Kapitel 26|Gespräch

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POV Taddl

,,Was? Doch nicht etwa jetzt?" fragte er nun und schaute mit weit aufgerissenen Augen zu mir nach oben. ,,Doch jetzt!" antwortete ich und Ardys zuerst geschockter Gesichtsausdruck wandelte sich um in einen eher etwas gequälten. ,,Ardy man, du bist schon den ganzen Tag ganz komisch." ,,Ja Taddl, wie würdest du reagieren wenn dein bester Freund, den du alles anvertraust, der dich immer versteht, dir immer zur Seite steht und immer egal bei welcher Situation versucht bei dir zu sein, damit du nicht alleine bist auf einmal aus unerklärlichen Gründen gegen dich und deine Entscheidungen ist?" Wie würdest du dich fühlen?" Am Anfang war seine Stimme noch kräftig und leicht wütend, doch gegen Ende des Satzes wurde er immer leiser, seien Stimme immer abgehackter und von einem Schniefen unterbrochen, bis ihn schließlich eine Träne die Wange runter rollte.

,,Ardy, so war das nicht gemeint." Er vergrub sein Gesicht in meiner Brust und krallte sich mit seinen Händen in meinem Shirt fest. Sein anfangs noch leises Schluchzen wurde immer lauter und ich merkte wie mein Shirt langsam nass wurde.

,,Ich meine doch bloß... es wird doch nicht besser. Du kannst weiter nichts machen und auf den Moment warten bis sich alles wieder ins Gute wendet. Doch wenn ich ganz ehrlich bin, denke ich nicht das das so einfach geht. Rede doch einfach mit ihm. So viel schief kann doch nicht gehen oder?" Ich strich ihm beruhigend über den Rücken und er nickte schwach erkennbar, bevor er sich von mir löste und hoch schaute. Seine Haare waren total verstrubbelt und die Augen rot unterlaufen."

,,Aber ich bin müde Taddl." meckerte er. Ich seufzte leise und er schaut mich verzweifelt an. ,,Felix ist doch dein bester Freund, hast du doch selbst gesagt." er nickte. ,,Probiere es einfach, so wie es jetzt ist geht es nicht weiter." er nickte abermals und setzte sich dann langsam auf. Ich strich im nochmal über den Rücken, bevor er ganz aufstand und im Badezimmer verschwand.

POV Ardy

Ich betrat das Badezimmer und schaute mich im Spiegel an. Ich sah aus als stehe ich unter Drogen. Total verpennt, zerzaustes Haar, schwarze Schatten unter den Augen  die zudem auch noch rot geschwollen waren mit leicht erkennbaren getrockneten Tränenspuren auf der Wange. Ich glaube viel zu retten ist da heute nicht mehr, also zog ich mir noch eine ordentliche Jeans an und verließ dann das Badezimmer. Taddl saß auf dem Bett und fuhr sich durchs Haar.

,,Okay, ich versuch's." Taddl schenkte mir einen aufmunternden Blick und zog mich nochmal auf seinen Schoß und schaute mir tief in die Augen. Doch bevor ich mich in seinen Meeresblauen Augen verlieren konnte, legte er seine Lippen vorsichtig auf meine. Es war ein vorsichtiger Kuss, doch trotzdem steckten meine ganzen Gefühle darin. Er löste sich.

,,Ich liebe dich so sehr Ardy." sagte er und strich mir verträumt durch mein zerzaustes Haar.

,,Ich dich auch. So sehr." ich schaute ihm tief in die Augen und bei seinem schönen Anblick vergaß ich alles um mich Drumherum.

