Lucinda - The Mask of a Slyth...

Od BlackGirl448

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„Unsere Herkunft definiert nicht wer wir sind" Lucinda wurde in einem zwiegespaltenen Haushalt geboren. Ihr V... Více

Prolog
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 17
Kapitel 18
Kapitel 19
Kapitel 20
Kapitel 21
Kapitel 22
Kapitel 23
Kapitel 24
Kapitel 25
Kapitel 26
Kapitel 27
Kapitel 28
Kapitel 29
Kapitel 30
Kapitel 31
Kapitel 32
Kapitel 33
Kapitel 34
Kapitel 35
Kapitel 36
Kapitel 37
Kapitel 38
Kapitel 39
Kapitel 40
Kapitel 41
Kapitel 42
Kapitel 43
Kapitel 44
Kapitel 45
Kapitel 46
Kapitel 47
Kapitel 48
Kapitel 49
Kapitel 50
Kapitel 51
Kapitel 52
Kapitel 53
Kapitel 54
Kapitel 55
Kapitel 56
Kapitel 58
Kapitel 59
Kapitel 60
Kapitel 61
Kapitel 62
Kapitel 63
Kapitel 64
Kapitel 65
Kapitel 66
Kapitel 67
Kapitel 68
Kapitel 69
Kapitel 70
Epilog

Kapitel 57

59 5 2
Od BlackGirl448

Am letzten Samstag im Juli stand ich früh am Morgen vor dem Hintereingang zum Scherzartikelladen und strich ein weiteres Mal meinen Umhang glatt. Ich kam mir bescheuert vor, immer noch in Snapes Worte zu vertrauen.

Woher sollte er davon wissen? Warum sollten sie ihn immer noch mit einbeziehen? Wo er doch vor einem Monat Dumbledore getötet hatte. Trotzdem erschienen seine Informationen logisch.

Ich hob die Hand, doch bevor ich klopfen konnte, schwang die Tür auf und die Zwillinge sahen mich überrascht an. Sie hatten ihre Umhänge eng um ihre Körper gezogen und ließen die Blicke nervös durch die Gasse streifen.

„Tut mir wirklich leid Lou, aber wir haben heute leider keine Zeit", meinte Fred und schob sich ins Freie.

„Wir sehen uns später", sagte George.

„Ich bin hier, um zu helfen", erklärte ich und hielt ihn am Arm fest, als er an mir vorbei wollte.

„Helfen?" Sie stellten sich unwissend. Ihnen war die Nervosität jedoch deutlich anzusehen. In letzter Zeit war das Verschwinden von Zauberern und Hexen drastischer geworden und das Ministerium hatte Probleme dabei, die eigene Autorität aufrecht zu erhalten.

„Ihr könnt jede Hilfe brauchen." Eindringlich sah ich zu George hinauf, doch dieser richtete seinen Blick hilfesuchend zu Fred.

„Wir müssen los", sagte dieser und wieder sah er sich um.

„Ihr könnt mir vertrauen."

„Das wissen wir, aber wir haben strikte Anweisungen", murmelte George und sah mich mitleidig an.

„Wir müssen wirklich los", zischte Fred, „Dann nehmen wir sie halt mit. Du kannst bei Mum und Ginny bleiben."

Bevor ich etwas erwidern konnte, zog es mich am Haaransatz in die Luft und das bedrückende Gefühl eines Schlauches legte sich über mich.

Als das Ziehen verschwunden war, öffnete ich meine Augen. Wir standen vor einem baufälligen Gebäude, welches krumm und schief in die Höhe ragte und nur mit Hilfe von Magie zusammengehalten werden konnte. Neben mir hing ein Schild von außen am Zaun auf dem verkehrt herum ‚Fuchsbau' stand.

Fred und George hatten mich losgelassen und waren mit großen Schritten auf die hellerleuchtete Eingangstür zugelaufen.

„Da seid ihr ja endlich", kläffte eine Stimme, kaum dass wir drei das Haus betreten hatten. Die Zwillinge senkten die Blicke und nickten.

