Der Bastard

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Ella PoV 

Heute ist der große Tag der Medici, heute wird Medici Design vorgestellt. Fast alle sind nervös, besonders Thalia. Ich habe gehört, dass sie Nächte mit ihre Kollektion verbracht hat. Es soll Tage geben, da sie überhaupt nicht geschlafen hat. Ich bin gespannt, wie ihre Kollektion aussieht. Selbst Jacob hat keine Einblicke bekommen. 

Jeder lief hektisch, schnell und nervös.  In der Mitte der Aula stand ein goldener Laufsteg, der von Stuhlplätzen umgeben ist. Es schimmerte überall Gold und glänzend. Thalia übernahm die Dekoration des Saales, sie wollte alles selbst in die Hand nehmen. Zu sehr Angst hatte sie, dass etwas schief laufen könnte. 

"Wo bleiben die denn?", rief Thalia nervös und lief hin und her. 

Die Gala war eigentlich schon längst eröffnet, die offizielle Eröffnung war um 20:00 Uhr und keiner ist bis jetzt erschienen. Selbst von der Presse keine Spur, obwohl sie doch überpünktlich sind, um sich einen Sitzplatz zu ergattern. 

Mittlerweile ist schon eine halbe Stunde vergangen.  Die ganze Familie war in der Aula versammelt. 

"Wie kann das nur sein?", fragte Maria, Jacobs Mutter. 

"Ganz einfach: Die Einladungen wurden nicht verschickt", erklärte Thea, Angelos Ehefrau, die gerade reinspazierte. 

"Ich habe gerade ein paar angerufen und gefragt, wann sie denn einträfen, und sie wurden nie zu Kenntnis gesetzt, dass wir die Gala auf heute verschoben haben"

Thalia schien entsetzt und fassungslos zu sein. 

Jacob schien auch besorgt zu werden, denn jemand hat offensichtlich die Einladungen blockiert und es konnte nur diese Menschen sein, die die Medicis zerstören wollten. 

Neben mir stand Cassandra, die heute schon die ganze Zeit auffällig nervös wirkte. 

Was spielt sich hier nur ab?  

Doch plötzlich riegelten sich alle Fenster zu. Und man hörte tausende Schritte im Flur hallen.

Die Tür wurde von einem großen Mann, rund 1,90 groß geöffnet, der das Kommando zu haben schien. Hinter ihm standen 50 Mann in einer zwei Reihen stehend je 25 Mann, die Personal mit sich schleppen. Darunter Amicella, die sich vergeblich schreiend versuchte sich zu wehren.  Man sah kein einziges Gesicht von den Tätern. 

Oh mein Gott. 

Alle waren schwarz maskiert und trugen Waffen. Lebensgefahr schwebte in der Luft. 

Meine Beine zitterten und ich konnte kaum stehen. Jeder dieser maskierten Männer schnappte sich ein Medici und das noch übrige Personal. Sie durchsuchten sie und nahmen Handys ab und Dinge, die sie für bedrohlich halten könnten, selbst die Stifte nahmen sie, die häufig im Jackett platziert sind. 

Thalia schrie den Mann an, der sie grob packte. 

"Lassen Sie mich verdammt noch mal los", schrie Thea ihren an. Es brach Chaos aus.

Die Jungs schlugen die Maskierten, aber sie hatten keine Chance.  Es waren Muskelpaketen und dazu noch sehr flink, jeden Schlag wischen sie aus. 

Dann packte zwei Männer mich und  Alessia, die am weinen war.

Sekunden später bemerkte ich Cassandra, wie sie nicht festgenommen wurde. Im Gegenteil sie stand ruhig da. 

Ich schaute sie fassungslos an. Sie war es, die die Organisation mit Informationen fütterte. Sie gab ihnen das Datum der Eröffnung bekannt und auch den Ort. Sie war die Bedienstete, sie war es, damit der Kranke überall war. Ihre Aufdringlichkeit wegen Amerika, weil sie wusste, dass wir etwas herausgefunden haben. 

"Du Mörderin", schrie ich sie an. Mein Schrei lenkte die ganze Aufmerksamkeit auf mich. 

Ich versuchte mich von diesem Muskelprotz zu lösen aber ohne Erfolg. 

"Sie war es", schrie ich weiter. "Sie ist die Komplizin" 

Der 1,90 Mann lächelte krankhaft. "Ein wenig zu spät, findest du nicht auch?, meine Schöne?" 

