~Kapitel 10~

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++Triggerwarnung++

Mein Körper reagierte auf keine meiner Anweisungen, blieb wie ein nasser Sack am Boden liegen und immer wieder verschwamm der Raum vor meinen Augen.

"Na hoppla, da ist wohl Jemand gestolpert", rauschte Benton's Stimme laut durch meine Ohren.
Aus welcher Richtung kam diese Stimme? Sie war überall, sie war in mir drin, hatte sich festgesetzt wie ein Parasit.

Etwas griff nach meiner Schulter und drehte mich auf den Rücken, sodass ich nun die Decke anstarren musste.

Wie in Zeitlupe tauchte Benton's Körper über mir auf, ich spürte, wie er mich anhob und zurück auf sein Bett warf.
Ich versuchte mich zu bewegen, ihn von mir zu stoßen, doch ich war zu schwach.
Er ließ sich mit seinem vollen Körpergewicht auf mich fallen, weshalb mir die Luft zum Atmen aus dem Brustkorb wich. Panik überfiel mich und Tränen begannen meine Wangen hinab zu laufen.

Ich wollte schreien, öffnete meinen Mund und begann zu Schreien, als hinge mein Leben davon ab. Doch Benton reagierte sofort und legte seine große Hand auf meinen Mund, sodass ich verstummte. Noch dazu, kam nun noch weniger Luft in meine Lungen und ich begann so gut es ging zu strampeln, kniff die Augen zusammen und wünschte mir, dass es endlich vorbei war.

Benton's andere Hand fuhr über meinen Körper, berührte meine Brüste, meinen Bauch, fuhr meine Innenschenkel nach und riss schließich an meinem Slip, der sich zuerst in meine Haut schnitt, schließich jedoch kaputt ging.
Erstickte Laute von mir waren zu hören, sie kamen einem dämonischen Jauchzen gleich, gleichzeitig kniff ich noch immer die Augen zusammen, wollte dieses Monster nicht auchnoch ansehen.

Gewaltsam drückte Benton meine Beine auseinander und erhob sich etwas von mir, stützte sich dabei jedoch lediglich auf der Hand ab, mit der er mir den Mund zuhielt.
Mein Kopf drückte sich somit immer mehr in die Matraze, mein Gesicht schmerzte höllisch und meine Augen öffneten sich erschrocken.
Doch Alles was ich sah, brachte mich augenblicklich zum Würgen.

Wieder spielten sich die Szenen vor mir ab, wie in Zeitlupe. Ich musste beobachten, wie sich Benton's erregtes Glied immer mehr meiner Mitte näherte, bis er ihn schließlich mit einer extremen Wucht in mich rammte.

Seine Hand auf meinem Mund erstickte meine bestialischen Schreie. Ich fühlte mich, als würde ich von innen zerreißen, als hätte man mir mein gesamtes Unterleib zerstochen.
Noch dazu fühlte ich mich mit einer Sekunde dreckig, wertlos und beschmutzt. Benton zog sich zurück, nur um mir kurz darauf die selben Schmerzen wieder zu bescheren.
Ich spürte, wie mein Körper nachgab, wie er aufgab und das Bewusstsein verlor.

Erschöpft öffnete ich die Augen und sah Nichts als die Dunkelheit.
Meine Kehle war trocken, meine Wangen hingegen feucht von den Tränen, die ich offensichtlich während des Schlafens vergossen hatte.

Meine Augen gewöhnten sich an die Dunkelheit und ich erkannte Shawn, der mir gegenüber lag, die Augen geschlossen hatte und ganz leicht vor sich hin schnarchte.
Zum Glück hatte er nichts von meinem Albtraum mitbekommen, er hätte nachgefragt und wie hätte ich ihm das erzählen sollen?

Wie hätte ich ihm sagen sollen, dass er mich in meinem Traum zu Benton gebracht hat, der mich schließlich zum Sex gezwungen hatte? Verdammte Scheiße er würde denken, ich gäbe ihm die Schuld. Doch das stimmte nicht. In keinster Weise machte ich Shawn dafür verantwortlich, das dies beinahe die bittere Realität gewesen wäre.

Es war meine Idee, mein Plan, meine Umsetztung und letztlich mein Versagen.

