Imperfect Perfection

By englishsoul

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Louis und Maya, Liam und Emma, Niall und Hayley, Harry und Grace. Vier Paare, vier Geschichten, vier ganz unt... More

Der Abend vor der Trauung
Der Morgen der Trauung
Die Trauung
Das Fest
Die Hochzeitsnacht
Der Morgen danach
Wer nicht wagt der nicht gewinnt!
Symptome
Auseinandersetzungen
Erwachen
Konflikte
Gespräche
Abgesetzt
Veränderungen
Unterhaltungen
Wiederkehrende Gefühle?
Überlegungen
Liebesnest
Gefühlswirrwar
Wut
Zugeständnisse
Bettgeflüster
Vorahnungen
Vorwürfe
Die Frage aller Fragen
Liebe und andere Probleme
Explosion Teil 1
Explosion Teil 2
Verrückt nach Liam
Verzweiflung
Unangenehme Überraschung
Enttäuschungen
Unverhofft kommt oft
Überwindung
Ein neues Leben
Babyfieber
Zukunftsängste
Überraschender Besuch
Babywunsch und Zuhörerinnen
Enthüllungen
Loosing Battle
Unverhoffte Hilfe
Streitereien
Verkündungen
Besuche
Gefühle
Zwiespalt
Vom Pech verfolgt
Schlag in die Magengrube
Finn
Ein Ende und ein neuer Anfang
Danke

Streitpunkte

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By englishsoul

Maya

„Louis nimmst du mir bitte mal Noah ab?" Ich bat meinen Mann jetzt schon gefühlt zum tausendsten Mal darum, mir mal zur Hand zu gehen, aber der war mal wieder viel zu beschäftigt damit, mit seiner besten Freundin zu telefonieren.

„Mama is will Tuchn essn. Ante Ace Tuchn." Genervt rollte ich mit den Augen und setzte meinen Sohn auf dem Tresen ab. Seit wir auf der Hochzeit einen Kuchen von Grace bekommen hatten, den Noah nahezu verschlungen hatte, verlangte er vehement nach Kuchen von ihr.

Dabei war es ihm egal, dass Grace in Deutschland wohnte und nicht mal eben herkommen würde um ihm einen Kuchen zu machen.

„Du kannst eine Banane bekommen oder einen Schokoriegel, aber keinen Kuchen." Streng sah ich meinen Sohn an, der nur trotzig das Kinn vorschob.

„Aba is will Tuchn", schrie er erbost und zappelte so wild, dass ich ihn auf den Boden stellte, aus Angst, er würde sonst vom Tresen fallen.

„Du bekommst jetzt aber keinen Kuchen." Sanft strich ich über meinen Bauch, in dem sich Noahs Geschwisterchen gerade ziemlich deutlich bemerkbar machte. Ich fühlte mich von Louis gerade ziemlich im Stich gelassen gelassen, er telefonierte mit Hayley, ging aus oder war auf der Arbeit und ließ mich mit Noah ganz allein. Und wenn das zweite Baby da war, was würde dann werden?

Schon jetzt sah ich mich zuhause, alleine mit einem neuen Baby und meinem eifersüchtigen Sohn und Louis war bei Hayley, weil sie ihn ja so viel besser verstand als ich.

Noah lief weinend an mir vorbei zu seinem Dad, der noch immer telefonierend im Wohnzimmer saß. Louis schenkte Noah nur einen kurzen Blick und widmete sich dann ganz seinem überaus wichtigen Telefonat. Dass sein Sohn sich gerade die Augen aus dem Kopf weinte, interessierte ihn nicht.

Seufzend griff ich nach einem Schokoriegel und lief damit ins Wohnzimmer. Ich setzte mich zu Louis aufs Sofa, der auch noch die Frechheit besaß, mich böse anzufunkeln und nahm Noah auf den Schoß.

Sanft strich ich ihm die Tränen von den Wangen und reichte ihm den Schokoriegel. „Wir rufen Tante Grace bald an und fragen sie, ob sie uns besuchen will", versprach ich meinem Sohn. Ich wusste, dass ich besser nicht nachgeben sollte, aber ich konnte ihn nicht traurig sehen.

Noah sah mich aus Louis blauen Augen an und nickte begeistert. „Und Ante Ally und Ante Emma auch?"

„Ja, Tante Emma fragen wir auch, aber sie war doch in der letzten Woche öfter hier." Geflissentlich überging ich Hayley und hoffte, dass Noah nicht weiter nachbohrte.

