31.Kapitel

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Schläfrig stand ich gerade im Badezimmer und machte mich fertig, um in die Schule zu fahren. Tag für Tag schien es mir leichter aufzuwachen und gut drauf zu sein.

Ich war erleichtert und dennoch etwas unsicher, da das ganze so schnell ging. Kann man so etwas so schnell verarbeiten?

Mit bereits leicht pochendem Schädel lief ich nach unten, wo meine Mom das ganze Haus auf den Kopf stellte.

"Was tust du, Mom?", fragte ich interessiert.

"Dein Vater kommt heute nach Hause! Alles muss glänzen!", rief sie aufgeregt. Ich schmunzelte nur und lief in die Küche, um was zu essen.

"Lässt du mich wieder hängen, Vollidiot?", fragte Abby mich hinter mir.

"Nein, tut mir echt leid. Ich war ziemlich mies drauf und hab einfach meine Wut auf mich selbst an dir ausgelassen.", klärte ich direkt.

"Schon okay. Jeder hat mal schlechte Tage. Heißt das, du nimmst mich wieder mit?", wollte sie wissen.

Ich nickte nur lächelnd und sie grinste mich dankend an.

"Sei in zehn Minuten fertig, Yoda.", erwähnte ich noch, bevor ich nach einer Packung Müsli griff.

"Wieso müsst ihr mich immer so nennen?", brummte sie nur.

"Weil es witzig ist.", entgegnete ich mit vollem Mund.

"Nein, ist es nicht.", widersprach sie.

"Ein kleines bisschen schon. Gib es schon zu.", forderte ich mit verzogenem Gesicht.

Sie verdrehte nur die Augen und lief nach oben, um sich weiter fertig zu machen.

Mein Handy vibrierte und ich griff danach. Ich hatte eine neue Nachricht von Ethan.

'Guten Morgen, Hübscher.'

Ich biss mir auf die Lippe und lächelte in mein Handy, als meine Mom plötzlich über mir stand und mit erhobener Augenbraue in mein Handy schaute.

"Mom?", fragte ich nur verwirrt.

"Ja?"

"Wieso starrst du mein Handy an, als ob du noch nie eins gesehen hättest?", lachte ich.

"Weil ich sicher gehen wollte, dass du in dein Handy grinst, weil was witzig oder schön ist und nicht weil du beschlossen hast den DauerGrinsern beizutreten.", klärte sie mit ernster Miene.

"Was sind DauerGrinser?", hinterfragte ich nur mit zusammengezogenen Brauen.

"Kevin Keller ist ein DauerGrinser.", erklärte sie nur amüsiert.

Ich ging nicht weiter drauf ein, sondern konzentrierte mich wieder auf mein Handy.

'Guten Morgen:)', antwortete ich und legte mein Handy weg.

Abby kam wieder runter und schien fertig, weswegen ich meinen Teller unter die Spüle stellte und auf sie zu kam.

"Fertig?", fragte ich sie.

"Ja.", entgegnete sie nur und lief voraus.

-

Ich stand an meinem Schließfach, als mich jemand plötzlich von der Seite antippte.

Es war Ethan.

"Hi.", begrüßte er mich nur lächelnd.

"Hey.", erwiderte ich, während ich ein Buch aus meinem Spind nahm und versuchte den Chaos darin zu verstecken.

"Hast du jetzt frei?", wollte er wissen.

"Hab ich, ja."

"Gehen wir was essen?", bot er an.

Ich nickte lächelnd und wir liefen aus dem Schulgebäude.

Das Gelände war ziemlich leer, weswegen Ethan beim rauslaufen vorsichtig nach meiner Hand griff und sie mit seinen Fingern umschlang.

"Ich wusste doch, dass Jones das Ufer gewechselt hat!", jaulte plötzlich jemand. Und ich erkannte direkt, dass es Colton war. Einige seiner Freunde standen hinter ihm wie Wachhunde.

Mit einem entschuldigendem Blick und etwas verunsichert ließ ich von Ethan's Hand ab und blieb vor Colton stehen.

"Jetzt sagst du nichts mehr was?", lachte Colton plötzlich.

"Lass es sein, Colton.", brummte ich wütend.

"Schlägst du sonst wieder zu?", lachte er.

"Nein, aber ich vielleicht.", warf Ethan plötzlich ein und trat einen Schritt vor mich.

"Schon klar.", lachte er nur wieder provozierend.

"Lass uns gehen, E.", entgegnete ich nur und griff leicht nach seinem Unterarm.

Er atmete nur ziemlich wütend ein und wieder aus und folgte mir dann einfach.

"Tu was dein Freund dir sagt, Schwuchtel.", rief Colton ihm hinterher.

Und da drehte sich Ethan schlagartig um, warf seinen Rucksack auf den Boden und lief angepisst auf Colton zu, um dann auszuholen und zuzuschlagen. Colton wehrte sich.

Schockiert beobachtete ich nur das ganze Geschehen, bis ich dann reagieren konnte. Ich zog Ethan von Colton weg und stellte mich vor ihn. Ich umgriff vorsichtig sein Gesicht und sah ihn durchdringend an.

"Beruhig dich, E.", versuchte ich ihn runterzukriegen. Er atmete nur schwerlich und ich konnte allein daran erkennen, wie wütend er war. Ich hatte Ethan vorher nie so gesehen.

Ich zog ihn von Colton und seinen Freunden weg und wir standen hinter dem Schulgebäude, sodass wir weit genug weg waren.

"Ethan, du hast was abbekommen. Du blutest.", entgegnete ich und schaute mir vorsichtig die Wunde an seiner Lippe an.

"Mir geht's gut.", keuchte er.

"Bist du dir sicher?", fragte ich besorgt.

"Mir geht's gut, Dylan.", versicherte er mir mit einem aufgesetztem Lächeln.

Ich starrte ihn fast schon an, bis ich mich endlich traute zu fragen, was mir auf der Zunge lag.

"Weswegen hast du zugeschlagen? Wegen dem-"

"Ja, wegen dem Wort.", unterbrach er mich direkt.

Ich schloss die Augen und atmete tief ein, weil ich nicht wusste was ich sagen sollte.

"Gehen wir was essen, Dyl. Und mach dir keine Gedanken.", warf er ein und griff wieder vorsichtig nach meiner Hand.

"Okay. Gehen wir was essen.", gab ich nach und näherte mich ihm vorsichtig.

Ich legte meine freie Hand vorsichtig an seinen Nacken und küsste ihn.

Er erwiderte den Kuss, löste sich dann aber zusammenzuckend wieder.

Er griff nach der Wunde an seiner Lippe und schaute mich entschuldigend an.

"Es brennt.", erklärte er etwas verlegen.

"Schon okay. Lass uns gehen.", entgegnete ich grinsend und wir schlenderten zu meinem Wagen.

Growing up in RiverdaleWhere stories live. Discover now