König Thranduil

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Nachdem wir gesättigt sind, haben wir uns dann ins Bett gelegt, Luin hat sich an mich rangekuschelt und lässt sich von mir das Haar streicheln.
Schön, der Kleine ist gesättigt, wieder aufgewärmt und nun wieder so zutraulich, dass er wieder in meinen Armen liegt und nicht mehr weinte. Ich weiß nicht wieso, aber ich habe in nur so kurzer Zeit ihn schon ins Herz geschlossen.
Uns hat das Essen lecker geschmeckt, nur leider war der Beerensaft in Wirklichkeit süßer Wein gewesen. Aber solange ich nicht betrunken bin, geht es, denn es ist das erste mal, dass ich Alkohol getrunken habe und es ist ja bekannt, dass Elbenwein einen sehr hohen Alkoholkonsum hat, den man aber nicht herausschmecken konnte.
Und das lässt mich an den Film zurückerinnern, wo die Elben hier völlig betrunken waren. Und sowas sieht man nicht alle Tage!

Schmunzelnd denke ich, vielleicht habe ich ja diesmal Glück und sehe das Live und in Farbe.
Das klopfen an der Tür lässt mich aufschrecken.
"Herein", rufe ich. Celegner betretet das Zimmer und sagt bestimmend:"Der König wünscht euch zu sprechen", und streckt seine Hand nach mir aus.
Ich nicke und sprach zu Luin:"Bleib du im Zimmer und warte auf mich." Er nickt verstehend.
Ich strich Luin nochmal kurz über Haar, dann stehe ich auf, trat zu Celegner, nehme seine Hand entgegen und gehe mit ihn zum Thronsaal.

Nun würde ich wirklich Thranduil gegenübertreten!!!
Scheiße, wie soll ich mich verhalten? Was sag ich? Soll ich ihn die Wahrheit sagen?
In meinen Kopf schwirren viele Fragen und mir wird ein bisschen mulmig in Kopf. Könnte vom Wein kommen!
Ehe ich es selbst mitbekomme, war ich nur noch wenige Metern von Thranduil entfernt, der auf seinen Thron saß. Celegner ließ mich allein und ging dann.
...Oh Gott, was mach ich nun?
Da ich nicht weiß was ich sagen soll, denk ich mal, es reicht fürs erste einen leichten Knicks.
Thranduil sprach langsam und melodisch:"Du bist also das Mädchen, dass mit den Zwergen unterwegs ist? Schön, dass du es bis hierher geschafft hast, doch...was führt dich hierher?"
Ich antworte:"Ich bin auf Reisen, mein König. Ich muss zu meinen letzten Verwandten, die ich noch habe."
Fuck ey, wieso fange ich an zu lügen? Oder hab ich nur meine schauspielerische Kunst zu Ausdruck gebracht?


"Zu deinen Verwandten?...", spricht er so langsam, als ob er mir nicht glaubt. "Und warum hast du ein Elbenkind bei dir? Der gehört nicht zu deinem Volk."
"Ich weiß, doch er steht unter meinem Schutz und ich werde ihn euch nicht überlassen!", mache ich ihn klar.
Der König lächelt:"Das hab ich auch nicht gesagt, auch wenn ich es eher vorziehen würde, wenn der Junge bei uns bleiben würde."
Eins weiß ich, Luinion wird nicht bei ihnen bleiben, sondern bei mir.
Als ob er meine Gedanken lesen könnte, grinst er wissend und redet weiter. "Du willst mit dem Elbenkind und die Zwerge wohl auf dem einsamen Berg und Erebor zurückerobern, oder?"
"Ich gebe zu, ich will ihnen helfen, doch ich werde nicht mit ihnen zum einsamen Berg gehen, sondern mit den Jungen in die Seestadt gehen, um, wie ich schon sagte, meine letzten Verwandten zu suchen."
"Und WER sind deine letzten Verwandten?"
Shit, was soll ich sagen?
"Bard und seine Familie." 

 
Ok, ich hab den Verstand verloren! Und die Antwort noch dazu spontan!
Wieso lüge ich wieder?
Mir wurde wohl der Kopf durcheinander gebracht!?!?
"Bard also? Hhmm, Girions Nachkomme? Und mit ihn bist du verwandt?"
"Verschwägert. Ich bin mit seiner verstorbene Frau verwandt. Sie war meine Cousine dritten Grades und da muss ich jetzt hin."
Er beobachtet mich lange, doch ich spreche weiter:"Meine Eltern sind gestorben. Und meine Schwester auch. Ich und der Junge, den ich hier gefunden und aufgenommen habe, sind die einzigen, die überlebt haben. Und der Rest meiner Familie wohnt in der Seestadt und da muss ich hin."

Während des Redens bin ich wirklich am weinen. Eine Tränen fließt mir über die Wange, was ich versuche zu verbergen, doch Thranduil hat sie schon gesehen und scheint für nen Moment überrascht und bestürzt.
Er glaubte mir tatsächlich, obwohl ich gelogen habe?

Aber eines stimmt schon, ich vermisse meine Familie wirklich, und erst recht meine Mutter, sie ist eine sehr empfindliche Frau, wenn es um ihre Töchter geht und weil ich die jüngste in der Familie bin, ist es für sie so als wäre ich noch ein Baby.
Schon seit Monaten bin ich von zu Hause verschwunden und ich war zu sehr damit beschäftigt, die Zwerge zu helfen, gegen Feinde zu kämpfen und Leute weise Ratschläge zugeben, dass ich das eigentliche vergaß. Einen Weg nach Hause zukommen. Ich vermisse sie alle und will wieder zurück zu ihnen.

Der König überlegt, sehr lange und sagt:"Nun gut, Mädchen. Du und der Junge, ihr dürft weiterreisen, doch die Zwerge werden bleiben und Celegner wird euch begleiten, bis er meint, dass es an der Zeit ist für euch beide allein weiter zu reisen. Und sei dir versichert, dass man euch nicht viel Vertrauen schenken wird. Die Leute aus der Seestadt sind vorsichtig, wachsam und sehr misstrauisch gegenüber Fremde."
"Keine Sorge, ich werde aufpassen, mein König"
Er gibt sich mit meiner Antwort zufrieden und befahl einen nahe stehenden Elben, mich wieder ins Zimmer zu bringen, doch Thranduil lässt mich drauf hinweisen, dass ich und Luinion erst morgen weiterreisen werden. Der Elb brachte mich wieder auf mein Zimmer zurück. Wo Luinion auf mich wartet.

Die Prophezeiung der blauen JungfrauWo Geschichten leben. Entdecke jetzt