So viele Personen hatte ich nicht erwartet. Alle drängten sich in den kleinen Raum und es war ein Wunder, dass niemand dem anderen auf den Füßen stand.

Ich erkannte viele Gesichter wieder, auch wenn ich nicht zu allen einen Namen wusste. Einige von ihnen hatte ich beim Kampf in Hogwarts bereits gesehen und andere konnte ich aufgrund ihrer roten Haare, als Weasleys identifizieren.

„Wo ist Mundungus?" rief die Stimme über den Lärm der anderen hinweg und einige zogen die Köpfe schützend ein.

„Er war nicht in der Winkelgasse", meldete sich Fred zu Wort.

„Ohne ihn, können wir nicht los", brummte die dunkle Stimme genervt und ich hörte, wie eine Art Gehstock auf dem Boden aufschlug. Verwirrt regte ich den Kopf und entdeckte einen alten Mann in der Nähe des Kamins.

Er hatte ein magisches Auge, welches blitzschnell über die Umgebung huschte. Als würde er jederzeit mit einem Angriff rechnen. Seine breite Gestalt wirkte gezeichnet von Kämpfen und ihn schmückten viele Narben.

„Ich nehme seinen Platz", rief ich und sofort richteten sich alle Blicke auf mich. Allerdings schienen die wenigsten begeistert von meiner Anwesenheit.

Einen Moment herrschte Stille und dann humpelte der Mann mit dem magischen Auge auf mich zu. Seine Gestalt überragte mich und sein intaktes Auge starrte mich wütend an. Sein Zauberstab war drohend auf mein Kinn gerichtet, aber ich wich nicht zurück.

„Mad-Eye", riefen die Zwillinge wie aus einem Mund und tauchten an meinen Seiten auf. Sie versuchten, sich schützend vor mich zu schieben, aber der ältere Mann ließ das nicht zu.

„Wir haben sie mitgebracht. Sie stand heute vor der Tür und wollte helfen", erklärte George so schnell, dass ich Mühe hatte, seine Worte zu verstehen. Vielleicht lag es aber auch am Rauschen des Blutes in meinen Ohren.

„Und das kam euch nicht seltsam vor? Dass sie genau heute vor der Tür stand und helfen wollte?" donnerte Mad-Eyes Stimme und jeder Anwesende zuckte erschrocken zusammen.

„Sie ist keine Todesserin."

„Sie gehört zu uns."

„Sie ist auf unserer Seite."

Mehrere Stimmen warfen leise Verteidigungen für mich ein, aber keine überzeugte den Mann. Er drückte weiter seinen Zauberstab unter mein Kinn.

Ich wurde das Gefühl nicht los, dass er genau wusste, wer ich war. Vielleicht kannte er mich nicht persönlich, aber er wusste auf jeden Fall meinen Namen.

„Ich nehme den Platz und helfe euch", wiederholte ich mein Angebot ruhig und hielt dem Blick von Mad-Eye stand.

Ich konnte verstehen, woher er diesen Spitznamen hatte. Sein magisches Auge fand keine Ruhe. Es drehte und wendete sich, immer auf der Suche nach einer Gefahr.

„Wollt ihr wirklich jemanden, der zu feige ist überhaupt aufzutauchen oder nehmt ihr die, die freiwillig erscheint und ihre Hilfe anbietet?" fragte ich und zog meinen Zauberstab aus der Innentasche meines Umhangs.

Diese Geste machte Mad-Eye nur noch nervöser. Als ich ihm dann auch noch den Griff hinhielt und stumm dazu aufforderte, ihn zu nehmen, wurde er noch misstrauischer.

„Wie hast du davon erfahren?" Kleine Tröpfchen trafen mein Gesicht, so nah war er mir mittlerweile, doch ich zwang mich, immer noch nicht zurückzuweichen.

„Ich sag mal, wir haben einen gemeinsamen Freund."

