Kapitel 67

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Während Moon und ich einen Kampf nach dem Anderen austrugen, spürte ich die Blicke von Ryan und Jason in meinem Rücken. Sie schienen, mich regelrecht zu erdolchen. Wie Adler auf der Jagd beobachteten sie jede meiner Bewegungen. Ich hatte ihre Blicke gesehen und die Furcht darin, als sie meine Augen und die Zeichen aufglühen gesehen hatten. Doch ich versuchte es einfach, zu ignorieren. Das war nun einmal wer ich war.... Auch wenn die Farbe und die Zeichen noch nicht lange da waren, war ich stolz darauf. Nicht jeder hatte das Privileg einen Teil der Macht des fünften Steins in sich zu tragen!

Das Besondere an den Zeichen war aber, dass sie mir mehr Kraft verleihen zu schienen. Seitdem sie aufgetaucht waren, fühlte ich, wie die Kraft in mir nach Außen drängte. Ich fühlte mich so viel Stärker und jedes Mal, wenn ich mich auf mein Innerstes konzentrierte, konnte ich ein Inferno in mir sehen..... Es war eine Art Flamme, doch sie sah nicht aus wie jede andere. Die Flamme war an ihrer heißesten Stelle in einem wundervollen Violett und je weiter man den Flammen nach außen folgte, desto mehr gingen sie in ein schönes Rot über.

Ich hatte eine Vermutung, warum ich die Macht des fünften Steins erst jetzt wirklich bemerkte.... Bis jetzt hatte ich Moon noch nicht darauf angesprochen und ich wusste auch nicht, ob ich ihr das erzählen wollte. Ich war der Meinung, dass mein„Unfall" eine Art Kurzschlussreaktion verursacht hat. Dabei ist wahrscheinlichdie zweite Seite meiner Macht ausgebrochen. Ich vermutete auch, dass diesezweite Seite für die Zeichen verantwortlich ist.  Vielleicht würde ich etwas im Schloss der Prinzen dazu finden, falls wir dort leben ankamen geschweigenden hinaus kamen. Vor lauter Gedanken hatte ich vergessen, mich auf den Kampf mit Moon zu konzentrieren. Ich schaffte es noch im letzten Moment einer Wasserfontäne auszuweichen, welche plötzlich in meinem Sichtfeld auftauchte. Schnell übernahm ich die Kontrolle und schickte die Fontäne zurück zu ihrem Ursprung. Geschickt ließ Moon sie vor sich stoppen.

„Leila! Konzentriere dich.... Du musst bei der Sache sein und dich von nichts ablenken lassen.", ermahnte Moon mich, als sie meinen überraschten Blick sah. „Wenn du so weiter machst, kann ich auch einen Stein holen, gegen den du kämpfen kannst. Es wird langsam langweilig.", fügte sie noch spöttisch und herausfordernd hinzu. Wenn sie einen Kampf wollte, sollte sie einen bekommen. Ernst blickte ich ihr entgegen, während wir uns beide in Kampfposition stellten. Zuerst wirkte sie ganz ruhig und ehe man sich versah, flogen schon die ersten Objekte auf mich zu. Geschickt wich ich allen aus und schickte gleichzeitig sowohl Wasserbälle als auch Feuerpfeile auf Moon zu. Ich musste zugeben, dass sie sich wirklich wacker hielt, da nicht jeder so eine Attacke hätte abwehren können. Doch das ließ mich nicht im Geringsten verunsichern, da ich wusste, dass ich diesen Kampf gewinnen würde. Im Gegensatz zu mir sah man Moon ihre Erschöpfung an und ich konnte ihren stoßenden Atem bis hier hören. Ich selbst hingegen fühlte mich, als hätte ich vielleicht einen Bleistift vom Boden aufgehoben und nicht seit einer Stunde mehrere Kämpfe geführt.

Moon hatte Recht, es wurde langsam wirklich langweilig. Um es ihr nicht noch schwerer zu machen, versuchte ich, denn Kampf so schnell wie möglich zu beenden. Weshalb ich etwas versuchte, was zuvor noch nie vorgekommen war. Ich konzentrierte mich auf das Feuer und das Wasser in mir und ließ es eins werden. Ohne noch weiter darüber nachzudenken ließ ich das Bündel aus Energie auf Moon los. Keine Sekunde später ertönte ein lauter Knall!

Moon hatte ein Art Schutzschild vor sich errichtet, kurz bevor sie der Strahl erreicht hätte, doch dieser hatte das Schild einfach durchbrochen. Als es gebrochen wurde, wurde eine Druckwelle verursacht, welche Moon ein paar Meter nach hinten schleuderte. Zu ihrem Glück! Mein Strahl hinterließ an ihrem vorherigen Standort die reinste Katastrophe... Entsetzt blickte ich zum Spektakel, das ich ausgelöst hatte.

Nein! Nicht nochmal!

Eilig lief ich am Krater vorbei, welchen ich verursacht hatte. „Geht es dir gut?", fragte ich Moon besorgt, während ich sie nach Verletzungen absuchte. Zum Glück war sie bei Bewusstsein, was mich schon ein Wenig beruhigte. „Ja, es ist alles okay. Ich hab mir nur meinen Kopf gestoßen...", stöhnte sie und fasste sich vorsichtig an ihren Hinterkopf. Während ich sie weiterhin untersuchte, kamen auch die Jungs zur Hilfe. „Alles in Ordnung?", wollte noch auch sie wissen. „Es ist wirklich alles in Ordnung. Ich blute nicht! Mir geht es gut.", versicherte sie uns noch einmal, während sie sich langsam aufrichtete. Ich wollte ihr helfen, doch sie gab mir zu verstehen, dass sie es allein schaffte. „Was war das gerade eben?", meldete sich nun Jason zu Wort. Skeptisch musterten Ryan und er mich. „Ich habe versucht meine Kräfte zu kombinieren....", murmelte ich entschuldigend. Innerlich machte ich mich schon auf mahnende Worte gefasst, doch es kam anders, als ich dachte. „Das war super! Ein riesiger Schritt nach vorne! Weißt du eigentlich wie viel Beherrschung du für sowas brauchst? Geschweigenden, dass ich nicht einmal wusste, dass sowas geht....", fing sie plötzlich an mich zu loben. „Jungs! So wie es aussieht, werden wir ab heute zu dritt gegen Leila antreten müssen.", sagte sie schmunzelnd. Ryan und Jason warfen mir sowohl freudige als auch respektvolle Blicke zu. Ich war schon lange nicht mehr so stolz auf mich gewesen.... Und ein ganz kleiner Teil in mir jubelte mit meinen Freunden!

Legende des Phönix - Wiedergeboren (Bd. 1)Where stories live. Discover now