Schmunzelnd beobachtete ich, wie mein Sohn begeistert nickte. „Ante Emma list tolle Sisten vor", schmatzte er ganz begeistert und schmierte sich dabei mit Schokolade voll.

„Da hast du Recht, Tante Emma kennt immer die besten Bücher." Lächelnd strich ich meinem Sohn durch das weiche Haar und schielte kurz zu Louis, der uns noch immer nicht beachtete.

Noah schob seine schokoladenverschmierte Hand in meine und einmal mehr staunte ich, wie winzig manche Kinderhände doch waren.

„Mama?" Lächelnd sah ich zu meinem Sohn, der mich aus kugelrunden Augen ansah.

„Ja Noah?"

„Wenn das Baby tommt, bist du dann auch tauris?"

Verwirrt zog ich meine Augenbrauen zusammen, die Frage meines Sohnes ergab für mich einfach keinen Sinn.

„Warum sollte ich denn traurig sein?"

Noah legte den Kopf schief und wischte sich einmal über den schokoladigen Mund. „Ante Ace und Ontl Arry sind tauris seit ihr Baby da is. Aba is hab Baby nie desehn."

Sprachlos sah ich meinen Sohn an. Mir war nicht klar, dass er das mitbekommen hatte. Er war doch noch so klein gewesen, als Grace ihr Baby verloren hatte. Jetzt geriet ich schwer ins Wanken. Wie sollte ich einem beinahe Zweijährigen erklären, was damals passiert war, ohne seine kleine Seele damit zu verletzen.

„Weißt du Noah, nicht alle Menschen, die ein Baby erwarten bekommen auch ein Baby. Manchmal will das Baby nicht zu ihnen und sie müssen warten, bis sie ein neues bekommen können", versuchte ich irgendwie glaubhaft zu erzählen. „Und das macht sie dann traurig."

„Heißt das, Baby tommt vielleist nist?" Aufmerksam sah er auf meinen Bauch und stupste leicht mit seinem Fuß dagegen. „Baby muss nist tommen. Du und Papa habt ja mis."

Auch wenn seine Wort hart klangen, musste ich über so viel kindliche Naivität lächeln. „Ich glaube das Baby will unbedingt kommen. Mit dir als großen Bruder, könnte es doch gar keine bessere Familie haben."

Noah strahlte mich an und sah zu seinem Dad. Noch immer schenkte Louis ihm keine Beachtung und das machte mich langsam wütend. Mich konnte er ignorieren so viel er wollte, ich würde schon irgendwie klarkommen. Aber Noah war sein Sohn und er brauchte die Bestätigung seines Vaters, das konnte jeder sehen.

Dass er Louis in den letzten Wochen immer gleichgültiger wurde konnte mein Kleiner kaum verkraften und langsam fürchtete ich, dass seine Trotzanfälle auf das mangelnde Interesse seines Vaters zurückzuführen waren.

„Was hältst du davon, wenn du ein bisschen hoch gehst und mit dem Bagger spielst? Dann mach ich dir solange ein Brot."

Noah legte seinen Kopf erneut schief und blinzelte mich niedlich an, dann nickte er aber zu meiner Erleichterung.

„Aba Ötchen mit Lami", meinte er ernst und brachte mich erneut zum Schmunzeln. Er liebte seine Salamibrötchen, weil auch sein Dad immer Salamibrötchen aß.

„Ja mit Salami." Vorsichtig stand ich auf und hob meinen Sohn hoch. Mein Arzt hatte zwar gesagt, dass ich nicht so schwer heben sollte, aber mit einem Kleinkind ging das eben nicht anders.

Mit meinem Sohn lief ich nach oben und machte ihn zunächst im Bad sauber. Dabei kicherte er ununterbrochen fröhlich vor sich hin und duckte sich hin und wieder vor dem Waschlappen.

Es tat gut meinen Sohn so Lachen zu sehen. Das waren die Momente, in denen ich mir hundertprozentig sicher war, die richtige Entscheidung getroffen zu haben. Ich würde Noah um nichts in der Welt wieder hergeben.

Als er endlich sauber war, brachte ich ihn in sein Zimmer. Noch immer musste ich lächeln, wenn ich die Baggertapete sah. Es war ein sehr spezieller Wunsch gewesen und Louis und ich hatten viele Baumärkte abgeklappert, bis wir endlich eine faden. Damals, als zwischen uns noch alles in Ordnung war und er sich nicht immer weiter von mir entfernte.