„Mad-Eye, wir haben keine Zeit mehr", mischte sich jemand ein, doch ich wagte nicht, meinen Blick auf ihn zu richten, nicht solange ich einen Zauberstab am Kinn hatte.

„Na gut, aber du bleibst immer in meiner Nähe. Ich behalte dich im Auge", zischte mein Gegenüber und endlich entfernte sich der Druck von meinem Kinn.

„Natürlich."

Ich nahm seine Worte ernst und so stolperte ich ihm hinterher, als er sich zurück zum Kamin kämpfte.

„Also dann los", rief er und humpelte aus dem Haus hinaus.

Erst jetzt fielen mit die Thestrale auf, die auf der Wiese grasten oder die Besen, die neben der Tür lagen. Wie hatte ich bei meiner Ankunft das riesige Motorrad mit dem Beiwagen nicht bemerken können?

„Du nimmst den hier", knurrte Mad-Eye und hielt mir einen alten Besen unter die Nase, „Hoffen wir, dass du das kannst."

„Ich bin noch nicht sehr oft geflogen", gestand ich kleinlaut und nahm das Holz entgegen.

„Aber sie ist gut, hat mich bei ihrem ersten Flug beinahe abgehangen", mischte sich George ein und klopfte mir zuversichtlich auf die Schulter.

„Und sie hat sogar beinahe ein Quidditchspiel gewonnen", meldete sich Ginny zu Wort, „Sie macht das schon."

Ich schenkte beiden ein dankbares Lächeln und schwang mich dann auf den dünnen Stiel.

„Also", rief Mad-Eye und jeder sprach einen Desillusionierungszauber, damit wir unbemerkt über den Nachthimmel gelangten. Ich hielt mich weiterhin an Mad-Eye, welcher mich durchgängig mit seinem magischen Auge zu beobachten schien.

Wir landeten in einer Straße, die nicht unscheinbarer wirken konnte. Jedes Haus sah gleich aus und in jedem Garten schienen die gleichen Bäume zu wachsen. Das Gras war feucht unter meinen Schuhen und machte leise Geräusche bei jedem Schritt.

Eine Tür wurde geöffnet und Harry stürmte auf uns zu. Jeder begrüßte ihn glücklich, während Mad-Eye und ich die Blicke wachsam über die Umgebung wandern ließen. Wir hatten wohl beide kein gutes Gefühl bei der Sache. Irgendwas stimmte hier nicht.

„Gehen wir in Deckung, ehe wir alles besprechen." Mad-Eyes Stimme war leise und trotzdem folgte jeder seiner Aufforderung. Ich trat als Letzte in das kleine Haus und schloss vorsichtig die Tür hinter uns.

Ich beobachtete die Thestrale, wie sie im Garten grasten und konnte mir ein kleines Lächeln nicht verkneifen, als eines von ihnen mit dem Kopf gegen das Vorderrad des Motorrads stieß. Nur mit einem halben Ohr hörte ich zu, wie Harry der Plan erklärt wurde.

Das Ministerium war bereits von Todessern infiltriert und machte die Flucht von diesem Ort nahezu unmöglich. Kein Portschlüssel, kein Flohnetz und kein apparieren. Alles würde sofort zu einem Askabanaufenthalt führen.

„Nein! Kommt nicht in Frage!" Harrys Stimme hallte durch die Küche und ich zuckte erschrocken zusammen. Mein Blick schnellte in seine Richtung. Mad-Eye musste ihm erzählt haben, dass mit Hilfe eines Vielsafttrankes sieben Harry Potter dieses Haus verlassen würden.

Ein leises Grummeln zog meine Aufmerksamkeit zurück zum Fenster. Ich entdeckte eine dunkle Rauchwolke, welche über den Himmel sauste. Ein Todesser. Hoffentlich ein Einzelgänger.

„Also dann, alle falschen Potters bitte hier drüben in einer Reihe aufstellen", sagte Mad-Eye und ich wandte mich endgültig vom Nachthimmel ab.

Ich stand neben einer wunderschönen Dame mit langem silbrig blondem Haar. Angewidert betrachteten wir beide das kleine Glas mit der dunklen Flüssigkeit.

