Imperfect Perfection

Autorstwa englishsoul

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Louis und Maya, Liam und Emma, Niall und Hayley, Harry und Grace. Vier Paare, vier Geschichten, vier ganz unt... Więcej

Der Abend vor der Trauung
Der Morgen der Trauung
Die Trauung
Das Fest
Die Hochzeitsnacht
Der Morgen danach
Wer nicht wagt der nicht gewinnt!
Symptome
Auseinandersetzungen
Erwachen
Konflikte
Gespräche
Abgesetzt
Veränderungen
Unterhaltungen
Streitpunkte
Wiederkehrende Gefühle?
Überlegungen
Liebesnest
Gefühlswirrwar
Wut
Zugeständnisse
Bettgeflüster
Vorahnungen
Vorwürfe
Die Frage aller Fragen
Liebe und andere Probleme
Explosion Teil 1
Explosion Teil 2
Verrückt nach Liam
Verzweiflung
Unangenehme Überraschung
Enttäuschungen
Unverhofft kommt oft
Ein neues Leben
Babyfieber
Zukunftsängste
Überraschender Besuch
Babywunsch und Zuhörerinnen
Enthüllungen
Loosing Battle
Unverhoffte Hilfe
Streitereien
Verkündungen
Besuche
Gefühle
Zwiespalt
Vom Pech verfolgt
Schlag in die Magengrube
Finn
Ein Ende und ein neuer Anfang
Danke

Überwindung

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Autorstwa englishsoul

Niall

„Geht das Baby etzt weg?" Noah blinzelte mich aus grauen Augen an und wartete gespannt auf meine Antwort. Entgegen meiner schlechten Laune musste ich schmunzeln, der kleine Mann freute sich überhaupt nicht auf sein Geschwisterchen.

„Ja das Baby kommt jetzt aus dem Bauch deiner Mama raus." Noahs Augen leuchteten begeistert auf und ich beeilte mich, weiter zu sprechen. „Dann besucht es uns alle hier und wir können es kennen lernen."

„Och sade, is dachte es deht füa imma weg und is hab Mama und Papa wida füa mis alleine", nörgelte er und verschränkte seine Ärmchen traurig vor der Brust. Nur schwer konnte ich mein Lachen unterdrücken, meine Mundwinkel zuckten heftig. Noah wollte wirklich kein großer Bruder werden.

„Aber wenn du einen Bruder oder eine Schwester hast, dann hast du immer jemanden zum Spielen", lockte ihn Liam, der gegenüber von mir auf einem der ungemütlichen Plastikstühle platzgenommen hatte. Aber auch dieses Argument überzeugte Noah nicht.

„Es soll weggehn. Is will Mama füa mis alleine haben", trotzte mein Patensohn und ich fragte mich, womit ich das verdient hatte. Eigentlich war ich hergekommen, um meinem Ärger Luft zu machen, ein paar Songs aufzunehmen und mal wieder was mit Harry und Liam zu unternehmen. Und jetzt, nur einen Tag nach meiner Ankunft, war ich im Krankenhaus um auf den Sohn des größten Arschlochs der Welt aufzupassen. Fehlte nur noch, dass Hayley hier auch noch auftauchen würde.

Und als würde Gott oder das Schicksal oder sonst irgendwer mich hassen, tauchte sie natürlich grade jetzt auf. Mein Patensohn lief glücklich quietschend auf sie zu und umarmte sie. Haltlos redete er auf Hayley ein und sie hörte ihm geduldig zu, während ich nicht mal fähig war, mich zu bewegen.

Grade jetzt wünschte ich, ich wäre so sorglos wie Noah und könnte einfach so mit Hayley reden. Aber das war ich nicht und so blieb mir nichts anderes übrig, als die Liebe meines Lebens anzustarren und mich zu fragen, wie wir uns so voneinander entfernen konnten.

