[62]...Organisation...

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Als ich mich auf den Rücken legte störte mich etwas am Bauch, so legte ich mich auf die linke Seite, komischer Weise wusste ich in dem Moment dass meine Oma auch auf der Linken liegt. Kaum fing ich an zu lächeln hörte ich ein Weinen."

Ich erinnere mich an meine Kindheit, wage aber sicher genug weiß ich dass ich ein ruhiges Kind war, zwischendurch, meinte meine Mutter, dass ich zickig sei aber dennoch fand sie mich ruhig. Früher gingen wir im Urlaub, wenn wir in der Türkei waren gingen wir mindestens einmal während der Urlaubszeit zum Begräbnisplatz, lasen die Fatiha sura für die verstorbenen und rezitierten die Sura Al-Yasin. Damals war es immer meine Aufgabe als kleines Kind unten am Brunnen das Wasser abzufüllen und das jeweilige Grab mit Wasser zu begießen, meine Mutter pflegte es am Grab eines Verstorbenen Pflanzen anzubringen, mir erzählte sie dann stets dass der Prophet aleyhissalatu wassalam eines Tages den Muslimen dieses Geschehen als Beispiel vorlebte:

Als Der Prophet Muhammad (s.a.v.) an einem Friedhof entlang lief, sah er zwei Tote in ihren Gräbern aufgrund einiger Kleinigkeiten leideten. Der eine der Toten in diesen Gräbern verbreitete zu Lebzeiten aus Gründen der Zwietracht Informationen und der andere hütete sich nicht vor Urin. Daraufhin nam der Prophet (s.a.v.) einen nassen Zweig, brach ihn in zwei und stellte jeweils einen Teil auf beiden Gräbern auf. Als die Prophetengefährten, die dies beobachteten fragten warum er dies so gemacht hat, antwortere der Prophet (s.a.v.):

🥀Solange diese zwei Zweige nicht trocknen, gilt es zu hoffen, dass das Leid dieser beiden abnimmt.🥀

Buhārī Cenāiz, 82; Muslim, İmān, 34; Abū Dāvud, Taharrāt, 26🍀


Umso öfter wir von Jahr zu Jahr die Gräber der Verwandten besuchten desto mehr viel mir auf dass die Pflanzen beim Besuch wie eine unsichtbare, tröstende Hand für die Angehörigen war. Als würden sie zeigen dass mit dem letzten Atemzug aus jedem Muslim, der sein Leben um Allahs subhanahu wa tala Willen verbrachte, wunderschöne Blumengärten sein Grab geschmücken würden. Mit diesem Gedanken dachte ich immer als Kind, dass sobald wir einen Verwandten verabschiedeten, er oder sie endlich in Ruhe seinen tatsächliches Schöpfungsbild zeigen würde. Für mich war das Grab eines jeden wie das Ebenbild seines Charakters zu Lebenszeiten.

Später wurde mir natürlich klarer dass es einen brauchte der diese Gräber pflegt und so musste ich vorerst meinen Gedanken, der aus dem erfüllten Körper eines Muslims wachsenden Pflanzen, zur Seite stellen. "Ya Rabb mach dass wir alle im Grab bei deinen aufrichtigen Dienern liegen und unsere Nachbarschaften ruhig sind." Ich wusste lange genug dass kurz nach der Befragung im Grab, von den Engel Munkar und Nakir, das Leben im Grab begann welches bis zur Auferstehung entweder eine Belohnung oder eine Qual sein konnte. Eines jeden Nachbarn könnte jedoch ein Sünden begangenener Muslim sein, weswegen der Grabesnachbar dessen Qualen hören könnte. So spricht der heilige Qur'an zu uns aus der Sura Fatir 35, Vers 22

🌸Ebenfalls einander nicht gleich sind, weder die Lebendigen, noch die Toten. Gewiß, ALLAH läßt hören, wen ER will. Und du wirst kein Gehör verleihen denen, die in den Gräbern liegen.🌸

"Sare? Alles ok?", Hureyre saß vor mir auf den Knien neben dem Bett auf dem Boden. Mit der Hand fedelte er vor meinen Augen und kurz nachdem sein Blick mit Sorgen überdeckt war hinterließ er diese einem belustigen Gesichtsausdruck. "Du redest einfach so vor dich hin?", mit einer hochgezogenen Augenbraue sah er mich an bis ich langsam aufstand und mich mit der Hand auf dem Bett abstützte. Mein Blick ging unbeabsichtigt auf meine Handgelenke welche schon nicht mehr lila rot sondern bläulich waren. Mit den Fingern, die in mein Sichtfeld, wie eine Feder, geglitten kamen und sich auf meine Hände legten sah ich auf zu ihm. Langsam und sachte zog er meine Hände zu seinem Gesicht und küsste sie beide. Beschämt und etwas unwohl zog ich sie zurück, auch wenn es nicht annähernd so sanft und elegant aussah wie die Bewegung von Hureyre, weswegen ich noch mehr über meine Weiblichkeit und meine nicht vorhandenen Talente mich schämte. "Ich muss dir von meinem Traum erzählen.", mit dem Lächeln, welches sich in seinen Augen widerspiegelte sah er mir in die Augen und begleitete mich zum Bad. Dort angekommen sagte er noch "Ich bin in der Küche. Beeil dich.", nickend trat ich in's Bad nur um dann nach dem verschließen der Tür seine unsichere Stimme zu hören "Oder nein. Mach ganz ruhig. Keine Eile."

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