Vielsafttrank.

Ich hatte nie selbst welchen genommen, hatte aber gehört, dass er schrecklich schmecken sollte. Alleine der Geruch trieb mir Tränen des Ekels in die Augen. Trotzdem holte ich tief Luft und kippte das Gesöff in einem hinunter.

Sofort begannen sich meine Eingeweide zu winden und ein Brennen breitete sich von meinem Magen über den Rest meines Körpers aus. Ich musste mich auf meinen Knien abstützen und rang nach Luft. Die Augen fest geschlossen konzentrierte ich mich darauf, mich nicht zu übergeben, während mein Körper sich veränderte.

Und dann war es vorbei. Ganz plötzlich. Das Brennen war weg, meine Eingeweide lagen ruhig und ich bekam wieder angemessen Luft durch meine Atemzüge.

„Los, umziehen", brummte Mad-Eye und jemand zog mich an der Schulter in eine aufrechte Position. Stoff wurde mir in die Hände gedrückt und als ich die Augen öffnete, standen tatsächlich sechs Harry Potters in der Küche. Sieben, wenn man mich mitzählte.

Es dauerte nicht lange, da hatten wir alle die gleichen Klamotten an und waren nun gar nicht mehr zu unterscheiden. Mad-Eye zählte nochmal die einzelnen Paare auf und jeder Harry trat auf seinen Beschützer zu.

„Auf jetzt...", rief Mad-Eye und die einzelnen Pärchen traten in den Garten. Jeder holte sich sein Transportmittel. Nur der echte Harry verschwand kurz durch eine Tür, um mit seinem Gepäck dann ebenfalls in den Garten zu gehen.

„Gib mir den", forderte ich ihn auf und wies auf seinen Besen.

„Warum?" Verwirrt musterte er mich.

„Sie werden nach jemandem suchen, der auf dem Besen zuhause ist. Wenn dann auch noch einer deinen Besen fliegt, wird er die meiste Aufmerksamkeit bekommen."

„Auf keinen Fall", protestierte Harry und schob den Besen hinter sich, „Du siehst schon aus wie ich..."

„Ich passe auf ihn auf. Du bekommst ihn wieder, versprochen", sagte ich und hielt ihm auffordernd meine Hand entgegen.

„Sie hat recht. Gib ihn ihr Potter", befahl Mad-Eye, welcher sich dicht neben mich gestellt hatte. In diesem Moment hinterfragte ich gar nicht, warum er genau zu wissen schien, wer ich eigentlich war.

Missmutig gab Harry nach und reichte mir schnaubend seinen Besen. Ich stieg vorsichtig auf und Band das falsche Gepäck und den leeren Eulenkäfig daran, den jeder der falschen Harrys bekommen hatte.

„Bereitmachen bitte; ich will, dass wir alle genau zur gleichen Zeit abfliegen, damit der ganze Clou von dem Ablenkungsmanöver nicht verloren geht", sagte Mad-Eye. Sein magisches Auge fokussierte mich immer noch misstrauisch.

„Keine Zauber, verstanden?" zischte er und ich nickte.

„Ist klar, Harry hat noch die Spur auf sich und darf nicht", erwiderte ich und drückte meinen Zauberstab etwas tiefer in die Innentasche meiner Jacke.

Hagrid startete das Motorrad und es brüllte laut auf. Die Thestrale zuckten kurz, aber blieben ruhig am Boden.

„Viel Glück allesamt. Wie sehen uns in etwa einer Stunde im Fuchsbau. Ich zähle bis drei", schrie Mad-Eye.

„Eins."

Ich festigte meinen Griff um den Stiel von Harrys Besen und betete inständig, dass ich nicht beim Fliegen versagen würde.

„Zwei."

Ich holte nochmal tief Luft und warf einen letzten Blick auf unsere kleine Gruppe.

„DREI!"