Sie war noch immer wunderschön, keine Frage, aber sie sah auch ziemlich fertig aus. Als hätte sie in letzter Zeit kaum geschlafen und wenn mich nicht alles täuschte, dann hatte sie erst vor kurzem geweint. Hayley weinte eigentlich nie, es musste etwas passiert sein, aber trauriger Weise zweifelte ich daran, dass ich ihr noch genug bedeutete, als das sie um mich weinen würde.

Trotz der Augenringe und der fahrigen Art war sie noch immer wunderschön. Ihre langen braunen Haare, die warmen braunen Auge, ihr wunderschönes Lächeln, all das verfolgte mich in meinen Träumen. Sie jetzt leibhaftig vor mir zu sehen war zu viel für mich. Ich liebte Hayley, noch immer und ich wollte sie nicht verlieren. Aber wann immer ich sie sah, musste ich daran denken, wie ich sie und Louis gefunden hatte.

Meine Ex? schenkte mir ein schüchternes Lächeln, bevor sie sich mit Noah auf dem Schoß zu Liam setzen wollte. Der Hosenscheißer hatte da allerdings andere Pläne. „Is will bei Ontl Aiell sitzn und du auch", krakelte er und ich musste schwer an mich halten, ihn nicht durchzuschütteln. Irgendwie hatte er das Talent, Hayley und mich immer genau dann zusammen zu bringen, wenn wir es am wenigsten wollten.

Schwach lächelte Hayley mich an, ehe sie neben mir platznahm. Anders als ich erwartet hatte, redete sie nicht mit mir, sie startete nicht mal den Versuch und irgendwie enttäuschte mich das.

„Sieht so aus als wären fast alle versammelt. Es liegt eine gefühlte Ewigkeit zurück, seit dem letzten Mal." Nur leise klang Emmas Stimme in meinen Ohren und doch war sie viel zu laut für dieses stille, bedrückende Wartezimmer.

Obwohl wir heute wohl alle das Wunder des Lebens erfahren würden, war es mir unangenehm hier zu sein. Das sterile Weiß der Wände war zu kalt, der Boden war zu künstlich und alles in Allem fühlte ich mich hier schrecklich unwohl.

„Fehlen noch Harry und Grace, hat schon jemand versucht sie zu erreichen?" Hayley sah neugierig in die Runde, wich meinem Blick aber nach kurzem aus. Emma und Liam schüttelten unison die Köpfe, die beiden waren wirklich gut aufeinander eingespielt und irgendwie beneidete ich sie darum. Bei ihnen lief immer alles so reibungslos und gut, davon konnte ich nur träumen.

„Soll ich es mal versuchen?" Emma zog ihr Telefon aus der Tasche und tippte darauf herum, ehe sie leise aufseufzte und Liam ansah. „Wozu hat eigentlich alle Welt ein Handy, wenn man doch niemanden erreichen kann?"

Ihr Mann zuckte nur mit den Schultern und schlang einen Arm um ihre Schulter. „Schreib ne Nachricht, die sehen sie dann ja", war sein simpler aber durchaus effektiver Lösungsvorschlag. Emma schnaubte leise auf, knickte dann aber ein und schien ihnen zu schreiben.

Erneut legte sich eine angespannte Stille über uns, die nur durch Noahs hohe Kinderstimme durchbrochen wurde, als er Hayley und mich abwartend ansah.

„Iha habt eus noch dar nist detüsst. Wieso?" Mit schiefgelegtem Kopf sah er zu mir und dann zu Hayley. Auch mein Blick blieb an Hayley hängen, die Noah sanft über die Arme strich. Der kleine Stinker trug, wie eigentlich fast immer, ein Shirt mit Baggern drauf.

„Weißt du, ich hab einen Fehler gemacht. Und Onkel Niall ist deswegen böse auf mich." Hayley lächelte traurig, ein Lächeln, das mir bis ins Mark ging. „Und wenn man böse ist, dann mag man sich nicht so gerne küssen."

Louis Sohn legte nachdenklich den Kopf schief und verschränkte die Arme vor der Brust, dabei sah er seinem Vater geradezu lächerlich ähnlich. „Dann müsst iha eben nich mehr sauer sein."

Hayley küsste Noah auf den Kopf und einen kleinen, schwachen Moment erlaubte ich mir, mich an Noahs Platz zu wünschen, an die Seite der Frau, die ich auch jetzt, nach all dem Schmerz den ich dank ihres Fehltritts empfand, noch über alles liebte.

„So einfach ist das leider nicht, Noah. Es ist wie ein aufgeschürftes Knie. Das geht auch nicht von jetzt auf gleich weg, das dauert seine Zeit. Und manchmal tut es so weh, dass es gar nicht mehr weggeht." Stumm lauschte ich Hayleys melodischer Stimme und musste zugeben, dass dieser kinderechte Vergleich doch ziemlich treffend war.

Vor meinem inneren Auge sah ich mein aufgeschürftes Herz, das nur sehr langsam wieder in seinen normalen zustand zurückfand. Bei jedem Schlag, jeder Bewegung, schmerzte es ein wenig und bei den manchen Begebenheiten war es, als würde jemand an dem Schorf knibbeln, bis die Wunde wieder aufriss.

„Habt iha eus dann nie wieda lieb?" Noah schniefte leicht und guckte mich traurig an. Der kleine Junge und auch Hayley, boten ein so bekümmertes Team, dass mein aufgeschürftes Herz ganz weich wurde.

„Wir haben nie aufgehört uns lieb zu haben Noah, momentan ist es nur etwas schwer", versuchte ich meinen Patensohn etwas aufzuheitern. Leider half es wenig und ich schoss mir gewissermaßen ein Eigentor.

„Dann könnt iha eus auch tüssn", beharrte der kleine Teufel und zappelte auf Hayleys Schoß herum. Diese sah mich nur unsicher an und setzte Noah schließlich auf den Boden.

„Ich rede mal mit Onkel Niall okay?" Aus zusammengekniffenen Augen sah ich Noah an, der übers ganze Gesicht strahlte und jetzt auf Liams Schoß kletterte. Manchmal hatte ich das Gefühl, der Kleine verschwor sich mit Hayley gegen mich.

Nur wiederstrebend sah ich Hayley an, die unsicher lächelte und auf den Flur deutete. Langsam erhob ich mich und folgte ihr hinaus, wenigstens konnten wir dort ohne Liams und Emmas beobachtende Blicke reden.

Im Flur passierte aber genau das, wovor ich immer Angst hatte. Wir schwiegen uns an. Hayley und ich hatten uns immer etwas zu sagen, fanden immer Themen, über die wir fachsimpeln konnten, aber genau jetzt herrschte ein bedrückendes Schweigen.

„Lass es mich dir erklären." Hayley brach schließlich mit belegter Stimme das Schweigen zwischen uns, aber ich schüttelte nur den Kopf.

„Nein, das musst du nicht." Sofort schüttelte ich den Kopf. „Ich hab deine SMS gelesen, die hat mir einiges erklärt. Abgesehen davon-" Ich brach ab und versuchte mich zu entspannen, die Fassung zu behalten. „Abgesehen davon, ist es nicht zu erklären. Ich will nicht wissen, warum du es grade mit meinem besten Freund, meinem Bruder, tun musstest, wenn ich dir schon nicht genug war."

Ich sah wie Hayley zusammenzuckte, aber ich sah auch, dass sie ihre Maske aufrecht erhielt, mich ihren Schmerz nicht sehen lassen wollte. Das tat sie immer, sie stellte immer alle anderen über sich selbst und ging daran kaputt.

„Du bist alles was ich je wollte, Niall, alles was ich will. Du bist mehr als genug. Ich...ich bin einfach nicht gut genug für dich", wisperte sie leise. Mein Herz wurde schwer, bei ihren Worten. Es tat weh, so sehr zu lieben, das wusste ich aus eigener Erfahrung. Aber so sehr ich sie auch liebte, ich konnte ihr nicht verzeihen, noch nicht. Natürlich wollte ich etwas ändern und bei Hayley sein, aber es konnte nicht von jetzt auf gleich wieder gut werden.

