~Kapitel 33~

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"Ich mag dein Tattoo, Shawn hat das selbe, oder? Ich habe es vorhin kurz gesehen, als ihr eure Hände gehalten habt, da waren die Bilder ja quasi nebeneinander", harkte er nach und mein Grinsen wurde noch breiter, wenn das überhaupt möglich war. Wie an so vielen Tagen zuvor musterte ich die kleine Schwalbe, die mein Handgelenk zierte.

"Ja, verrückt oder? Am Anfang dachte ich, es wäre keine gute Idee, wenn er sich das selbe stechen ließe, doch bei der Menge an Tattoos auf seinem Körper, fällt dieses eine vermutlich nicht so sehr auf. Aber für mich ist es etwas sehr besonderes", erzählte ich ehrlich, denn komischerweise hatte ich absolut keine Hemmungen offen und ehrlich mit Jordan zu reden.

"Ich bin mir sicher, für ihn ist es auch etwas besonderes. Was bedeutet es denn?", fragte er und ich hatte innerlich beinahe gehofft, dass er mir diese Frage stellen würde, denn ich liebte es über das Tattoo zu sprechen.

"Es steht für Freiheit. Es steht für die Möglichkeit überall hin zu gehen und alles zu erreichen, was man sich wünschte. Unendliche Freiheit. Weißt du wie viel es bedeutet frei zu sein? Unbeschreibliches Gefühl", schwärmte ich und schob Jordan die geschnittenen Tomaten zu, der damit die Soße weiter zubereitete.

"Du klingst als wärst du 73, dabei bist du höchstens 21!", warf er mir schmunzelnd vor und ich verdrehte spaßig die Augen, bevor ich mich an die Arbeitsplatte lehnte.

"Um genau zu sein, bin ich erst 17. Aber mein Gehirn könnte dem einer Oma gleichen, da hast du recht", antwortete ich und Jordan musterte mich plötzlich skeptisch.

"Du bist also erst 17? Und Shawn ist..", begann er und sah mich letztlich fragend an. Mein Herz setzte aus und ich riss erschrocken die Augen auf. Ich hatte mir nie Gedanken über unseren Altersunterschied gemacht. War er denn so markant? Störten sich andere an dem Unterschied?

"E-er.. ist 21", antwortete ich unsicher, warf jedoch noch hastig ein "Ich werde aber im Winter noch 18", hinterher. Jordan nickte nachdenklich.

"G-gibt es da.. ein Problem?" harkte ich weiterhin äußerst verunsichert nach, doch Jordan schüttelte schnell den Kopf und konzentrierte sich auf die Soße vor sich. Scheinbar gab es damit doch ein Problem.
Vielleicht sollte ich ihm sagen, dass ich zuvor an einer Stange getanzt hatte und verkauft wurde. Dann schien ihm die Tatsache, dass ich vier Jahre jünger war als mein Freund vielleicht nicht mehr so skandalös.

"Es ist nur das Tattoo, deshalb dachte ich du wärst schon älter. Außerdem bin ich einfach so davon ausgegangen, ihr würdet bereits zusammen wohnen aber dann hab ich das vermutlich einfach nur missinterpretiert", antwortete Jordan und schenkte mir schließlich doch wieder ein Lächeln. Ich wusste nicht so recht, was ich davon halten sollte.
Es waren doch nur vier Jahre. Das hatte doch wirklich überhaupt nichts zu sagen!

"Nein du hast schon recht. Ich wohne bei ihm. Mein Verhältnis zu meinen Eltern ist nicht.. nicht sonderlich gut", erzählte ich kleinlaut und spielte nervös am Saum meines Shirts herum.

"Das tut mir leid", antwortete er ehrlich und sah mich kurz an.

Wieso war seine Laune nun wieder so umgeschwungen? Ich wurde nicht sonderlich schlau aus ihm. Würde es für Aaliyah und Karen auch ein Problem sein, dass ich quasi noch ein Kind war? Hatten sie Bedenken es könnte ihrem vorbelasteten Sohn und Bruder zum Verhängnis werden, dass er eine so junge Freundin hatte?
Eines war klar, vielleicht lebte ich erst seit 17 Jahren, doch in dieser Zeit hatte ich mehr über das Leben gelernt, als manch andere in 70 Jahren. Und gedanklich sowie gefühlstechnisch war ich keineswegs jünger als Shawn.

"Das muss es nicht. Soll ich den Tisch decken?", fragte ich, um von dem Thema abzulenken und Jordan nickte wieder lächelnd, begann mir zu erklären, wo sich Teller und Besteck befanden und wies mich ausdrücklich daraufhin, für Aaliyah ein Messer hinzulegen, weil sie aggressiv wurde, wenn die Spaghetti nicht auf ihrer Gabel blieben und sie deshalb schnitt.
Ich grinste aufgrund dieser süßen Eigenschaft und stellte schließlich noch Gläser auf den Tisch, ebenso wie Parmesankäse und eine Glasflasche mit Wasser und Zitronenscheiben.

S.M.|| Saints - A Shawn Mendes FanfictionWhere stories live. Discover now