Ich stieß mich kräftig vom Boden ab und schoss in die Luft. Es herrschte ein Durcheinander, als jeder in die Höhe stieg. Mein Blick glitt suchend umher, bis ich Mad-Eye auf seinem Besen sah und vorsichtig auf ihn zu lenkte.

Wir stiegen höher und höher und dann, wie aus dem nichts, waren wir umzingelt. Der Todesser, den ich vorhin gesehen hatte, war kein Einzelgänger. Wir waren genau in den Kreis der Gestalten mit den dunklen Kapuzen geflogen.

Grünes Licht blitzte auf und es kostete mich viel Selbstbeherrschung, nicht nach meinem Zauberstab zu greifen. Ich musste Mad-Eye vertrauen, dass er mich verteidigte und dass die Todesser Harry lebend wollten.

Mad-Eye kippte mit seinem Besen zur Seite und ich folgte seinem Beispiel. Sturzflugartig sausten wir auf den Erdboden zu. Ich hörte die anderen schreien und weitere grüne Lichtblitze schnellten über den Himmel.

„Hier", schrie jemand neben mir und genau in dem Moment zogen wir die Besen in eine waagerechte Stellung, um knapp über den Hausdächern und durch die hochgewachsenen Bäume der Gärten zu schnellen.

Ein weiterer Lichtblitz verfehlte Mad-Eye um Haaresbreite und setzte eine Eiche in Brand. Ein Dutzend Todesser jagten uns nach und feuerten ununterbrochen Flüche. Einer streifte meine Haare und zog einen stechenden Schmerz nach sich. Ich wurde zur Seite geschleudert und hatte Probleme, den Besen wieder in den Griff zu bekommen. Eine warme Flüssigkeit lief langsam an der Seite meines Gesichtes entlang.

Mad-Eye war hinter einer Häuserwand verschwunden und ich stieg höher, um zu ihm zu gelangen. Ich entdeckte ihn umzingelt von drei Todessern, wie er in der Luft stand und sich verteidigte.

Bevor ich jedoch den Besen beschleunigen und zu ihm gelangen konnte, tauchte eine weitere Rauchschwade vor mir auf. Ein bleiches Gesicht erschien, mit feuerroten Augen und Schlitzen als Nasenlöchern.

Voldemort.

Wir hatten ihn wirklich auf unsere Fährte gelockt ohne dass er wusste, dass ich nicht der echte Harry Potter war. Er hob mit seinen weißen Fingern einen Zauberstab und ich musste schlucken.

Egal, wie sehr ich es versuchte, nicht nach meinem Zauberstab zu greifen, meine Hand war zu schnell. Bevor ich überlegen konnte, feuerte er einen grünen Lichtblitz auf mich, den ich im letzten Moment mit einem Schild blocken konnte.

Irgendwas traf mich im Rücken und ich spürte, wie eine Druckwelle über meinen Körper fegte und im nächsten Moment wehten meine langen Haare im Wind. Ich musste wieder ich selbst sein.

Für den Bruchteil einer Sekunde schien Voldemort überrascht, doch ich feuerte einen Entwaffnungszauber auf ihn, dem er geschickt auswich. Bevor ich ihn weiter angreifen konnte, stieg er in dem dunklen Rauch weiter nach oben.

„Wir haben den echten", hörte ich jemanden über den Wind rufen und dann zogen sich alle zurück. Sie hinterließen eine beängstigende Stille.

Mein Blick glitt über die Umgebung, auf der Suche nach meinem Beschützer. Ich entdeckte seinen Besen hoch oben in einer Tanne.

Ein mulmiges Gefühl bildete sich in meinen Magen, während ich vorsichtig darauf zu steuerte. Es war alles so schnell gegangen. Wir hatten keine Chance. Hoffentlich war es den anderen besser ergangen.

In den Wurzeln der Tanne lag Mad-Eye. Sein Gesicht war ausdruckslos und sein richtiges Auge starrte in den Nachthimmel. Das Magische zuckte leicht, bevor es zur Seite rollte. Sein Zauberstab lag zerbrochen neben ihm und das falsche Bein hatte sich ebenfalls in einem der Äste verfangen.