Ich drehte mich auf die andere Seite, griff nach meiner Wasserfalsche und setzte mich auf, um etwas davon zu trinken.

Und in diesem Moment wachte ich erst richtig aus meiner Trance auf.
Erschrocken hielt ich mir die Hand vor den Mund und versuchte nicht laut loszuschreien, als die Bilder meines Traumes wieder auf mich einprasselten.

Das Wasser hatte meinen Magen noch nicht ganz erreicht, da hatte ich bereits das Gefühl mich gleich wieder übergeben zu müssen.
Die Panik schlich sich in meine Blutbahnen und ich wusste, ich hatte nur einige Sekunden, bis das Alles aus mir herausbrechen würde.

Beinahe wäre ich bei dem Versuch aufzustehen am Boden gelandet, weil meine Beine mich nicht tragen wollten.
Mein Unterleib durchfuhr ein stechender Schmerz, als wäre das gerade wirklich Alles passiert.
Trotzdem taumelte ich irgendwie die Treppen hinunter, fiel beinahe durch die Badezimmertür und musste mich mal wieder übergeben.

Dabei unterdrückte ich es weiterhin laut aufzuschreien, konnte jedoch nicht zurückhalten, dass mir laute Schluchzer und andere leidende Geräusche entwichen.

Ich schaffte es gerade noch die Toilettenspülung zu betätigen, bevor ich seitlich wegkippte und auf dem gefliesten Badezimmerboden lag. Schluchzer überfielen mich alle paar Sekunden und ließen meinen kompletten Körper verkrampfen, dabei versuchte ich irgendwie noch Luft zu holen, um nicht zu ersticken.

Die Tür hinter mir öffnete sich und das Licht wurde angeschalten.
Ich wollte etwas sagen, wollte Shawn wegschicken oder ihn zumindest bitten mich nicht in dieser Verfassung anzusehen.

Ich war im wahrsten Sinne des Wortes am Boden, weinte und vermutlich sabberte ich auch den Boden voll, weil ich nur durch den Mund atmen konnte. So hätte er mich nie sehen dürfen.

Die Shilouette ging zum Waschbecken und drehte das Wasser auf, hielt etwas darunter.

Danach griff er nach meiner Hüfte und setzte mich aufrecht, sodass mein Rücken vom Rand der Badewanne gestützt wurde. Er legte mir ein kühles Tuch auf die Stirn und ich ließ meinen Kopf erschöpft in den Nacken fallen, genoss das Gefühl der Kälte auf meiner Stirn und spürte, wie die Panik sich zurückzog.

"Geht's wieder?", ertönte nach einer ganzen Weile eine Stimme und mit einem Mal riss ich die Augen auf und hob meinen Kopf an.

Nur um geradewegs in Cameron's Gesicht zu sehen. Oh mein Gott. Cameron war es, der mir geholfen hatte, nicht Shawn.

"W-was.. Es t-tut..", begann ich, doch meine Stimme war zu heißer und brach ab, mein Hals kratzte und ich begann zu Husten, woraufhin Cameron das Badezimmer verließ und mich allein zurückließ.

Hingegen meiner Erwartung kam er jedoch kurz darauf mit einer kleinen Flasche stillem Wasser zurück, ging vor mir in die Hocke und hielt mir die Flasche hin.

Vorsichtig nahm ich einen kleinen Schluck, aus Angst ich müsste mich sofort wieder übergeben, doch das Wasser tat unheimlich gut und ich trank langsam, in kleinen Schlücken die halbe Flasche leer.

Wortlos setzte Cameron sich neben mich, lehnte sich auch an die Badewanne, zog die Beine an seinenen Körper und legte die Arme darauf ab.
Er sagte nichts, sah mich nicht einmal an, sondern starrte nur die Wand uns gegenüber an.

"Was machst du hier?", fragte ich nach einer ganzen Weile des Schweigens.

Denn um ehrlich zu sein wollte ich nicht, dass er ging. Ich wollte nicht allein sein, doch er sollte auch nicht Shawn wecken oder Connor. Seine ruhige Kälte war genau das Richtige in diesem Moment.

+++
Meinungen zu dem Traum? Hätte sie Shawn wecken sollen? Und was wird Cameron als nächstes sagen?

S.M.|| Saints - A Shawn Mendes FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt