Kapitel 40

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(POV Leila)
Keuchend öffnete ich die Augen, als mich stechende Schmerzen blitzartig durchzuckten. Mein Bauch pulsierte schmerzhaft und mir wurde abwechselnd heiß und kalt. Orientierunglos blickte ich mich um, da ich nur verschwommene Umrisse sah. Es dauerte eine Weile bis sich meine Sicht klärte und ich erkannte, dass ich in einem mir unbekanntem Zimmer lag. Die Wände waren aus Stein und die einzige Lichtquelle war ein kleiner Kronleuchter an der Decke. Links neben mir an der Wand war eine Tür, welche mit Ranken und Blumen verziert war, eingelassen und an der Wand gegenüber stand ein Holztisch, welcher vollgestellt war mit uralt aussehenden Büchern. Stirnrunzelnd versuchte ich mich zu erinnern, wie ich hier her gekommen war. Vorsichtig setze ich mich auf und musste feststellen, dass ich andere Klamotten trug. Wieder durchfuhr mich diese Schmerzen und ich krümmte mich krampfhaft zusammen. Als die Schmerzwelle vorbei war, zog ich zaghaft das weiße weite T-Shirt über den Bauch. Meinen Bauch zierte eine rote Narbe, welche frisch und leicht entzündet war. Ehrfürchtig strich ich darüber, zuckte aber sofort wieder zurück, da die Narbe noch sehr empfindlich war und durch die Entzündung schmerzte. Langsam schwang ich meine Beine über die Bettkante und versuchte aufzustehen. Unter sehr viel Kraftaufwand und zitternden Muskeln schaffte ich es. Als ich die ersten Schritte machen wollte, begannen schwarze Punkte um mich herum zu tanzen und mein Kopf fühlte sich auf einmal so leicht. Plötzlich wurde die Tür aufgemacht und Ryan kam herein. Gerade rechtzeitig, denn meine Beine brachen unter mir weg. Blitzschnell sprang erzu mir und fing mich auf. ,,Leila, was machst du nur?! Moonlight! Sie ist wach!" Seine Stimme klang so besorgt, doch das  uielt mcih nicht davon ab, mich aus seinen Armen zu winden. Doch Ryan hielt mich fest und drückte mich nur noch mehr an sich, weshalb er auf meine Narbe drückte. Zischend holte ich Luft und versuchte, ihn von mir wegzuschieben. ,,Lass mich los! Du tust mir weh...", ächzte ich. Ryan blickte auf mein schmerzverzerrtes Gesicht hinab und lockerte augenblicklich seine Arme. ,,Tut mir leid....Ich...",fing er an, doch wurde unterbrochen. Denn Moonlight kam ins Zimmer gestürmt, was mir nur verwirrt die Augenbrauen runzeln ließ. Sofort kam Moon auf mich zugelaufen und riss mich regelrecht aus Ryans Armen. Sofort hörte ich auf, mich zu wehren und ließ mich von ihr zurück zum Bett führen. Als ich wieder lag, machte sich entlose Erschöpfung in mir breit. ,,Du brauchst noch Ruhe. Dein Körper ist von der Heilung noch sehr schwach. Bleibe wenigstens noch heute im Bett.", erklärte sie mir, doch ich hatte noch weitere Fragen, die ich hatte. ,,Und wie bin ich hier her gekommen? Besonders....was macht dieser Verräter hier?!", fragte ich verärgert. Überrascht aber auch verwirrt blickte sie mich an. ,,Er hat dich hier her gebracht und ohne ihn wärst du wahrscheinlich verblutet.... Wieso hast du nichts gesagt, nachdem du mich verarztet hattest?", flüsterte sie mir zu und sah mich besorgt an. ,,Ich war wahrscheinlich so unter Schock, dass ich es nicht bemerkt habe. Und dein Blut war auch noch auf meinem Pulli....", murmelte ich, während ich an die Situation nach dem Kampf dachte. ,,Nun ja. Zum Glück hat dich Ryan her gebracht.... Aber du musst mir nochmal erklären, warum du ihn einen Verräter nennst.", flüsterte sie mir leise zu und blickte unauffällig zu Ryan, welcher an den Tisch gelehnt stand und uns mit Adleraugen beobachtete. Als er bemerkte, dass wir ihn musterten, stieß er sich vom Tisch ab und kam gemächlich auf uns zu. ,,Wie geht es dir?", fragte er lächelnd. ,,Den Umständen entsprechend....", wich ich der Frage murrend aus. Trauer machte sich in seinem Gesicht breit und er wirkte verletzt.