Vorsichtig landete ich neben ihm und in einem letzten, verzweifelten Versuch, legte ich meine Hand an seinen Hals. Ich versuchte, seinen Puls zu fühlen, doch er war nicht da.

Ein lautes Kreischen hallte durch die Nacht und eine einzelne Rauchschwade sauste auf mich hinab. Bevor sie mich erreichte, hatte ich jedoch meinen Zauberstab erhoben und war in dem engen Schlauch verschwunden.

Unsanft landete ich in einem knietiefen Teich, dessen Wasser sich sofort in meine Hose zog. Ich griff nach dem Gürtel und stellte ihn zwei Stufen enger. Harry war zwar ein schlanker Junge, aber trotzdem waren mir seine Sachen viel zu groß.

Mit schweren Schritten kämpfte ich mich aus dem Wasser und erblickte das umgedrehte Schild am Zaun. Ich war wieder am Fuchsbau.

Licht brannte und ich konnte die Umrisse von mehreren Personen erkennen, die hinter den Gardinen umherliefen. Meine Schritte gaben komische Geräusche von sich, während ich über den trockenen Rasen auf die Tür zulief.

Mit einer Bewegung meines Zauberstabs öffnete sich diese und ich trat in die Küche. Hagrid saß am Tisch und hatte ein Schnapsglas in der Hand. Sein Blick war wie gebannt auf die beiden anderen Männer im Zimmer geheftet.

Harry und der junge Mann mit den Narben, den ich bereits in Hogwarts gesehen hatte. Er war derjenige, der versucht hatte, ebenfalls auf den Astronomieturm zu kommen und ich hatte ihn auch im Krankenflügel gesehen.

„Voldemort hat dich eingeholt?" fragte er an Harry gerichtet und mir war, als wäre er blasser geworden.

„Er war erst bei uns." Sofort schnellten die Gesichter der beiden Männer in meine Richtung. „Wir haben ihn aufgehalten, so lange wir konnten, aber ich wurde zu früh zurück verwandelt."

„Was ist mit...", begann Harry zu fragen, doch er brach ab, als ich leicht den Kopf schüttelte.

„Es waren zu viele", murmelte ich und schlurfte auf einen der Stühle zu.

„Was ist passiert? Wie seid ihr entkommen?" richtete der Mann das Wort zurück an Harry.

Hagrid reichte mir über den Tisch hinweg ein Tuch und ich tupfte damit vorsichtig an meinen Kopf. Als ich es vor mein Gesicht hob, sah ich das tiefrote Blut und atmete durch.

Ich konnte Harrys Erklärung nicht folgen und auch dem Gespräch, welches danach folgte. Stattdessen tupfte ich immer weiter das Blut von meinem Gesicht und starrte wie in Trance auf den Küchentisch vor mir.

Erst als Harry etwas kleinlaut eine Frage stellte, hatte er meine volle Aufmerksamkeit. „Wird George wieder auf die Beine kommen?"

Die Antwort des Mannes wartete ich nicht ab. Ich sprang von meinem Stuhl auf, sodass dieser scheppernd zu Boden ging und lief durch eine Tür, hinter welcher ich bereits Gestalten hin und her huschen gesehen hatte.

George lag auf dem Sofa und die eine Seite seines Kopfes und der Hals trieften vor dunklem Blut. Eine ältere Dame stand neben ihm und versuchte, die Blutung zu stoppen, während Ginny da stand und ihre Hände erschrocken auf den Mund presste.

„George", hauchte ich und stolperte auf ihn zu.

„Das war Snape", sagte Ginny bitter und hielt mich auf, als ich an ihr vorbei wollte, damit ihre Mutter ihn weiterbehandeln konnte.

Mein Magen drehte sich um, während ich weiter auf die Verletzung starrte. Warum sollte er das tun? Warum schickte er mich, um ihnen zu helfen und kämpfte dann in den Reihen der Todesser mit? Hätte er mich genauso verletzt?

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