Die Auserwählte

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Und wieder wich ich eine Attacke aus, der von Elrohir kam, und parierte den Schlag mit meinen Schwert ab. Mein Training war hart, aber es lohnte sich wie mir schien, da ich schon ein bisschen Muskeln bekam und meine Kampftechnik gebessert hatte in den ganzen zweieinhalb Stunden, den ich hier trainierte.

Mir stand noch die Frage offen, warum eigentlich Ich den Umgang mit einer Waffe erlernen musste, wenn auch Bilbo eigentlich das hätte lernen können?
War jetzt auch egal!

Ich bekam mit, wie Elladan den Versuch wagte, mich von hinten zu attackieren, aber das wäre ja gelacht, wenn ich nicht Jini mit dem konzentrierten Gehör wäre!
Ehe der Elb es selber mitbekommen konnte, hatte ich mich auch schon umgedreht und ihn mit einen gekonnten Tritt auf die Wiese geschleudert, wo er dann, als er aufschaute, mich mit einem erstaunten Blick ansah.
Dann aber lachte er und meinte stolz: "Aller Achtung, du bist gar nicht mal so schlecht für ein Anfänger!"
"Oder für ein Mädchen!", meinte dann sein Zwilling, woraufhin der andere mitlachte. Ich selber aber versuchte nicht zu lachen, aber ein Schmunzeln konnte ich mir dann doch nicht mehr verkneifen.

Diese Spaßvögel, die erinnerten mich an meine Familie und daran, wie wir vier zusammen viel gelacht hatten.
Meine Stimmung änderte sich auf einen Schlag, ich bekam einen Knoten in der Brust und ein Kloß im Hals. Und mir war nach weinen zumute, da ich sie alle vermisste und nur noch nach Hause zurück wollte. In meiner Welt.

"Jini, alles gut?", fragte Elladan besorgt, der mein Stimmungswechsel vernommen hatte. Sein Bruder sah mich auch besorgt an und wollte mir die Hand auf der Schulter legen, als ich nicht mehr kann und wegrannte.

Wie weit und wie lange ich rannte, wusste ich nicht, ich vernahm nur, dass sie beide mir hinterher riefen, aber ich drehte mich nicht um, bis ich dann das Zimmer erkannte, wo ich quartierte. Kaum dass ich die Tür hinter mir geschlossen hatte, brach ich zusammen und Tränen rollten mir über die Wangen herab und landeten auf den Boden. Einige Schritte ging ich aufs Bett zu, wollte mich nur noch hinlegen, aber weit kam ich nicht, da ich letztendlich auf den Boden zusammenbrach und weiter auf dem Teppich, der dort unter mir liegt, weinte.

Das Schwert, das ich noch hielt, ließ ich fallen, da ich mich sonst selbst verletzen würde. Meine Hände krallten sich an den Teppich und ich zuckte und schluchzte vor Kummer, Einsamkeit und Heimweh.
Das Einzige, woran ich dachte, war, dass ich nur wieder in die Arme meiner Mama liegen wollte, wieder mit meinen Papa lustige Spiele machen wollte und mit meiner Schwester immer Meinungsverschiedenheiten haben würde, wenn wir uns einen Film aussuchten und einer von uns diesen Film nicht gefiel oder ihn einfach nicht gucken wollte.

Ich hatte kein blassen Schimmer, wie lange ich da so rumlag, aber ich bemerkte später, dass ich eingeschlafen war, da ich jetzt ja wieder wach wurde und mitbekam, wie mir jemand übers Haar streichelte. Doch vorerst schaute ich raus und musste erkennen, dass es schon längst Nacht war und ich das Abendessen verpasst hatte.
Meine Augen waren ganz wund und sandig von den Tränen, die ich stundenlang vergossen hatte und rieb sie mir fort.

Als ich versuchte aufzustehen, half mir derjenige, der auch hier im Zimmer war. Ich wollte denjenigen danken, als ich aufschaute und erstarrte. Erstarrte vor Schreck und Unglauben. Doch sie stand wahrhaftig vor mir.
Galadriel.

Geblendet und zugleich erschüttert war ich von der unübertreffbaren Schönheit, die da vor mir stand und mich ansah, als wäre ich gesucht und gefunden worden. Sie strahlte Weisheit und Stärke aus, aber auch gleichzeitig unbegrenzte Macht und Güte. Erstarrt war bestimmt untertrieben von dem, was mir soeben passierte. Regungslos traf es eher, da mir so war, als wäre ich in einer Szene aus einem laufenden Film, der auf STOP gesetzt wurde.

Doch bald hatte ich mich wieder in den Griff, erwachte aus meiner Starre und machte eine leichte Verbeugung vor der Herrin des Lichts.
"Verzeiht mir, Herrin, ich habe nicht erwartet, Sie hier zu sehen", bat ich um Verzeihung.
Sie lächelte nur und meinte: "Ist schon in Ordnung. Du hast viel Kummer in deinen Herzen getragen und musstest dich davon befreien."
Sie verstand mich, es war schön, das zu wissen.
"Doch deine Zeit ist gekommen, Jini."
Mit geweiteten Augen starrte ich sie fragend an. Woher wusste sie, wie ich heiße?
Und warum sagte sie, dass meine Zeit gekommen sei? Werde ich etwa sterben?
"Meine Zeit? In wiefern?"
"Du musst ein Abenteuer bewältigen, der deine Reife wachsen und gedeihen lässt. Und um das Leben anderer zu bewahren."
"Wie soll das gehen? Ich bin nicht dafür gemacht!", beteuerte ich unsicher und blickte runter.
"Und ob du das bist, Jini, denn du bist diejenige, die auserwählt wurde, um Mittelerde vor dem Untergang zuwahren."
Wieder schaute ich auf, erkannte, dass sie es ernst meinte. Dass das kein Scherz war.
Ich soll auserwählt sein? Für was?
"Jini", sprach sie. "Du bist die Auserwählte. Genannt die 'Blaue Jungfrau'."

BAM!!!

Krass, was?

Gleich, vielleicht sogar morgen erst, geht's weiter.

LG

Die Prophezeiung der blauen JungfrauWhere stories live. Discover now