Seine Augen wanderten über meinen Körper und biss sich auf die Lippen. Seine Augen waren schwarz. 

"Was wollen Sie? Was haben wir Ihnen angetan?", fragte Alexander (Jacobs Vater) verbittert. 

Der 1,90 Mann drehte sich um. 

"Ich verabscheue den Namen Medici, also muss er ausgelöscht werden."

"Dafür morden sie, weil sie ein Namen nicht ausstehen können?", fragte Thalia verzweifelt. 

"Ich bin doch nicht krank", erwiderte er ironisch. 

Der 1.90 Mann gab mit dem Finger allen Maskierten ein Zeichen, welches ich nicht definieren konnte. Daraufhin sind alle Maskierten mit ihrer Geißel zu ihm gegangen und sie auf den Boden geworfen. Alle auf einen Haufen. Die Maskierten positionierten sich so, dass sie angreifsbereit waren. 

Als ich auf dem Boden geschleudert wurde, suchten meine Augen Jacob ab, der mich schnell in seinen Armen zog.  

Der 1,90 Mann nahm sich ein Stuhl und setzte sich hin. 

"Mein Vater war ein Medici. Ich bin sein Bastard von einem einfachen Dienstmädchen. Ich bin der Erstgeborene, ich bin euer Bruder, euer Onkel und schaute sich seine Neffen einzeln an, sein Blick blieb bei mir und Jacob hängen, bis er mit der Erzählung weiterfuhr. Ich bin sein rechtmäßiger Erbe. Aber das ginge natürlich nicht. Er wollte mich töten, als er von mir gehört hat. Ich könnte sein Leben nämlich jederzeit  ruinieren. Meine Mutter und ich sind nach Amerika geflohen, als ich auf der Welt kam. Ich war immer auf der Flucht. Mein Leben stellte die Gefahr dar. Wir hatten nie Geld, wir waren unterernährt, wir hatten nichts, während ihr alles hattet. Aber euer Vater hatte nicht genug Sicherheit. Er hat uns gesucht. Ich war neun, als ich meine Mutter tot in der Küche auffand. Euer Vater wollte mich komplett auslöschen. Ich rannte um mein Leben, als die Agenten eures Vaters sich auf mich stürzten. Sie dachten ich sei ein Kind, was ich aber nie wahr. Ich konnte mir nicht diesen Luxus leisten. Meine Mutter schickte mich zu jedem Kampfsport, den es gab. Ich war zwar nicht stark, aber flink und schnell. Ich versteckte mich in einem Schiff, der genau an diesem Tag losfuhr nach Mexiko. Ich sah meine Mutter nie mehr. Und mein einziger Sinn des Lebens war, den Namen Medici zu vernichten. "

"Wieso haben Sie bei Valerie angefangen?", fragte Zaverio. "Wieso ausgerechnet sie?", schrie er wütend. 

"Sie war nicht die erste, sondern euer Großvater, mein Vater"

"Sie gottverdammter Scheißkerl. Unser Vater hätte sowas nie getan. Hören Sie auf zu lügen", schrie Aurellia ihn an. 

"Man diagnostierte Herzinfarkt, stimmts? Aber es war Gift. Ist euch denn nicht der Name Agenue bekannt? Dabei habt ihr doch seine Frau kennengelernt. Ich habe das ziemlich spät bemerkt, da saß ihr schon auf dem Rückflieger, aber ihr anscheinend nicht rechtzeitig. Und zu deiner Frage Zaverio, Valerie war einfach am falschen Ort an der falschen Zeit". 

Plötzlich zog er diese Skimaske ab, und ich hielt meinen Atem an, als ich sein Gesicht sah. Ich habe mir eine grässliches Gesicht vorgestellt, welches sein Charakter widerspiegelt. Er war ein Medici, seine Schönheit hatte er von dieser Familie. Dennoch unterschied er sich deutlich von den anderen ab. Er war der einzige mit Locken, schwarze Locken, die seinen markante Gesichtszügen umrandeten. Er hat seine Haare um einen Zopf am Nacken gebunden. Rechnerich müsste sein Alter um die vierzig liegen, wobei er wie zwanzig wirkte. 

"Schaut euch dieses Gesicht an, es wird das Letzte sein, was ihr in eurem Leben gesehen habt"




Die modernen Medicis.Where stories live. Discover now