Er hat es verdient.
Nein. Er hat dich gerettet. Bedank dich also wenigstens bei ihm. Ich hätte dir auch gerne geholfen, doch irgendwas hat mich blockiert.
Cronos! Du bist ja auch noch da. Weißt du, was dich blockiert hat?
Nein, aber ich weiß, dass du Ryan grad Unrecht tust.
Seufzend wendete ich mich zu Ryan. Cronos hatte Recht. Er hatte mir mein Leben gerettet und ich dankte ihm, indem ich abweisend ihm gegenüber war. ,,Danke, dass du mich gerettet hast.", flüsterte ich. Ryans Augen fingen an, vor Freude zu leuchten und ein süßes Lächeln erschien. Auch auf meinem Gesicht bildete sich ein kleines Lächeln. Da ich aber noch ein paar Fragen hatte, wandte ich mich Moon zu. ,,Wo sind wir eigentlich?", fragte ich neugierig. ,,Das hier ist ein uralter Rückzugsort. Er wurde gebaut während des Krieges mit den Schattenwesen. Danach geriet er in Vergessenheit. Nur noch wenige wissen von diesem Ort.", erklärte sie stolz. ,,Und warum sind wir hier?", fragte ich sichtlich verwirrt. Immerhin hätte Ryan mich auf zur Krankenstation im Internat bringen können. Jetzt griff Ryan zum Wort. ,,Unser Internat wurde von Schattenwesen überfallen! Als du ohnmächtig wurdest, bin ich mit dir zur Krankenstation gelofen, doch ich kam nicht weit. Vor dem Eingang standen zwei der Monster und eines ist auf uns aufmerksam geworden. Also habe ich die Flucht ergriffen, aber dieses Ding ist uns bis zur Lichtung verfolgt. Dort traf ich auf Moonlight, welche es schaffte, den Schatten für kurze Zeit außer Gefecht zu setzen. Dann hat sie uns hier her geführt und hat deine Wunde geheilt.", erzählte er. ,,Danke auch an dich, Moon. Aber wie kann es sein, dass uns die Schatten angegriffen haben?" ,,Das wissen wir leider selber nicht. Wir wissen auch nicht, wie der Kampf ausgegangen ist.", sagte sie seufzend und ließ ihre Schultern hängen. Auch Ryan blickte düster drein. Was mir aber erst jetzt auffiel war, dass Ryan und Moon sahen sehr müde und erschöpft aussahen. ,,Habt ihr überhaupt geschlafen in letzter Zeit?", fragte ich besorgt und sah die beiden streng an. ,,Ja, es war nur viel los in den letzten Tagen. Außerdem musste jeman die ganze Zeit über auf dich aufpassen. Du hast ganze eineinhalb Tage geschlafen.", erklärte Ryan. Fast zwei Tage also......
,,Es wird langsam Zeit fürs Essen.", versuchte Moon die Stimmung aufzuheitern. Was sie auch erfolgreich schaffte. Als Antwort knurrte mein Magen laut, was Ryan und Moon zum Lachen brachte. ,,Danach können wir uns unterhalten, wie wir fortfahren werden. Ich und Ryan haben uns schon Gedanken gemacht.", verkündete Moon und zwinkerte mir dabei verschwörerisch zu. Während sie uns Ryan das Essen holten, überlegte ich, ob sie Ryan von meiner wahren Identität erzählt hatte.
Das wirst du gleich herausfinden!

Legende des Phönix - Wiedergeboren (Bd. 1)Where stories live. Discover now