Das Geschenk

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Nun bin ich wieder allein. Thorin hat mich allein gelassen und nun stehe ich da, mit nichts weiter als das, was er mir zuvor noch gegeben hat. Doch ich schaute nicht danach, was es war, denn ich muss immerzu an das Gesagte denken. Er hat mich als klug, mutig und gutherzig bezeichnet!
Ich dachte immer, dass er mich hasst oder er eine ganz spezielle Abneigung gegen mich hat?

Aber demnach war nicht so, er war die ganze Zeit über immer in Sorge um mich, nichts anderes. Das hätte mir schon vor Monate klar sein sollen, aber ich war immerzu der Meinung, dass ich ihm nur im Wege stehe und er so ein scheiß Chauvi ist. Wir hatten uns nur wenige Stunden gekannt und doch hatte er mir das Leben gerettet, obwohl ich schon Silmeril besaß. Aber da ich bis dahin noch keinen Umgang mit einem Schwert hatte war ich deshalb im Gefahr, aber Thorin hat den Ork, der mich töten wollte, selbst zu Strecke gebracht.

Rückblick:

Als Radagast mit seinen Kaninchen fort geritten war wie der Weihnachtsmann es immer mit seinen Rentieren tat, waren wir dann nun soweit, für die weite Strecke bis nach Bruchtal, dessen Ankunft die Zwergen und Bilbo noch nicht erahnen.
Außer mir und Gandalf, der mir einen fragenden Blick zuwirft und ich ihn mit ein einfaches Nicken antworte um ihn damit zu verstehen zu geben, dass ich schon längst weiß, wo wir hingehen werden.

Er erwiderte mein Nicken mit genau dasselbe, dann rannte er schon los, die anderen und ich ihm hinterher, wobei ich ein bisschen Schwierigkeiten habe, ihnen hinterher zukommen, da ich entweder irgendwo festhänge, ein Spinnennetz in der Nähe war oder auf was seltsames trete. Und letzteres traf es auch zu, denn ich stolperte auf einen Stein, den ich nicht entdeckt habe und fiel auf allen viere. Zum Glück habe ich mir keine Verletzungen zugezogen, da ich teilweise auf Moos und Erde gelandet war. Doch leider habe ich mich zu früh gefreut, ich hörte schwere Schritte hinter mir, drehte mich um und sah, dass ein Ork direkt auf mich zukommt.

Ein entsetzter Schrei entfuhr mir, ich wusste, dass ich sterben werde, doch bevor der Ork sein Schwert auf mich schwingen konnte, um mich damit aus dem Leben auszuradieren, hörte ich hinter mir rasche Schritte, die näher kamen und den Schlag parierten. Doch wer mir das Leben gerettet hat, war für mich eine große Überraschung, denn ich hatte nicht mit ihn gerechnet.
Es war Thorin.
Was ich gar nicht verstand. Warum hat er mich gerettet, obwohl ich ihn noch Stunden zuvor angeschrien und beleidigt habe?
Aber als der Ork tot war, drehte er sich zu mir um und fragt grimmig und doch besorgt:"Alles gut bei dir?"
"Ja. Danke."
Er hält mir seine Hand hin, die ich ergriff und er mich hochzog, nur um dann zu rufen:"LOS, WEITER!", bevor er wieder weiter rannte und ich ihn dann folgte.

Rückblick Ende:

Es war die Zeit gewesen, wo ich zuerst dachte, ich könne hier nichts ausrichten, doch am Ende habe ich vieles erlebt und gemacht. Mein ganzes Abenteuer und all meine Gefühle spielen sich vor meinen Augen ab, wie eine Rückblende von einem guten Film, einen sehr guten Bestseller, der verfilmt wurde. Ich sah meine Freunde, die Orte und Landschaften, die ich besucht habe, alle, die ich gerettet habe und eine Menge Bilder von Dúath und einen Jungen.
Meinen Jungen. Luinion.
Und er wartet auf mich, wartet auf meine Rückkehr. Ich habe ihn ein Versprechen gegeben und den werde ich auch einhalten.

Ich hob das Schwert, dass noch lag, wieder auf, sah auf meine Hand, wo noch immer das Geschenk von Thorin darin liegt und öffnete sie. Es war ein Armreif, zart geschwungen und edel und sie erinnert mich sehr an einer Tiara, die auch Arwen trägt. Sie war aus feinster Silber und besaß viele, winzige Steinchen, die ich teilweise als Saphire und Diamanten identifizieren konnte, doch der Stein in der Mitte, war definitiv ein Saphir. Es war der schönste Armreif, den ich je gesehen und bekommen hatte.
Doch etwas an den Saphir in der Mitte war anders. Es ist so, als würde es immer wieder die Farbe wechseln, je länger ich drauf schaute, aber vielleicht trügen auch meine Sinne? Oder es ist die Müdigkeit?

Jedenfalls legte ich mir den Armreif um, versteckte ihn gut, damit er mir nicht verloren geht und dann sah ich nochmal zu der Stelle, wo Fili tot da lag, hauchte nur noch:,,Ruhe in Frieden, mein Freund. Namárie, mellon", und rannte los.
Um Thorin und die anderen zu helfen.

Die Prophezeiung der blauen JungfrauWo Geschichten leben. Entdecke jetzt