~Kapitel 14~

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Zwei starke Arme schlangen sich um meinen bebenden Körper und zogen mich an eine warme Brust. Ich spürte einen Herzschlag von diesem Körper ausgehen, spürte Zuneigung und Wärme, spürte die Sicherheit.

Es war Alles was ich vermeiden wollte und Alles was ich so dringend brauchte.

"Shh", flüsterte Shawn nah an meinem Ohr und küsste meinen Scheitel. Ich ließ mich leicht seitlich gegen ihn fallen, er schob mich jedoch nicht weg, sondern zog mich noch näher an seinen Körper ran.
Ich wünschte, er könnte mich einfach in sich aufnehmen und dort, an diesem sicheren Ort vor der Welt da draußen verstecken.

"Es ist okay, Alles wird gut", hauchte er und hatte den einen Arm fest um meine Taille geschlungen, drückte mit der anderen Hand meinen Kopf an seine Brust.
Immer wieder küsste er meinen Kopf, fing meinen bebenden Körper auf, wenn er sich gegen die Zuneigung wehren wollte.

"Er hatte kein Recht dazu", flüsterte ich immer wieder vor mich hin, als versuchte ich mich vor Shawn zu rechtfertigen, doch er ging nicht groß darauf ein.
Alles was er versuchte, war mich festzuhalten und zu beruhigen und das gelang ihm verdammt gut. Es dauerte eine unglaubliche Ewigkeit, denn die Schmerzen waren so groß, dass sie sich durch ein paar Tränen kompensieren ließen.
Es wollte raus und es musste auch so dringend raus, deshalb würde es mich nicht wundern, wenn er meinen kaputten Körper über eine Stunde festhalten musste.

Doch er tat es und das war der absolut größte Liebesbeweis, den er mir hätte machen können. Er lief nicht weg, er blieb hier, hielt mich und ließ mich nicht fallen. Er half mir zu gewinnen, wie er es versprochen hatte.

"Es tut so weh", wimmerte ich heißer und krallte mich an Shawn's Hals fest, aus Angst er könnte mich doch noch von sich stoßen, wo ich gerade beschlossen hatte, mit ihm darüber zu sprechen.

"Ich weiß Baby, ich weiß", hauchte er und wog mich leicht hin und her, als hätte er ein wahrhaftiges Baby auf dem Arm. Es entspannte mich, es gab mir ein Gefühl von Sicherheit.

"Ich halte die Schmerzen nicht aus", gab ich kraftlos von mir und drückte mein Gesicht gegen seinen Körper.

"Doch das kannst du", widersprach er mir und ich schüttelte den Kopf so gut es ging.

"Werden sie weniger?", fragte ich hoffnungsvoll, doch er verneinte meine Frage.

"Du wirst stärker und besiegst die Schmerzen", behauptete er und ich lachte humorlos auf.
Wie sollte das funktionieren? Ich hatte mein Leben lang verloren.

"Er hat mich gebrochen", murmelte ich beschämt.

"Nein! Das hat er nicht! Ich möchte das nie wieder hören. Das haben deine Mitschüler nicht geschafft, nicht der Typ in deiner Arbeit, nicht dein Vater und auch Benton hat dich nicht gebrochen.
Du bist so viel stärker als du denkst, Angel. Und ich schwöre bei Gott, wenn ich dir nur irgendwas abnehmen könnte, ich würde keine Sekunde zögern und dir all die Schmerzen abnehmen hörst du? Aber das kann ich nicht, ich hasse es aber ich kann sie dir nicht abnehmen. Also teil sie mit mir, ich flehe dich an! Schließ mich nicht aus, ich verspreche dir zu bleiben.
Ich bleibe immer, egal was kommt, verstehst du das nicht? Mein Herz, meine Seele, alles an mir gehört nur dir. Wenn du gebrochen bist, bin ich das auch. Stirbst du, sterbe auch ich. Deine Schmerzen sind meine Schmerzen und deine Sorgen sind meine Sorgen.
Erinnerst du dich nicht Baby? Am Ende bist es nicht du oder ich. Am Ende sind es wir Beide. Und wenn nichts Anderes auf diser beschissenen Welt übrig bleibt, dann sind es noch immer wir Beide.
Wenn mein Leben zusammenbricht, werde ich noch immer bei dir sein. Wenn die Welt in Flammen steht, werde ich dich den Armen halten und die Asche abfangen.
Es gibt mich nicht mehr ohne dich, das war mir in dem Moment bewusst, in dem ich dich mit Fieber zurück in unser Gästebett gelegt habe. Ich konnte dich nicht gehen lassen, verstehst du? Hätte ich dich weg geschickt, hätte ich auch mich verabschiedet.
Erst durch dich bin ich ganz geworden, durch dich habe ich mich gefunden und konnte den ganzen Hass hinter mir lassen. Denn du bist die Liebe in meinem Leben. Du bist Alles. Und selbst Alles wird dir nicht gerecht, du bist so viel mehr, egal was war oder kommen wird. Du und ich Angel, nur wir!", sprach er panisch, als hätte er Angst mich zu verlieren.
Doch mit jedem einzelnen seiner Worte, heilte er mich ein Stück mehr. Ich glaubte ihm, hörte ihn. Es stimmte. Nur wir zählten.

S.M.|| Saints - A Shawn Mendes FanfictionWhere stories live. Discover now