Mein Leben als Ardy [Tardy]

Kapitel 75|Dead

POV Ardy

Ruckartig drehten Taddl und ich uns synchron um. Als ob wir ein Erdbeben auslösen würden wenn wir uns bewegen würden, standen Taddl, Phil und ich wie versteinert da und sahen auf den Boden. Nochmals glitt mein Blick zurück, wo soeben noch die Qlique des Weißhaarigen stand, doch sie waren wie vom Erdboden verschluckt. Mein Kopf fühlte sich an als würde er in jedem Moment platzen. Ich verstand nicht mal annähernd was hier gerade vor sich ging.

,,Julien." kam es auf einmal erstickt aus Phils Mund und meine Aufmerksamkeit galt ab dem Zeitpunkt an wieder meinen Freunden. ,,Ju, nein." wiederholte er noch leiser als soeben, und ließ sich Stück für Stück neben Julien auf den Boden sinken. ,,Nein." flüsterte er nochmals leise und fuhr mit der einen Hand in sein schwarzes Haar. ,,Nein, nein, nein!" kam es nun schluchzend über seine Lippen, während Taddl und ich stumm daneben standen und fassungslos auf das Szenario herrab blickten, was sich soeben vor unseren Augen abspielte.

,,Nein!" schrie er nun laut und ich spürte wie die erste Träne meinerseits stumm meine Wange herrunterfloss. Phil ließ seinen Kopf auf auf Juliens Brust sinken.

,,Ardy, pack' mal mit an." sagte Taddl plötzlich, doch ich stand nur leer daneben. ,,Ardy!" schrie er nun schon fast, mit zerbrechlicher Stimme. Auch seine Augen waren rot und die seine Wangen nass, während er mich hilfesuchend ansah. ,,Bitte." flüsterte er nun schon fast und ich stellte mich neben ihn.

,,Phil, lass ihn los." hang Taddl noch tonlos hinten dran und Phil sah zu uns hinauf. ,,Wohin wollt ihn ihn bringen?" fragte er. ,,Eine falsche Bewegung und er ist tot!" versuchte er Taddl von seinem Vorhaben abzubringen, wobei noch nicht mal ich wusste, was genau er nun vorhatte. ,,Phil, er hat verdammt noch mal eine scheiß Kugel Blei in seiner Brust. Wenn wir die nicht raus machen, dann stirb er!" schrie Taddl Phil an und auf der Stelle richtete dieser sich auf.

,,Ardy!" forderte er mich auf zu ihm zu kommen und gemeinsam hoben Taddl und ich Julien hoch, bevor wir ihn über unsere Schultern packten und versuchten so mit ihm zu laufen. Doch seine Beine hingen auf den Boden, sodass dies das Laufen komplizierter machte. ,,Phil, nimm die Beide hoch!" forderte Taddl Phil auf und er tat was ihm befohlen wurde.
So liefen wie den ganzen Weg unter beschwerten Umständen zurück zur Wohnung, in der Hoffnung irgend Jemand von uns, schon vor unserem Ziel anzutreffen. Doch vergebens.

Ich spürte wie Juliens Arm, der in meinem Nacken lag, immer kälter wurde und nahm seine Hand in meine, in der Hoffnung ein wenig Wärme spenden zu können. Doch auch meine Hand fühlte sich soeben an wie gefroren. Der gesamte Weg erstreckte sich vor uns als währen es etliche Kilometer. Erst nach gefühlten Stunden kamen wir an der mittlerweile allzu bekannten Eisentür an, und Taddl öffnete sie, bevor wir uns daran machten, ihn die Treppen hoch zu tragen. Doch auf halben Weg knickte Phil ein und knallte dabei fast mit dem Kopf auf die Steinstufen.

,,Phil bitte!" schluchzte Taddl und sah ihn flehend an. Er jedoch sah sich hilfesuchend im Treppenhaus um, bevor er lauthals anfing nach Hilfe zu schreien. Es dauerte keine zwei Sekunden,als der erste von den Anderen die Treppen herrunter gerannt kam und am Ende der Treppe stoppte.

,,Fuck." flüsterte Kai, der daraufhin nach Aron rief. Taddl legte Julien vorsichtig auf den kalten Stufen ab, bevor er sich ebenfalls auf den Boden sacken ließ, und es dauerte nicht lange, bis ich ihm folgte. Schon nach kürzester Zeit hatte sich fast unsere ganze Crew hier versammelt und starrte auf uns vier hinab. ,,Was habt ihr mit ihm gemacht?" machte sich auf einmal Tommy bemerkbar, bis er verstand das es noch ernster war, als er es selbst zuerst dachte. ,,Wer war das?" hang er noch hinten dran, doch keiner antwortete ihm.

Rinor kam zu uns herrunter und winkte daraufhin Aron zu sich. ,,Das Ding muss raus." teilte er uns mit und gemeinsam mit Aron hob er Julien hoch, bevor sie ihn in die Wohnung hinein trugen. Alle schauten den beiden hinterher, bis alle Blicke letztendlich wieder auf uns lagen und Tamino zu uns kam und mir seine Hand hinhielt, an der ich mich hoch zog. Taddl stand ebenfalls langsam auf, doch Phil blieb stumm mit dem Gesicht nach unten gerichtet auf dem Boden liegen. Sein ganzer Körper zitterte, während immer mehr Tränen von ihm leise auf den Steinstufen landeten. Letztendlich setzte sich Chris neben ihn und fing an seinen Rücken langsam auf und ab zu fahren, während er uns ein Zeichen gab schon mal nach oben zu gehen.

Leise schluchzend setzte ich unsicher Schritt für Schritt meine Füße auf die Stufen, bis plötzlich einen Hand nach meine griff. Ich sah in Taddls überaus rotes Gesicht, welches ebenfalls von Tränenspuren geziert wurde, bevor wir uns gemeinsam auf den restlichen Weg in die Wohnung machten.