Neuer Mensch

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LADEK POV

In den letzten drei Jahren, die ich mit Ellas Mutter, verbrachte, wurde mir bewusst, dass es auch ein Leben ohne den Medici gibt. Ella Mutter, Aria, faszinierte mich. Ihre Gutmütigkeit und ihre Herzlichkeit erwärmte mein Herz, was ich zu verloren geglaubt habe. 

In ihrer Nähe fühlte ich mich wie ein Mensch. Sie schaute mich an, als wäre ich ein guter Mensch. Sie sah nicht das Monster, für den mich alle halten. 

Ich lag nackt im Bett mit Aria. Ich schaute sie an, wie sie schlief. Wir hatten schon lange eine Affäre, doch Aria wollte sie geheim halten, was sehr zu meinem Vorteil diente. 

Ella wird mich umbringen und Aria auch, wenn sie alles herausbekommt. Wenn sie mitbekommt, was ich Ella alles antat, wird sie wohl die erste sein, die mir ein Messer ins Herz stechen wird. 

Aria liebt ihre Kinder, über alles. Sie litt sehr daran, dass Ella sich so veränderte und ihr nicht helfen konnte. Ella ließ keinem mehr an sich ran. Sie sprach mit niemanden. Sie sah wie eine Leiche aus. Sie war gebrochen. Ich habe sie für stärker gehalten, dass sie es verträgt, doch ich täuschte mich gewaltig. Um Aria ein Lächeln ins Gesicht zaubern zu können, habe ich ihre kleinen Jungs hergebracht, ab da hat sich unsere Beziehung sehr verändert.

Sie war so anders, als die ganzen jungen Mädchen, die ich kennengelernt habe. Sie nervte mich nicht, belästigte mich nicht und hatte keinen Aufmerksamkeitssyndrom. Sie war erwachsen, und sie wusste wie sie mit mir umgehen muss. 

Ich hatte noch nie soften Sex, der mir sogar gefiel. Ich wollte ihr mit keiner meiner Berührungen wehtun. Ich wollte sie beschützen. Sie hat mir gezeigt, was das Leben zu bieten hat. 

Ich streichelte ihr ein Haar aus ihrem Gesicht. In ihrem Gesicht sah ich meine Zukunft. Sie kuschelte sich enger an mich und ich umarmte sie enger. Sie durfte niemals die Wahrheit erfahren. 

ELLA POV 

Ich war in meinen Unterlagen versunken, und bemerkte kaum, dass Ladek den Raum betrat. "Können wir sprechen?", fragte Ladek mich. Ich hob die Augenbraun, und fragte mich, was mich wohl erwarten wird. Ich hob meinen Kinn, damit er Platz nehmen kann.

"Ich will mich nicht mehr rächen", sagte er. "Gib denen Medici ihr Vermögen zurück", ergänzte Ladek. 

Ich  glaubte meinen Ohren nicht. 

"Wen willst du verarschen?", fuhr ich ihn an. Für Späße hatte ich weder Zeit und noch  die passende Laune. 

"Ich mein es ernst", wiederholte Ladek.

"Du hast Menschen für deine Rachepläne umgebracht. Und ich soll dir aus heiterem Himmel glauben, dass du nicht mehr am Verderben der Medici interessiert bist", fragte ich ihn entsetzt. 

Ich glaubte ihm keinen Wort. 

"Ella, die Dinge haben sich verändert. Ich will es nicht mehr", stellte Ladek nochmal fest. 

"Ach und wie gottverdammte Scheiße kommst du zu dieser Besinnung?", schrie ich ihn an. 

"Ich liebe Aria". 

Ich lachte entsetzt, "Du hast doch keine Ahnung, wie sich Liebe anfühlt, du kaltherziger Bastard.". Er machte mich wütend, er sollte meine Mutter nicht mit seiner angeblichen Liebe beschmutzen. 

"Ich weiß eine Entschuldigung ist kein Ausdruck, für das, was ich dir antat. Aber es tut mir leid, was ich dir und Jacob angetan habe, ich habe euch büßen lassen, wofür ihr beide keine Schuld tragt. Mein Hass machte mich blind. Eure Liebe war Jacobs Schwachstelle". 

"Erwähne seinen Namen nicht", fuhr ich ihn bissig an. 

"Ich glaube dir nicht, dass du meine Mutter liebst", machte ich ihn klar.

"Wir haben seit längerem eine Affäre", offenbarte Ladek mir die Wahrheit. 

Ich schloss die Augen, um nicht komplett die Fassung zu verlieren. 

"Sie ist glücklich mit mir", fuhr Ladek weiter. 

Ich wollte es nicht glauben, doch ich sah es meiner Mutter an, wie glücklich sie in Ladeks Nähe war.

Ich darf keine emotionale Entscheidung treffen. Meine Mutter lernte Ladek von einer ganz anderen Seite kennen, die ich nicht kenne. 

"Ella, du machst sie unglücklich. Sie leidet wegen dir. Es zerstört sie, dass du ihr nicht vertraust.", sagte Ladek. 

"Soll ich ihr sagen, dass du Hurensohn, mich tagelang vergewaltigt hast?", verlor ich endgültig meine Fassung. 

Ladek fasste sich mit der Hand an seinem Gesicht. "Ich würde es rückgängig machen, wenn ich  könnte", entschuldigte er sich nochmal. 

"Was erwartest du von mir?", fragte ich ihn. 

"Ich will mit Aria, Philipp und Jannis nach Amerika. Ich habe mit meinem eigenem Geld dort ein Haus gekauft. Wie gesagt, ich will das Geld von den Medici nicht. Antigua gehört dir, du kannst machen, was du willst.". 

"Ich soll dich mit meiner Familie alleine lassen?", fragte ich ihn schockiert. 

"Ich werde sie mit meinem Leben beschützen. Aria fühlt sich hier zu sehr eingesperrt, sie will ein normales Leben führen. England finde ich dafür zu unsicher. Ich will mit ihr zusammen sein", sagte Ladek. 

"Das soll ich dir einfach so glauben?", fuhr ich an. 

"Ella, schau dich an, du bist ein kompletter Wrack. Du hast mit deiner eigenen Familie in dem letzten Jahr kaum ein Wort gewechselt. Du gibst deiner Familie die Schuld, dass du Jacobs Vater töten musstest. Du lässt sie nicht mehr an dich ran."

Mir kamen die Tränen, weil Ladek einfach die Wahrheit aussprach. Ich konnte meine Familie nicht mehr in die Augen schauen. Ich wusste, dass es unfair ist, meiner Familie die Schuld zu schieben. 

"Ich würde für Aria, Phillip und Jannis töten ohne ein schlechtes Gewissen nachher zu haben", sagte Ladek. 

Er war ein verdammter Arschloch.

"Pack deine Sachen und hol dir deinen Mann zurück", sagte Ladek.




Die modernen Medicis.Where stories live. Discover now