Noah flitze sofort zu seinen drei Baggern. Auch wenn es schwer war, hatten Louis und ich beschlossen, Noah nicht alles zu kaufen, was er wollte. Er sollte lernen, sich mit wenig zu begnügen und bis jetzt klappte das auch ganz hervorragend, solange er seine Bagger hatte.

Kurz sah ich meinem Sohn noch zu, wie er feuchte Prustelaute, die wohl einen Bagger darstellen sollten, von sich gab. Dann lief ich aber nach unten, nicht ohne das Kindergitter zu verschließen.

Meine Lippen presste ich zu einem schmalen Strich zusammen, als ich Louis lachen hörte. Seit unseren Flitterwochen hatte sich etwas zwischen und geändert. Man nannte es auch Alltag und hörte, dass viele Eheleute damit zu kämpfen hatten.

Aber ich wollte nicht, dass unsere Ehe daran zerbrach. Ich liebte Louis, auch wenn er in den letzten Wochen zum Egomanen mutiert war. Er verstand mich auf eine Weise, wie es sonst niemand tat und berührte mein Herz.

Leise räusperte ich mich und war überrascht, als Louis sich tatsächlich zu mir umdrehte. Ich wusste nicht was es war, aber irgendetwas an seinem Blick störte mich.

„Können wir bitte reden?"

Louis schüttelte den Kopf und deutet auf sein Handy. „Ich telefoniere gerade."

Resigniert strich ich mir das Haar zurück und setzte mich neben ihn. „Gut, dann warte ich eben, bis du fertig telefoniert hast."

Mein Mann beachtete mich nicht weiter und lauschte aufmerksam Hayley. Ich konnte sehen wie er das Gesicht verzog und mit sich zu hadern schien.

„Aber Maya hab ich immer um mich herum, dich höre ich so gut wie nie und sehen tun wir uns noch viel seltener. Sie kann wirklich kurz warten." Erneut verstummte er und hörte zu.

Ich versuchte, seine Worte nicht persönlich zu nehmen, aber das fiel mir schwer. Es tat weh zu hören, dass er seine Zeit lieber mit Hayley, seiner besten Freundin verbrachte, als mit mir. Ich war seine Frau und eigentlich sollte es anders sein.

„Na gut, dann melde ich mich nachher bei dir. Hab einen schönen Tag."

Endlich legte Louis auf und wandte sich mir zu. Jetzt wusste ich auch, was ich an seinem Blick vorhin nicht deuten konnte. Er war genervt. Genervt von mir.

„Was gibt's? Und wo ist Noah?"

Schwer schluckte ich und sah meinen Mann an. „Noah spielt in seinem Zimmer", fing ich langsam an. „Und ich möchte mit dir über Noah reden."

Louis rollte mit den Augen und lehnte sich im Sofa zurück. „Wenn es um seine Trotzphase geht, mach dich locker. Alle Kinder haben das mal. Das vergeht auch wieder."

Mir klappte die Kinnlade herunter. Ich konnte nicht glauben, dass er das gerade wirklich getan hatte und mich nicht mal erklären ließ, worum es wirklich ging. Er stempelte mich als überbesorgte Mutter ab und das machte mich fassungslos.

„Hast du vielleicht mal daran gedacht, dass dein Sohn trotzt, weil du keine Zeit mehr für ihn hast und er sich so erhofft, deine Aufmerksamkeit zu erlangen? Aber nein, dem feinen Herr ist momentan alles wichtiger als seine Familie." Tief atmete ich durch und strich über meinen Bauch, in dem sich das Würmchen gerade ausgiebig streckte.

„Das ist nicht wahr Maya und das weißt du auch."

Die Gelassenheit mit der Louis sprach machte mich beinahe rasend. Wie konnte er sich erdreisten, mir zu sagen, ich würde lügen?

„Und ob das wahr ist Louis. Hast du eine Ahnung, wie oft ich in den letzten Wochen mit Noah alleine war? Wie oft ich ihn ins Bett gebracht habe, ohne dass du da warst? Er versucht wach zu bleiben, bis du endlich mal nach Hause kommst, aber das merkst du ja nicht. Du schaust nicht mal bei ihm rein um ihm noch gute Nacht zu sagen."

Langsam redete ich mich in Rage, aber Louis Verhalten machte mich so unendlich wütend. Die Wut hatte sich innerhalb der letzten Wochen in mir aufgestaut und suchte sich nun ein Ventil.

Mein Mann wollte etwas erwidern und sich verteidigen, aber ich ließ ihn gar nicht erst zu Wort kommen. Energisch hob ich die Hand und brachte ihn zum Schweigen.