,,Ich weis nicht wie genau ich meine Liebe zu dir beschreiben kann Ardy, aber wenn du dir eine Stecke vorstellst, von hier, bis zum Mond wieder zurück und dreimal um die ganze Erde, hast du das, was ich nochnichtmal ansatzweise für dich empfinde." Er drückte seine Lippen noch einmal glücklich auf meine. Ich liebe diesen Jungen so sehr. Ich weis manchmal echt nicht was ich ohne ihn währe. Er ist der wichtigste Teil meines Lebens. Nein. Er ist mein Leben. Wir lösten uns und ich stand langsam und etwas widerwillig von seinem Schoß auf. ,,Du schaffst das Sweetheart." flüsterte er noch in mein Ohr, bevor er mir noch einen aufmunternden Blick schenkte und ich das Zimmer verließ um zu Felix zu gehen. Ich lief gedankenverloren den Flur entlang zu seinem Zimmer. Vor der richtigen Tür angekommen blieb ich stehen. Ich hob meine Hand und wollte anklopfen, doch senkte sie direkt wieder. Ein mulmiges Gefühl machte sich in meinem Magen breit und mir wurde leicht schlecht. Zudem hatte ich das Gefühl gleich in Tränen auszubrechen und am liebsten würde ich mich jetzt wieder in  Taddls Arme legen und an seinen warmen Körper kuscheln und mich bei ihm ausheulen.

Ich hob noch einmal die Hand und klopfte diesmal an. Ich bewegte mich nicht, konnte nur meinen Ahtem hören und mein Herz was sich anfühlte, als ob es jederzeit aus meinem Brustkorb hinausspringt.

Wenige Sekunden später öffnete sich vor mir die Tür und Izzi stand  vor mir. Ich schaute zu ihm hoch. Sein Gesichtsausdruck war verwundert.

,,Ist Felix da?" fragte ich mit brüchiger Stimme um es kurz zu machen und in diesem Moment legte sich eine Hand auf die Schulter von Izzi undvy drückte ihn sanft beiseite. Vor mir stand nun Felix. Ich schaute ihn an. Seine Augen waren extrem rot unterlaufen und seine Wangen waren immer noch nass.

,,A-Ardy" stotterte er ungläubig und schaute mich durchdringend an. Seine Augen waren glasig. ,,I-ich wollte mit dir re-reden." stotterte nun ich. Er bewegte sich keinen Zentimeter. Schaute mich nur an. Dann nickte er leicht und drehte sich langsam zu Izzi um welcher versuchte ihn ein Lächeln zu schenken. Felix schnappte sich seine Schuhe, zog sie an und verließ dann sein Zimmer.

Schweigend lief er neben mir her, hinaus aus der Jugendherberge, in den direkt daneben liegenden Wald. Es war ein warmer Tag. Die Sonne schien und viel durch die einzelnen Löcher im Blätterdach. Die Baumstämme hinterließen ihren Schatten auf den Kiesweg und Vögel zwitschernden in den Bäumen, während ab und zu ein angenehmer Lufthauch zu spüren war. Wie in einem Film. Der Tag war perfekt und eigentlich müsste man an einen so schönen Tag glücklich sein. Doch bei mir war es das Gegenteil. 

Ich versuchte ein Gespräch anzufangen. Öffnete immer wieder meinen Mund und wollte etwas sagen, doch irgendetwas hinderte mich daran. 

Nach einer Weile unterbrach Felix das Schweigen und begann zu reden.

,,Ardy, e-es tut mir s-so unglaublich leid." stotterte er und ich vernahm ein leises schluchzen von ihm. Ich blieb stehen und schaute ihn an. ,,Felix, was ist los?" dieser Satz kostete mir unglaublich viel Überwindung und ich biss au meiner Unterlippe rum. Er schien nach den richtigen Worten zu suchen, öffnete immer wieder seinen Mund, doch es kam nichts raus. Auch ich konnte mittlerweile meine Tränen nicht mehr zurück halten und sie liefen ungehindert meine Wangen hinunter. Wir beide standen uns gegenüber. Unwissend wie wir ein klärendes Gespräch anfangen sollten.

Doch die Antwort für die Frage für Felix's Verhalten sollte ich gleich kennen lernen.

Mein Leben als Ardy [Tardy]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt