POV Ardy
Ich öffnete vorsichtig meine Augen und ich war extrem müde. Die Nacht konnte ich kaum schlafen und wenn ich es mal doch schaffte, dann wachte ich immer eine halbe Stunde später wieder auf. Draußen war es noch dunkel, also wollte ich zu meinem Handy greifen um zu schauen wie spät es ist, was sich etwas schwer machen ließ, da Taddl seine Arme fest um meine Taille geschlungen hatte und ich mich deshalb nur schwer bewegen konnte. Letztendlich machte ich ihn damit wach. Er schaue mich verschlafen an und ich nutze die Gelegenheit und griff zu meinem Handy. 05:56Uhr.
,,Warum schon so früh Brudi?" fragte Taddl mich und ich musste sofort an den Tag denken als ich ihn das erste mal Brudi nannte. Es war damals im Krankenzimmer in der Schule als ich den Ball vor den Kopf bekam und Taddl mich dann weggetragen hatte. Doch bevor ich weiter nachdenken konnte, riss Taddl mich aus meinen Gedanken.
,,Hallo? Erde an das Ardymon?!"
,,Ja?"
,,Ich hab dich was gefragt."
,,Achso... ja ich konnte nicht mehr einschlafen"
Taddl lächelte mich an und legte sich dann wieder hin. Ich legte mich einfach in seine Arme und versuchte nochmal einzuschlafen, was mir erstaunlicherweise auch nach einer guten halben Stunde gelang.
,,Ardy?" Ich öffnete meine Augen. Taddl war über mich gebeugt und gab mir einen kurzen Kuss. ,,Wir müssen aufstehen. Frühstück." ,,Och ne, ich hab aber kein Hunger." motze ich und vergrub mein Gesicht wieder unter meiner Decke. ,,Ich kann dich auch wie gestern wieder mit Essen vollstopfen Ardy." erwiderte er und man konnte sein Grinsen regelrecht hören. Ich riss meine Augen auf und sprang aus dem Bett. Ich hatte echt keine Lust mir wieder den ganzen Mund vollstopfen zu lassen.
Wir gingen also noch duschen und machten uns fertig um dann nach unten zu gehen. In der Mensa, setzten wir uns wieder mit zu den anderen und ich schmierte mir gerade ein Brötchen, als Herr Bergmann sich in die Mitte des Raumes stellte und anfing zu sprechen.
,,Hallo liebe Klasse 11d und einen Willkommen ZU einem weiteren Tag hier auf dem wunderschönen Barcelona. Gestern hattet ihr ja einen Freien Tag, heute wollen wir wandern gehen."
Aus allen Ecken war ein genervtes Schniefen zu hören und ich verdrehte nur die Augen. Ich hasse wandern. Ich versteh nicht was daran so toll sein soll, sinnlos durch die Gegend zu laufen. Ich biss frustriert in mein Brötchen und Taddl lachte nur und strich mir durchs Haar.
Wir aßen noch auf und gingen dann auch wieder nach oben um uns etwas Wettertaugliches anzuziehen und trafen uns dann mit unserer Klasse unten am Eingang.
Wir liefen in vereinzelten Gruppen den Waldweg entlang, wo Felix mich gestern geküsst hatte. Ich verschränkte meine Hand mit Taddls und versuchte mich auf das schöne Wetter zu konzentrieren, um nicht an gestern zu denken. Neben mir lief noch Vicktor, welcher gerade mit Cengiz rum blödelte . Ein nicht zu überhörbarer Schre riss mich aus meinen Gedanken.
,,Och Julian, jetzt ist meine Hose treckig" meckerte Bibi und zog sich an Dagis Arm vom Boden nach oben. Wir mussten lachen. Bibi schien das ganze jedoch nicht so lustig zu finden und so stampte sie zu Herr Bergmann. ,,Herr Bergmann, meine Hose ist dreckig. So kann ich nicht weiter gehen." die muss aber auch übertreiben. Sie und Herr Brgmann disqutierten noch eine Weile, bis er ihr und Dagi erlaubte zurück zu Jugendherberge zu gehen um ihre Hose umzuziehen. Die restliche Klasse lief weiter, bis wir an einem Berg ankamen.
,,Och ne, da latsch ich jetzt aber nich auch noch hoch." mekerte ich und Taddl lachte nur. Wir schleppten uns also den Berg nach oben und als wir oben ankamen, lies ich mich sofort auf eine Bak fallen. Taddl reichte mir eine Flasche Wasser, die ich dankend annahm. Herr Bergmann verkündete dass wir jetzt eine Pause machen, also beschlossen Taddl und ich uns ein bischen von der großen Gruppe zu entfernen. Wir setzten uns unter eine kleinen Baum und schauten durch die Gegend. Ich dachte nochmal nach.
Ich musste es irgendwann Taddl sagen, was da gestern im Wald mit Felix passiert ist. Taddl hatte es nicht verdient angelogen zu werden. Nein. Ich hatte Taddl nicht verdient. Da es gerade ruhig war, beschloss ich nach einer Weile, schonmal ein Gespräch anzufangen. ich hatte Angst. Viel Angst.
,,Taddl?"
,,Mhm?" brummte er zufrienden.
,,A-also ich muss dir was..." doch weiter kam ich nicht da ich von Taddl unterbrochen wurde. Meine Stimmung sank noch mehr.
,,Schau mal, da" redete er weiter und zeigte auf Rewi und Felix H. welche abseits an einer kleinen Klippe saßen. Händchenhaltend. Wir mussten ginsen. ,,Wollen wir mal zu ihnen?" Ich schüttelte den Kopf. Ich wollte den beiden diesen Moment mit meiner schlechten laune nicht verderben, also blieben wir sitzen.
,,Was wolltest du mir eigentlich gerade sagen?" fragte Taddl doch ich blockte ab. ,,Egal" nuschelte ich und stocherte mit einem Stock in der Erde rum. ,,Sicher?" vergewisserte Taddl sich noch mal. Ich nickte. Ich weis nicht warum, aber jetzt nahm die Angst wieder Überhand. Wir saßen noch eine Weile da, bis wir uns alle wieder bei Hrr Bergmann versammelten um dann wieder den Berg hinunter zu gehen. Meine Stimmung hatte jetzt den Absoluten Tiefpunkt erreicht. Ich schuate auf den Weg ab und zu hinüber zu Felix, welcher neben Izzi lief, jedoch den Boden gerade am interressantesten fand. Taddl schien meine Stimmungsschwankung zu bemerke, sagte jedoch nichts.
Was soll ich nur machen? Ich hatte solche Angst es vor Taddl zu zu geben, aber ich wollte es ihm auch nicht länger verheimlichen. Ich hätte bei dem Gedanken das ich es Taddl sage und er mich dann verlässt, auf der Stelle losweinen können. Aber ich wusste, dass es irgendwann herrauskommen wird. Mein Herz setzte einen Schlag aus. Entweder warte ich bis er es durch Zufall erfährt, oder ich age es ihm selbst.
Warum ist das Leben so schwer? Ich denke jeder hat Phasen im Leben in dem er in einem Loch steckt. Doch eines Tages wird diese eine Person kommen und dich wieder aus diesem Loch herrausziehen, du hast jedoch weiter Angst, dass wenn du einen Fehler machst dich diese Person wieder zurück fallen lässt. Bei mir ist diese Person Taddl. Er hat mein Leben perfekt gemacht. Mit ihm kann es auch nur perfekt sein. Doch trozdem ist das Leben kompliziert. Vor allem mein Leben.
Mein Leben als Ardy.