„Was auch immer du sagen willst, Tomlinson. Verkneif es dir. Fall es dir entgangen sein sollte, Noah ist auch dein Kind. Und ich erwarte noch ein Kind, von dir!"

Wie zur Bestätigung trat das kleine Wesen in mir einmal fest gegen meine Bauchdecke und schien sich zu strecken.

„Aber du musst etwas ändern Louis, denn lange mach ich das nicht mehr mir. Das ist nicht gut für unsere Kinder." Ich spie ihm die Worte regelrecht entgegen und sah in meiner Rage gar nicht, dass es vielleicht einen Grund für sein Wegbleiben geben könnte.

„Jetzt mach aber mal einen Punkt Maya", fuhr mein Mann plötzlich dazwischen und ich klappte meinen Mund erstaunt zu.

„Vielleicht habe ich meine Gründe dafür, so selten hier zu sein. Deine ständigen Stimmungsschwankungen sind nicht gerade leicht zu ertragen und einer von uns muss das Geld verdienen. Abgesehen davon, fühle ich mich zuhause nicht mehr wohl. Hier ist es wie in einem Käfig."

Fassungslos sah ich ihn an. Wann war er so kalt geworden?

„Du weißt ganz genau, dass du mehr als genug Geld hast, um nie wieder arbeiten gehen zu müssen. Und an diesen Stimmungsschwankungen bist du mit schuld. Wer konnte denn kein Gummi benutzen?!"

Mittlerweile schrien Louis und ich uns regelrecht an. Das hieß ich schrie, Louis hatte seine Stimme lediglich etwas erhoben.

„Dazu gehören ja wohl immer zwei", knurrte er und erhob sich vom Sofa. Mittlerweile war auch er nicht mehr gelassen und tigerte wütend auf und ab, wie ich mit Genugtuung feststellte.

„Kümmer dich verdammt noch mal um deine Familie Lou! Du hast dich dazu entschieden und es mir auf unserer Hochzeit versprochen, jetzt halte dieses Versprechen auch."

Louis öffnete den Mund um etwas zu erwidern, vermutlich wollte er mir sagen, dass die ganze Hochzeit ein schrecklicher Fehler war. Aber er kam nicht dazu.

Ein leises Kinderweinen unterbrach uns und erneut funkelte ich meinen Mann an. „Toll, jetzt hast du ihn aufgeweckt."

Fuchsteufelswild schob ich Louis beiseite, um unseren Sohn zu beruhigen, er würde das ganz bestimmt nicht tun.

„Ich hab ihn geweckt? Du bist doch die, die hier schreit", schrie Louis mich an. Ich zuckte zusammen und lief die Treppe hoch, dabei ignorierte ich seine Worte eiskalt.

„Fick dich Louis!", rief ich wenig erwachsen zurück und blendete aus, dass mein Sohn mich auch hören konnte.

Kurz bevor ich zu ihm ins Zimmer trat, wischte ich mir über die Augen und atmete ein paar Mal tief durch. Das Baby in meinem Bauch hatte wohl auch mitbekommen, was hier los war, so wild, wie es gerade zappelte.

„Was ist denn los Noah?" Besorgt kniete ich mich zu meinem Sohn, der auf seinem Autoteppich saß und seinen Kuschelhasen ganz fest umklammerte. Tränen strömten ihm in wahren Sturzbächen über die Wagen und er sah mich todtraurig an.

„Nist streitn Mama", weinte er, ließ sich aber widerstandslos von mir auf den Schoß ziehen. Schluchzend klammerte er sich an mich und rieb sich die kleinen Augen.

„Wir streiten nicht Noah. Wir haben nur-", ich stockte und wusste nicht weiter. Was hatten Louis und ich denn? Beruhigend strich ich meinem Sohn durchs Haar und über den zarten Rücken während ich mich in meinen Gedanken verlor.

Wann waren Louis und ich einander so fremd geworden? Und noch viel wichtiger, seit wann stritten wir uns so sehr, dass unser Sohn davon mitbekam?

Ich konnte es mir nicht beantworten, wusste aber, dass es nicht so weiter gehen konnte. Ich wollte nur das Beste für Noah, auch wenn ich gerade nicht wusste, was es war. Ich war fest entschlossen es herauszufinden.

„Daddy und ich sind sehr leidenschaftliche Menschen, deshalb sind wir gerade laut geworden", flüsterte ich Noah und zu und küsste ihn aufs Haar. Das entsprach sogar irgendwie der Wahrheit.


Für Michelle, meine kleine Dramaqueen, die viel zu viel denkt ;)

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