Obsidian... Die Augen fast geschlossen, geknebelt und mit gequältem Gesichtsausdruck lag er auf dem Metalltisch und atmete schwach. Besorgt sah ich ihn an und wandte mich wütend an Tyranus.
,,Was hast du ihm angetan?!" Schrie ich ihn an und er schmunzelte belustigt.
,,Für ihn ist es garnicht Mal so schlimm. Viel schlimmer ist es für ihn dich leiden zu sehen." Damit kam er auf mich zu, das Messer in der Hand und einem gefährlichen Grinsen im Gesicht.
,,Wo soll ich dich denn entstellen, hm?" Fragte er grinsend und streichelte mit dem Messer über mein Dekolleté.
Ich fing an zu zittern. Tyranus fing an die Knöpfe meiner Bluse aufzuschneiden und mich Stück für Stück zu entblößen, bis er die Ärmel noch Aufschnitt und die Bluse komplett entfernte.
Obsidian protestierte durch den Knebel und zerrte an seinen Fesseln, was Tyranus aber nur noch mehr anstachelte.
,,Ob du ohne Herz weiter leben kannst, Täubchen? Was meinst du?" Fragte und setzte die Spitze des Messers oberhalb meiner Brust an, als es klopfte.
Genervt verdrehte er die Augen und ging zur Tür.
,,Was ist?" Fragte er den Vampir der vor der Tür stand und kurz zu mir sah.
,,Die Gefangenen machen Ärger. Einer hat sich von den Ketten gelöst."
,,Welcher?"
,,Der jüngste deiner Neffen." Sagte der Vampir und Tyranus überlegte.
,,Tötet ihn, der Kleine stirbt sowieso bald." Sagte er und ich schrie entsetzt auf.
,,NEIN!!"
,,Und ihr Bruder wollte sie sprechen."
Genervt fuhr Tyranus sich durch die Haare und drehte sich dann zu uns um.
,,Ich bin gleich wieder da und wehe ihr bewegt euch." Sagte er und verließ mit dem Vampir das Zimmer.
Obsidian hatte wieder das Bewusstsein verloren und lag reglos auf dem Tisch, besorgt sah ich ihn an und bemerkte, dass er extrem blass war.
Ich musste irgendwie zu ihm, dachte ich und schaute die Ketten an, die mich hielten. Sie konnten doch nicht so stark sein, oder? Fragte ich mich und zog mit aller Kraft die ich aufbringen konnte an ihnen, wodurch sie tatsächlich langsam nachgeben, bis sie rissen und ich erschöpft zu Boden sank.
Als ich mich wieder aufrichtete ging ich zu Obsidian und nahm ihm den Knebel raus.
,,Obsidian?" Fragte ich besorgt und legte meine Hand an seine Wange.
,,Obsidian, hörst du mich?" Panisch rüttelte ich ihn an der Schulter, bis er plötzlich hustete und den Kopf in meine Richtung drehte, die Augen weiterhin geschlossen.
Er braucht Blut. Dachte ich und ging zu der Wand, an der die ganzen Messer hingen, dann ging ich wieder zu Obsidian, schnitt seine fesseln auf und in mein Handgelenk und hielt es Obsidian an den Mund.
,,Trink, Obsidian." Sagte ich und streichelte ihm über sein Haar.
Langsam öffnete er den Mund und das Blut lief in seinen Mund, dann biss er mich, packte mein Handgelenk und trank gierig von mir.
Er öffnete seine Augen und setzte sich auf, ließ von meinem Handgelenk ab und biss mich in die Schulter. Seine Hände krallten sich in meine Arme und er klammerte sich an mich, als er sich langsam von mir löste und mir in die Augen sah.
,,Danke, Kätzchen..." Hauchte er und ich lächelte.
,,Ja...jetzt sind wir quitt.." sagte ich und er sah mich leicht verwirrt an.
,,Wieso?"
,,Na, ich bin schuld, dass ihr überhaupt erst hier seid, da ist es doch wohl am besten, wenn ich euch dann auch wieder raus hole." Meinte ich, aber Obsidian schüttelte den Kopf.
,,Du bist nicht daran schuld. Die Explosion hat uns alle außer Gefecht gesetzt. Selbst wenn du da gewesen wärst, hättest du nichts tun könnten." Jetzt war ich es, die ihn verwirrt ansah.
,,Aber...ich war doch nochmal da, wir haben gesprochen."
,,Nein, nachdem ich dich mit Beryll und Cristel weggeschickt habe- Oh mein Gott! Beryll!" Sagte er panisch und sprang auf.
Er nahm meine Hand und verließ vorsichtig mit mir das Zimmer, als uns schon eine Gruppe Vampire entgegen kam.
,,Verflucht, sie sind ausgebrochen!" Sagte einer und zog ein Messer.
Er wollte sich auf uns stürzen, aber ich war schneller. Ich bohrte meine Fänge in seine Haut und hielt ihn so fest, dass er sich nicht bewegen konnte, trank sein Blut und ließ ihn dann zu Boden fallen, als ich fertig war und er tot.
Die noch übrigen Vampire sahen mich entsetzt an und nahmen ein paar Schritte Abstand, doch nur wenige Sekunden später lagen auch sie tot und mich Blut bespritzt am Boden.
Obsidian hatte ein wenig Abstand genommen, doch als ich fertig war kam er wieder zu mir, nahm mich wieder an die Hand und lief weiter.
Wir blieben vor dem großen Raum stehen, in dem wir gefangen gehalten wurden, Obsidian sah zu mir, dann trat er die Tür ein und wir gingen rein.
Die Bennett's knieten in einer Reihe auf dem Boden, vom ältesten zur jüngsten, sie waren geknebelt und gefesselt und hinter jedem von ihnen stand ein Vampir mit einem Dolch.
,,Ich wusste doch, dass ihr beiden nicht einfach brav dort bleiben würdet." Sagte Tyranus, der neben seinem Bruder stand, genervt und sah Obsidian an.
,,Lass sie gehen!" Befahl Obsidian mit knurrender Stimme und sah Tyranus bedrohlich, doch der ließ sich nicht beeindrucken.
,,Das werde ich lieber nicht tun. Ich warte seit drei Jahrhunderten meinem Bruder alles zu nehmen und jetzt werde ich das auch tun!" Drei Vampire stürzten sich auf Obsidian und obwohl ich ihm mein Blut gegeben hatte, war er nicht stark genug um sich zu wehren.
Sie fesselten ihn und zogen ihn zwischen die Zwillinge und Achat, während ich vor Angst wie angewurzelt stehen blieb.
,,Jetzt zu dir, mein Täubchen." Tyranus stellte sie vor mir und streichelte mit seinem Handrücken über meine Wange.
,,Du hast mich glauben lassen, Obsidian hätte mich Opfern wollen."
,,Du bist ein kluges Mädchen. Wie kamst du drauf?"
,,Ich vertraue ihm." Sagte ich und er schmunzelte.
„Ich habe gerade so richtig lust dicvh auseinander zu nehmen." Meinte er und sah mich total gruselig an, weshalb ich zurück wich.
,,WENN DU SIE AUCH NUR ANRÜHRST-" Der Vampir hinter Obsidian brach ihm genervt das Genick und ich zuckte zusammen.
,,Nicht! Tut ihm nichts!" Flehte ich und Tyranus schmunzelte.
,,Was würdest du mir dafür geben?" Fragte er grinsend und zog mich enger an sich.
Ängstlich sah ich ihn an und dann zu den Bennett's. Ich musste mir etwas einfallen lassen! Ihnen durfte einfach nichts geschehen.
,,Wie wäre das:" fing er an und grinste.
,,Ich tue ihnen nicht zu leide, sie bleiben hier eingesperrt und wir beide gehen jetzt ein wenig Spaß zusammen haben." Schlug er vor und ich sah ihn angeekelt an.
„Du bist widerlich."
,,Mark." Sagte Tyranus genervt, der Vampir hinter Beryll nickte und stach ihm den Dolch in den Bauch. Vor Schmerz schrie Beryll auf und krümmte sich zusammen, ich schlug mir die Hände vor den Mund und sah entsetzt hin.
,,Wenn du nochmal ablehnst, ist es sein Herz und dann stirbt er, also überleg es dir besser." Flüsterte Tyranus mir ins Ohr und ich schluchzte verzweifelt.
,,Nimmst du das Angebot an?" Fragte Tyranus und ich kniff die Augen zu.
,,Ja..." Nachdem ich zugestimmt hatte ließen die Vampire die Bennett's los und ich wurde von Tyranus aus dem Raum geschleift. Er hielt mich grob am Arm und betrat mit mir erneut die Folterkammer. Obwohl ich mich zu wehren versuchte drückte er mich auf den Metalltischn und fesselte mich, weshalb ich mich kaum noch bewegen konnte.
,,Dann wollen wir doch mal sehen." Er zog ein Messer aus der Vorrichtung an der Wand, was mich panisch zusammen zucken ließ. Er streifte mit der messerspitze mein unterleib und wollte gerade zustechen, als die Tür gewaltsam geöffnet wurde und Tyranus von mir gezerrt wurde. Entsetzt sah ich, wie Obsidian ihn gegen die Wand schleuderte und dann zu mir kam.
,,Kätzchen, ich brauche Blut, sonst kann ich nicht gegen ihn gewinnen." Sagte er entschuldigend, ich nickte und schon trank er von mir. Während er von mir trank befreite er mich von den fesseln und als er gerade fertig war, hatte Tyranus sich wieder aufgerappelt und sah Obsidian wütend an.
,,Du bist wirklich verdammt nervig, du kleiner Mistkerl." Sagte Tyranus und attackierte Obsidian.Sie fingen an zu kämpfen und immer wieder lag einer von ihnen am Boden und der andere schlug auf ihn ein. Als Obsidian schon vollkommen geschwächt wieder am Boden lag und Tyranus auf ihn einschlug stand ich auf. Solange er abgelenkt war schlich ich mich von hinten an ihn rann und als ich nah genug war, zerrte ich ihn von Obsidian weg, packte ihn am Nacken und biss ihn. Tyranus versuchte sich zu wehren und schlug um sich, als Obsidian aufstand. Er sah mir in die Augen, während ich weiter von Tyranus trank, dann nickte ich, Obsidian schlug Tyranus so hart in die Brust, dass er seine Haut und Rippen durchbrach und riss ihm das Herz raus. Sofort hörte Tyranus auf sich zu bewegen und atmete schwach aus, dann brach er zusammen und blieb tot am Boden liegen.