61. Kapitel

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Dylan POV.

Mein Wecker klingelte lauthals über mein Zimmer und riss mich direkt aus dem Schlaf. Ich keuchte nur genervt vor mich hin und machte ihn aus. Als ich mich umsah, erkannte ich jemanden auf meiner Couch sitzen. Es war Ethan und er schlief noch. Wann ist er her gekommen? Und wieso?

Ich setzte mich in meinem Bett auf und starrte ihn nahezu an.

Beim zweiten Klingeln meines Weckers, öffnete er langsam die Augen. Er erkannte mich direkt vor ihm sitzen und räusperte sich, bevor er sich gescheit aufsetzte.

"Wieso hast du auf der Couch geschlafen?", fragte ich übermüdet mit einem Lächeln im Gesicht. Nach der gestrigen Nacht, war er der einzige Mensch, der mich zum Lächeln bringen könnte.

"Wir sollten reden, Dylan.", entgegnete er stattdessen. Er sah ziemlich ernst aus, sodass das Lächeln auf meinen Lippen schnell verschwand.

"Okay. Worüber?", hakte ich vorsichtig nach.

"Ich hab mit Thomas geredet. Und er hat mir alles erzählt was er weiß. Er war tatsächlich noch überrascht, dass ich rein gar nichts davon wusste, dass mein Freund nach dem unglaublich peinlichen Abendessen mit seiner Familie, bei dem rauskam, dass er ein Serpent sein will, weiterhin Kontakt zu ihnen hatte und es mir die ganze Zeit über verheimlicht hat, nachdem ich ihm ausdrücklich gesagt hatte, dass ich nicht mit einem verdammten Gangmitglied zusammen sein will.", erklärte er ziemlich direkt und schnell, sodass ich kaum mitkam.

Ich war sprachlos. Statt zu sprechen, stand ich aus dem Bett auf und lief zu ihm. Er stand auf und ging einen Schritt zurück. "Nicht."

"Ethan, es tut mir so unglaublich leid.", entschuldigte ich mich vollkommen ernst gemeint und voller Reue. "Ich hatte Angst dich zu verlieren.", beichtete ich und lief einen weiteren Schritt auf ihn zu.

Er seufzte nur angepisst und ging einen weiteren Schritt zurück. Weiter weg von mir, als ob er mich davonstoßen würde.

"Ethan, bitte..., ich liebe dich.", keuchte ich nur überfordert.

"Wie oft hast du dich hinter meinem Rücken mit den Serpents getroffen, huh? Und FP? Er hat jemanden umgebracht, hast du ihm vielleicht dabei geholfen?", raunte er wütend.

Es traf mich wie ein Stich ins Herz. Er war enttäuscht, fast schon... angewidert.

"Ethan, ich...-"

"Spars dir. Ich werde jetzt gehen, Dylan.", erwiderte er und wollte gerade nach der Türklinke greifen, als ich mich vor ihn stellte.

"Ethan, bitte. Sag mir bitte nicht, dass es das war... Ich brauch dich, E.", bat ich verzweifelt.

"Ich brauch Zeit.", murmelte er nur vor sich hin. Er konnte mir nicht mal mehr in die Augen sehen und ich konnte sehen, wie schwer ihm das ganze fiel.

Ich wich zur Seite, ließ ihn gehen und bereute es direkt wieder.

Er lief die Treppen runter, als ich aus meinem Zimmer lief und ebenfalls zur Haustür eilte.

"Ethan.", rief ich ihm noch hinterher.

Ohne zu reagieren, zog er die Haustüre auf und verschwand dahinter, als die Tür laut ins Schloss fiel. Erst jetzt realisierte ich, was genau gerade passier war.

Ich atmete ziemlich schnell ein und wieder aus, fast schon, als ob ich eine Panikattacke bekam und stützte mich am Türrahmen ab. Ich schlug wütend gegen die Wand und spürte puren Schmerz meine Faust durchlaufen. Was hab ich getan? Was verdammt nochmal hab ich getan?!

Erst jetzt erkannte ich, dass meine Familie im Wohnzimmer saß. Sie hatten es gesehen und sie strahlten nur pures Mitleid aus. Meine Mom wirkte besorgt. Thomas war auch noch da. Er schien verwirrt, als ob er nicht verstehen würde, was passiert war.

"Du hast es ihm gesagt.", raunte ich verzweifelt. Thomas schaute mich nur sprachlos an.

"I-Ich wollte nicht, dass-"

"Schon klar, Thomas.", brummte ich nur, bevor ich mich umdrehte und eilend die Treppen hochlief.

-

Ich hatte nicht mehr viel Zeit, bevor die Schule losging, also zog ich mir nur schnell was über und stürmte direkt aus dem Haus. Ich wollte dem Gespräch mit meinen Eltern unbedingt aus dem Weg gehen. Ich wusste ja nicht mal, ob sie heute Abend zum Football Spiel kommen würden, oder ob Ethan kommen würde.

Die Welt kämpfte zur Zeit gegen mich und ich wusste nicht wie ich mein Leben davon abhalten sollte auseinander zu fallen. Ich wusste nicht, wie ich Ethan gegenüber treten sollte. Ich wollte Thomas nicht sehen und Ava alles zu erklären, würde mich nur noch mehr runterziehen. Seufzend setzte ich mich in mein Auto und warf die Tasche auf den Beifahrersitz. Gestern Morgen hätte ich mich nicht glücklicher schätzen können und plötzlich ist alles weg, als ob es mir jemand weggenommen hätte. Ich konnte nicht aufhören an Ethan zu denken.

Alles verschwamm direkt, als ich wieder an ihn dachte. Alles andere schien so unwichtig. Er war das Beste, was mir jemals passiert ist und nur Gedanke daran ihn zu verlieren, war so unglaublich schmerzhaft, dass es mich Überwindung kostete so weit zu denken.

Unwissend was mich erwarten würde, fuhr ich los und drehte das Radio voll auf. Vielleicht kann die Musik einfach meine Gedanken überspielen. Zumindest war das meine Hoffnung.

Jede Sekunde, in der ich der Schule näher kam, fühlte sich an wie ein Messerstich. Ich hätte niemals zuvor, so viel Angst davor in die Schule zu fahren. Hoffentlich würde ich das überstehen...

Growing up in RiverdaleWhere stories live. Discover now