Das Kennenlernen mit Bard und das Wiedersehen ihrer Freunde

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Der Ritt ging nur eine Stunde und als Celegner meinte, ab da ist Schluss für ihn, mussten Luin und ich absteigen. Wir bedanken uns noch bei Celegner, der nur erwidert:"Bedankt euch nicht zu früh, der König ist euch gegenüber noch misstrauisch."
"Ist verständlich", gebe ich verstehend zurück, doch er hat nicht fertig geredet.
"König Thranduil hat einen Brief an Bard, den ihr ihn übergeben müsst und die Papiere, damit ihr in der Seestadt Eintritt bekommt und in eurer Tasche wurde euch noch ein bisschen Proviant mit zugegeben. Das sollte fürs erste reichen", und er überreichte mir meine Tasche zu, die ich ihm vor den Ritt gegeben hatte. Ich guckte rein und sah einpaar Äpfeln, ein bisschen Gemüse, etwas Brot, Käse und meine Feldflasche ist auch wieder mit Wasser gefüllt.
"Hannon le", danke ich ihn, und schaue dann zu Luin, der weiß sofort auf was ich erwarte und sagte auch:"Hannon."
Celegner nickte, blickte mich noch lange und intensive an, dann ritt er fort, während wir uns auch schon auf den Weg machten und nach Bard suchten.

Ich weiß nicht wie lange wir unterwegs waren, deshalb machten wir eine kleine Pause und knabberten an einer Paprika und ein kleines stück Brot mit Käse. Ich hasste grüne Paprika, aber ich hab keine andere Wahl. Glücklicherweise schmeckte sie besser als die zu Hause.
Wir tranken noch aus der Feldflasche, das mit frischem Wasser gefüllt war und gingen dann weiter, bis wir auf einen Fremden gegenüber stehen, der uns den Rücken zu wandt und uns scheinbar nicht bemerkt hat, doch ich erkannte an seinen verfilzten Klamotten, dass es Bard ist.

"Bard, ich...", ich konnte nicht weitersprechen, denn er hat seine Bogen auf mich gezielt und ein Pfeil darin gespannt.
Bards feindseliger Blick ließ mich verstummen, doch er senkte langsam seinen Bogen und fragte misstrauisch:"Wer seid ihr und was führt euch hierher?"
"Wir sind auf Reisen. Mein Name ist Earáneé und das ist Luinion", stellte ich uns beiden vor und hob Luinion auf die Arme.
"Ich habe ein Schreiben von König Thranduil und ein Erlaubnisschein, in die Seestadt zu kommen und hier für ne Weile zu wohnen", beantworte ich seine Frage und gab ihn als Beweis für das Gesagte die Papiere und den Brief, die er zögernd annimmt.
Er liest sie sich genau durch, runzelt dann misstrauisch die Stirn.
"Ist euch klar dass ihr nicht mit mir verwandt bist? Da steht darauf, dass wir verschwägert wären, obwohl das nicht stimmt!"
"Ich weiß das sehr wohl, doch so hab ich die Möglichkeit, mit meiner Mission voran zu kommen."
"Welche Mission?"
"Eine, die uns alle helfen könnte", meinte ich ernst und sehe ihn eindringlich an. Er schaute mir direkt in die Augen, um zusehen, ob ich eine Lüge erzähle oder er mir vertrauen kann, doch dann wies er mit den Kopf auf das nahelegende Boot, das da stand und ging voraus. Und ich folgte ihn.

Keine Ahnung, wie lange ich und Luinion im Boot saßen, doch dann hörte ich Bard mit jemanden reden und stelle fest, dass es Balin ist, mit dem er redet. Die Zwerge und Bilbo sind also auch endlich da. Sie beginnen zu verhandeln, bis Bard sich mit dem Angebot einverstanden gibt und alle einsteigen lässt und Bilbo mich sichtete.
Er wollte mich grad rufen, doch schweigend und mit Handbewegung erklärte ich ihn, dass er nicht meinen wahren Namen rufen darf. Er war schlau genug um zu verstehen, dass ich mit mein Deckname gerufen werden will und rief stattdessen:"Oh, Earáneé, schön dich wieder zusehen", woraufhin er die Aufmerksamkeit der anderen bekommt, selbst Thorin schien mich zu bemerken.

Alle fragten durcheinander wie ich frei kam, wie das möglich ist, was ich alles durchgemacht habe und wie ich ohne Bilbos Hilfe schaffen konnte den Düsterwald zu entkommen, ich antwortete nur, dass man mich hat einfach gehen lassen.
Sie guckten echt stutzig, dachten wohl, König Thranduil würden doch nie Gefangene weiter ziehen lassen, doch ich war nie eine Gefangene gewesen, sondern sowas wie ein Art Gast.
"Du bist wieder hier?"
"Ja, bin ich."
"Und du bist nur wieder hier, um für den GROSSEN KÖNIG THRANDUIL den versprochene Schatz zu finden und ihn ihm zu überlassen?" Ich glotzte ihn verdattert an.
WAS!!! DENKT ER WIEDER, DASS ICH IHN VERRATEN WÜRDE!!!
Hab ich ihn nicht schon bewiesen, dass man mir vertrauen und ich ihnen helfen kann?

"Mein Gott, Thorin! Hast du vergessen, dass ich dir das Leben gerettet und dafür mein eigenes riskiert hab? Du hast sogar gesagt, dass ich echt mutig war und meine Angst überwunden hab."
Ich war verletzt, sauer und was weiß ich noch.
"Eines will ich dir sagen. Wenn ich meine Freunde helfen will, dann mach ich das auch, und wenn ich jemanden ein Versprechen gebe, dann wird dieses auch nicht gebrochen. NIEMALS!!!!"
"Da muss ich ihr recht geben, Thorin. Sie hat uns immer geholfen und wir sind auch ihre Freunde. Sie würde nie auf die Gedanken kommen, uns zu verraten", verteidigt mich Balin.
Thorin wird still, bis er murmelt:"Tut mir leid, Jini."
WTF, hat er sich jetzt ernsthaft bei mir entschuldigt und mich beim Namen angesprochen? Bei meinen richtigen Namen?
Ich warf mal einen kurzen Seitenblick zu Bard hin, um sicherzugehen, dass er nichts von meinen richtigen Namen vernommen hat. Und Gott sei dank, hat er nichts vernommen.
Jetzt heißt es nur noch, auf zur Seestadt!

Die Prophezeiung der blauen JungfrauWhere stories live. Discover now