„Wieso solltest du nicht gut genug sein?" Nachdenklich lehnte ich mich an die Wand, die Hände in meine Hosentaschen geschoben fiel es mir etwas leichter, sie nicht in meine Arme ziehen zu wollen. „Hayley du baust Mist, weil du denkst du bist nicht gut genug? Weil du auf das nächste große Drama wartest, verursachst du es?"

Die Brünette mir gegenüber wich meinem Blick aus, stattdessen fixierte sie ihre Schuhe und zum ersten Mal fiel mir eine Veränderung an ihr auf. Vielleicht war es schon länger so und ich hatte es nicht gesehen, aber wie sie mit Noah umging, wie sie zu ihren Fehlern stand, sie war erwachsen geworden, erwachsener als ohnehin schon.

„Du musst mich nicht von dir stoßen, damit ich es nicht bei dir machen kann. Ich würde dich nie wegschicken, Hayley. Gut, das habe ich gewissermaßen getan, aber-" Diesmal war er Hayley, die mich nicht zu Ende sprechen ließ.

„Aber ich hab auch provoziert." Zum ersten Mal heute sah sie mir in die Augen. So wie sie es früher getan hatte, ohne den Blick direkt abzuwenden und mit einem melancholischen Lächeln auf den Lippen. „Ich denke es ist offensichtlich, dass du mir nicht verzeihen kannst."

Langsam nickte ich, trat letztendlich doch einen Schritt auf sie zu und gab dem Drang nach, sie berühren zu wollen. Ich strich ihr über den Arm, eine unverfängliche Geste und doch schrie mein Innerstes sofort nach mehr.

„Noch nicht, aber eines Tages sicher." Unbedacht lächelte ich sie an, ließ meine und wahrscheinlich auch ihre Hoffnung wieder aufleben.

Hayleys stolze Haltung fiel in sich zusammen. Die starke, junge Frau, die sie für mich verkörperte, sah mit einem Mal zerbrechlich, sogar gebrochen aus. Und ich fragte mich warum. War es nicht gut, auf Vergebung hoffen zu können? Mich hatte es damals jedenfalls aufrecht gehalten.

Mittlerweile schüttelte sie beinahe manisch den Kopf und ich registrierte, dass eine Hand zu ihrem Bauch wanderte. Ich dachte mir nichts dabei, es war nicht wichtig, jedenfalls nicht, bis zu ihren nächsten Worten.

„Nein Niall, wirst du nicht." Ein Schluchzen entwischte ihrer Kehle, ihre Augen wurden glasig und ich fragte mich, was sie da so sicher machte.

„Lass es und vers-" Hayley schüttelte den Kopf und ihren nächsten Worte zogen mir den Boden unter den Füßen weg.

„Ich bin schwanger, Niall. Und ich weiß nicht von wem."

Vor den Kopf gestoßen taumelte ich ein paar Schritte zurück. Mein Blick huschte zu ihrem Bauch. Ihre mütterliche Art Noah gegenüber, konnte das Kind in ihr Auslöser sein?

Mein Kind? Louis Kind? Auf jeden Fall Hayleys Kind.

In meinem Kopf rasten die Gedanken umher und ließen sich nicht mehr greifen. Hayley verschwamm vor meinen Augen, während ich mir meine Zukunft ausmalte. Allein die Vorstellung, ein anderes Kind als meines könnte in ihr heranwachsen, weckte in mir Ekel.

„Hallo." Erschrocken fuhr ich zusammen, als ich Harrys fröhliche Stimme hinter mir hörte. Langsam drehte ich mich von Hayley weg und sah stattdessen den Bandjüngsten an. Ich konnte mich kaum konzentrieren, es war zu viel für mich, ich wollte das alles nicht. Ich wollte doch nur mit Hayley glücklich werden, war das denn zu viel verlangt. Selbst Harry strahlte wie schon lange nicht mehr. Warum war mir mein Glück nicht vergönnte.

Schwach lächelte ich Harry an, schob mich dann aber an ihm und seiner Freundin vorbei. Ich brauchte frische Luft, jetzt. Sonst würde ich noch verrückt werden.


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