Kapitel 45

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Moon, Ryan und ich durchcampten gerade den Wald, als nicht weit entfernt von uns Hilfeschreie ertönten. Erkenntnis packte mich und ich war schon lange losgesprintet, bevor die anderen auch nur realisiert hatten, was passiert war. Ich lief so schnell, wie mich meine Beine tragen konnten und die Bäume flogen verschwommen an mir vorbei. Ich hatte mich vollkommen auf die Richtung, aus der der Schrei kam, fixiert. Je näher ich der vermeindlichen Stelle kam, desto lauter wurden die Kampfgeräusche. Ich hoffte nur, dass ich nicht zu spät kam. Mit eine  letzten Satz sprang ich über einen Baumstamm und riss erschrocken die Augen auf, als ich sah, was vor sich ging. Jason stand, umzingelt von Schattenwesen, auf einer kleinen Lichtung. Verzweifelt versuchte er die Schatten, bei welchen es sich im Soldaten handelte, auf Abtsand zu halten. Blut lief über sein Gesicht und auch sein rechter Arm schien verwundet. Ohne nachzudenken lief ich auf ihn zu und rief währenddessen jeweils eine glühend heiße Feuerkugel in beide meiner Hände. Als ich nah genug war, warf ich sie auf die ersten beiden. Zischend jaulten sie auf, nachdem sie gertoffen wurden und fuhren aggressiv zu mir herum. Wut verzerrt blickte ich in ihre ekelhaften Gesichter. Adrenalin pumpte durch meinen Körper und die Luft schien sich elektrisch zu laden. Provokant erschuff ich vier weitere Kugeln, welche nun um mich kreisten. Zähnefletschend riefen sie Rauchschwanden hervor, welche sich zu Dolchen formten. Höhnisch lachend ließen die Soldaten diese auf mich zu rasen. Schnell erschuff ich einer Feuerwand, welche sich auf halben Weg zwischen mir und den Mosntern aufbaute. Die Dolche wurden abgefangen und verpufften, als die Wand im Boden verschwand. Grinsend warf ich die Feuerbälle ihnen entgegen. ,,Ostende te...",murmelte ich und merkte, wie sich meine Rüstung manifestierte. Laufend näherte ich mich den Schatten, welche mit meinen Feuerkugeln beschäftigt waren, und zog meine beiden Dolche. Ich hob meine Hand und holte aus. Zischend flog mein Dolch durch die Luft und traf mit einen dumpfen Laut sein Ziel. Zuckend fiel er um und blieb reglos liegen mit meinen Dolch zwischen seinen Augen. Doch ich gab mir keine Verschnaufpause, kreischend stürzte ich mich auf den Nächsten und stieß den Dolch bis zum Heft in seinen Nacken. Kurz wehte er sich noch, bis auch er schlaff in sich zusammensackte. Grimmig zog ich meinen Dolch aus seinem Toten Körper und strich das schwarze Blut an meinem Oberschenkel ab. Suchend blickte ich mich nach Ryan um. Ich musste ihn nicht lange suchen. Er stand mit Ryan und Moon auf seiner Seite den letzten zwei Schatten gegenüber. Doch man sah, dass er sich nur noch mit Mühe und Not auf den Beinen halten konnte. Schnell lief ich zu ihm und zog ihn aus der Reichweiter der Schatten. Dort setzte ich ihn an einen Baum gelehnt auf den Boden. ,,Warte hier.....ich helfe den anderen!", wies ich ihn an. Bevor er etwas sagen konnte, hatte ich mich schon umgedreht und eilte Moon und Ryan zu hilfe. Als ich näher kam, erkannte ich, dass noch mehr Soldaten kamen, welche von Jasons Schrei angelockt worden waren. Moon war nun auch verletzt und konnte die Schatten nur noch mit enormen Kraftaufwand von sich fernhalten. Ryan war leider zusätzlich noch auf Moon fixiert, um sie beschützen zu können, sollte etwas passieren. Dass Moon und Ryan geschwächt und teilweise auch abgelenkt waren, nutzten die Soldaten aus und griffen immer aggressiver an. Würde nicht bald jemand den beiden helfen, würden sie zerrissen werden. Meine Sicht verfärbte sich rot vor Wut.
