[71] ENDE

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Jetzt mal etwas anders, nicht am Ende meine Worte sondern am Anfang des Endes. Ich bitte euch herzlich darum eure Meinung, Gedanken und Wünsche ein letztes Mal für Sare und Hureyre zu bemerken. Diesmal findet ihr am Ende dieses Kapitels das Epilog und die Fortsetzung.

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Ich lief zum Eingang und musste mich ausweisen, sobald bekannt war, dass ich der Ehemann von Sare war wurde ich informiert, "Herr Kaya Frau Kaya ist jetzt im OP. Als sie ankam hatte sie einen sehr schwachen Puls, das eine Baby von Ihnen wird vorbereitet. Wenn Sie möchten können Sie sie auf der Säuglingsstation besuchen.", ich fragte nach dem wichtigsten für mich, "Wie geht es meiner Frau? Was ist das für eine Op? Ich habe ihre Frauenärztin benachrichtigt, sie wird jeden Moment hier sein.", in meinem Redefluss fand die Frau professioneller weise eine Lücke und sprach das bisher unausgesprochene aus, "Herr Kaya, Ihre Frau wurde mit einer lebensbedrohlichen Blutung eingeliefert, der Doktor Khan ist jetzt im OP, wir halten Sie auf dem Laufenden, keine Sorge.". Mein Mund schlug einen Spalt breit auf und ich sah die Schuhe der Frau an als sie den Flur verließ und hinter der Schiebetür verschwand. Meine Knie wurden schwach und ich stützte mich an der Halterung der Wand ab. Ohne Kraft lies ich mich nieder und versuchte mich wie verrückt an unser letztes Gespräch zu erinnern, was war das Thema? Ich konnte mich nicht daran erinnern also ging ich alle Sätze durch, alle Fragen, alle Antworten, Zitate bis ich es wusste. Mein Gesicht zog sich schmerzerfüllt zusammen, meine Augenlider presste ich aufeinander und biss umso fester meinen Kiefer zusammen. Meine rechte Faust an meiner Seite schlug ich auf den Boden und legte meinen Kopf in meinen Nacken, wieso hatten wir gerade darüber gesprochen?

Im OP-Saal

"Legt bitte ein weiteren Beutel an, intubieren und beobachten.", Dr. Khan stand nach langer Zeit wieder im OP, weder die Schwestern glaubten Ihren Augen noch der Anästesist Oliver, "Sag' mal Khan, was haben wir deinen Einsatz zu verdanken? Ich dachte dir ginge es gut oben im Büro, du weißt schon." Dr. Khan legte endlich das Baby auf das Intensiv-Bett der Säuglingsstation, " Dr. Schneider, ich möchte Sie nicht aufhalten.", das war das Zeichen, worauf Herr Schneider mit seinem Team gewartet hatte. Er ließ es sich nicht zweimal sagen und gab die ersten Anweisungen, "Sauerstoffmangel, Flüssigkeit aus den Lungen sofort saugen und Beatmungsgerät anschließen.", Dr. Khan schloss den Kaiserschnitt und versorgte alle Wunden mit weiteren Nähten, währenddessen fuhr der Assistenz Arzt mit der Herzmassage fort. "Ali, warum lässt du sie noch angeschlossen?", Oliver sah zu seinem Kollegen und fragte sich, weshalb er eine Patientin mit Herzstillstand weiterhin sowohl intubieren ließ als auch Bluttransfusionen anlegen ließ. "Ganz einfach Olli, jeder Patient verdient das höchste Maß Anstrengung und jeder Angehörige mit einer Patientenverfügung hat ein Recht auf Mitsprache.". Wie immer war sein Kollege erstaunt über sein Wissen und nickte lächelnd, "Der Ali, den ich kenne, hätte genau diese allwissende Antwort gegeben.", dieser jedoch war fertig und überließ die Patientin seinem Assistent und antwortete, da ihm viel daran lag, "Ich bin auf keinen Fall allwissend. Nein, das bin ich nicht."

Erzählers Sicht

Hureyre hatte seinen Vater angerufen, ein Anderer kam ihm nicht in den Sinn. Während er sich in allen Möglichkeitsszenarien austobte erschien die Frauenärztin, "Herr Kaya, wo ist sie?", Hureyre zeigte in die Ambulanzeingangstür, den Rest erledigte die Frau selbst und verschwand nach einer kleinen Erklärung dahinter. Mit dem Auf und Zugehen der Außentür sah sich Hureyre mit angeschwollenen Augen um, er erkannte seinen Vater und zog sich mit aller Kraft auf die Beine, nur um dann seinem Vater in die Arme zu fallen. Er war wieder der kleine Junge, der seine Mutter bei der Geburt seiner Schwester verloren hatte, er sah weder ein Ausweg noch jemanden, der ihm diesmal die Verantwortung abnehmen konnte, wie es sein Vater damals tat. Nein, diesmal war er genau an seiner Stelle. "Baba!", doch seine raue Stimme war nur in der Halsgrube seines Vaters zu hören, seine Schwester, die hinter ihrem Vater stand zertrümmerte der Anblick ihres Bruders. Noch nie zuvor hatte sie ihren Bruder dermaßen verloren und am Ende gesehen.

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