"Bist du schon lange da?", wollte er wissen, während er sich aufsetzte.

"Nein, keine Sorge. Noch müde?", fragte ich fürsorglich. Er schüttelte nur den Kopf und lief aus dem Zimmer. Ich folgte ihm und landete mit ihm in der Küche. Er griff nach einer Tasse und lief zum Kaffeeautomaten.

"Willst du auch einen?", fragte er höflich.

"Nein, danke. Ich mag keinen Kaffee.", grinste ich nur.

"Verständlich.", entgegnete er überraschender Weise. Normalerweise reagierten die Leute nach diesem Satz empört, als ob ich gerade gesagt hätte, dass ich Tiere für Forschungen in meinem Keller opfere.

"Verständlich?", wiederholte ich nur.

"Naja, ich wünsche mir auch, dass ich Kaffee hasse, wenn ich ehrlich bin.", grinste er nur verschlafen in sich rein.

Ich lächelte nur und setzte mich auf einen Hocker in der Küche. Ethan kam zu mir und stellte sich zwischen meine Beine, sodass ich leicht aufsehen musste, wenn ich ihm in die Augen sehen wollte.

"Hi, übrigens.", murmelte er leise vor sich hin und näherte sich mir dann langsam. Ich tat es ihm gleich und wir hätten uns auch geküsst, wenn nicht plötzlich Julian durch die Tür gekommen wär. Ethan trat einen Schritt zurück und schaute seinen jüngeren Bruder nur fragend an.

"Was gibt's, J?", fragte er ihn.

"Kannst du mir vielleicht bei Mathe helfen?", bat er etwas verzweifelt. Ethan nickte nur und versicherte ihm, dass er gleich kommen würde.

Er griff nach seiner Kaffeetasse und folgte Julian zurück ins Wohnzimmer, während er mich an der Hand hinter sich her zog.

Ich ließ mich im Wohnzimmer aufs Sofa fallen, während Ethan aufmerksam Mathe erklärte und beobachtete das Geschehen nur so ruhig. Er ging so unglaublich gut mit ihm um, dass mir warm ums Herz wurde.

Als Julian fertig war, eilte er in sein Zimmer, um etwas zu spielen und ließ Ethan und mich im Wohnzimmer zurück.

"Ich mag ihn.", lächelte ich, als er weg war.

"Er ist unglaublich.", stimmte Ethan mir zu. Ich hab selten gehört, dass Menschen so über ihre Geschwister reden.

"Und du bist anscheinend der perfekte große Bruder, huh? Ich sollte mir mal was bei dir abschauen, sonst will Abby plötzlich nur noch mit dir über ihre Probleme reden.", scherzte ich und er stimmte mit einem Lachen mit ein.

"Hat sie denn Probleme?", fragte er dann etwas besorgter.

"Ich denke nicht, dass sie mit mir darüber reden wird, aber sie scheint Probleme mit ihrem Freund zu haben...", murmelte ich etwas enttäuscht vor mich hin.

"Gib ihr Zeit. Sie wird schon noch mit dir reden. Was hat Bryce denn so Schlimmes getan? Ist das eher ein harmloser Streit?", wollte er wissen.

"Ich hab sie heulend von ihm zuhause abgeholt. Sie ist einige Blocks entlang gelaufen und sich irgendwo auf eine Bank gesetzt, weil sie weg von ihm wollte, also kann ich mir vorstellen, dass sie nicht so begeistert von ihm ist.", erzählte ich ihm.

"Lass sie darüber nachdenken und frag sie etwa in einer Woche wieder was passiert ist.", schlug er vor. Ich nickte und seufzte vor mich hin.

"Hey, das wird schon werden. Abby ist ein durchsetzungsfähiges Mädchen. Sie schafft das schon.", ergänzte er, um mich aufzumuntern.

"Danke, E.", bedankte ich mich. Er griff nach meiner Hand und hielt sie, während er mir in die Augen schaute und um ehrlich zu sein, konnte ich gar nicht fassen, wie viel Glück ich mit Ethan hatte.

Growing up in RiverdaleWhere stories live. Discover now