NIEMAND! Wirklich niemand nimmt mir meine Freunde.
Ein warmes Gefühl begang in meiner Bauchgegend zu flackern und wuchs immer weiter an.....bis ins Unermessliche. Goldene Blitze zuckten um mich herum und meine Haare färbten sich feuerrot. Mit jedem Schritt, den ich tat schien der Boden leicht zu wanken und an jeder Stelle gingen glühende Risse durch den Boden. Diese streckten sich nach den Soldaten, was sie auch zu bemerken schienen sowie Ryan und Moon auch. Fauchend kamen die Soldaten auf mich zu und ließen ihre Schatten auf mich los. Mit einer lächerlichen Handbewegung schloss eine Feuerwelle alle ein. Je näher die Soldaten auf mich zukamen, desto heißer wurde es. Doch sie ließen sich davon nicht beirren. Feste stampfte ich mit meinem Fuß auf und spitze glühendheiße Sperre schossen aus dem Boden und bohrten sich in jeden einzelnen. Als die Sperre aus den durchbohrten Körper drangen, fielen die Körper zuckend oder schlaff zu Boden, welcher sich mit dem schwarzen Blut meiner Opfer tränkte.
Als hätte sich ein Schalter in mir umgelegt, verschwand die ganze Energie wieder und ich fühlte mich, wie aus Trance gerissen. Schwankend ging ich auf Moon zu, welche vor Erschöpfung auf den Boden gesunken war.
,,Alles okay bei dir?", fragte ich und musterte besorgt ihr linkes Bein, in welchem ein tiefer Schnitt war, aus dem ihr rotes Blut herunterlief. ,,Es geht schon. Aber ich verliere viel zu viel Blut....", ächzte sie, während sie versuchte ihre Hand auf ihr Bein zu legen, um es zu heilen. Drei sekujden später fing ihre Hand an, leicht bläulich zu schimmern, doch es brach sofort wieder ab. Noch halb bei Bewusstsein kippte sie auf die Seite und blieb schweratmend am Boden liegen. ,,Ich.....ich....nicht....nur....du....kannst....", brachte sie leise hervor. Skeptisch blickte ich mich um. Ryan blickte zu uns und schien sehr besorgt. Jason lag immer noch an den Baum gelehnt und musterte ängstlich unserer Umgebung.
Leila, du musst ihr helfen, sonst verblutet sie hier. Ihr seit nicht rechtzeitig beim Unterschlupf, um sie dort zu verarzten! Ich weiß, Ryan und vielleicht auch Jason werden sehen, was du tust..... Aber willst du wirklich Moon auf deinem Weg verlieren? Ich weiß nicht, ob sie als Geist nochmal sterben kann, doch sie wird nicht mehr hier sein....egal, was passiert.
Cronks hatte recht. Ich konnte und wollte Moon nicht verlieren. Vorsichtig plazierte ich meine Hände auf ihrer Wunde. Wie von selbst ging ein Kribbeln durch meinen Körper und loste die Kraft bis zur Verletzung. Blaue Funken tanzen um meine Hände und ich konnte sehen, wie sich die Wunde langsam schloss. Als alles geheilt war, nahm ich meine Hände weg.
Ich hörte nur, wie Ryan hinter mir scharf die Luft einzog und Jason hinter einen geschockten Laut von sich gab. Das einzige, was sich in meinem Kopf verankerte, war die Frage, welche Ryan erschrocken flüsterte.
,,Was bist du!?"

Legende des Phönix - Wiedergeboren (Bd. 1)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt