[57]...Träume...

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Er lehte auf und ließ mich mit meinen Gedanken um das hier und diesseits zurück. So, wie die letzten Tage auch vergangen waren schwankte ich zwischen Trauer und Vorsicht hin und her bis Hureyre aus dem Gebetsraum mich für das Spiel, welches sich Zübeyr ausgesucht hatte, rief.

Die nächsten 5 Tage vergingen und Zübeyr spürte immer mehr dass der Versuch etwas zu vertuschen immer present war. Auch wenn wir Spaß hatten sah er beinahe aus unserem Lächeln in das Tiefe und erkannte die Wahrheit. Im Gegenteil, manchmal war ich mir sogar sicher dass er uns trösten wollte indem er nichts fragte und nach einiger Zeit war es als würde er bei uns wohnen und nicht bei unseren Eltern.

Hureyre bat mir an alleine meine Eltern abzuholen doch mir war es wichtig dass diesmal Zübeyr mitging und um ihn nicht alleine zu schicken setzte ich mich dazu und erklärte ihm am Morgen dass wir unsere Eltern vom Flughafen abholen gehen.

(...)

Am Flughafen holten wir Zübeyr etwas zu naschen und überbrückten somit die Zeit der Verspätung. Nachdem sie gelandet waren dauerte es noch 30 Minuten bis sie ihre Koffer vom Band geholt hatten und an dem Ausgang erschienen.

Sobald sie durch die elektrische Tür erschienen rannte Zübeyr zu ihnen und fiel Papa um den Hals. Er sah geschaffen aus, das dachte ich zumindest bis ich die klare Definition von Am Ende sein sah.
Meine Mutter hatte dunkle Schatten unter den Augen zudem waren ihre Augen gerötet und doch schienen ihre Gesichtsmuskel bei dem Anblick von Zübeyr sich zu entspannen. Die Schatten entwischten zumindest für die Sekunde.

"Baba!", er umarmte ihn und sah dann nach der Kuschelrunde zu Mama. Ich sah förmlich wie sich sein Gesicht verwirrt zusammenzog und er dann doch ein Gesicht aufsetzte. Das zerbrach mir das Herz sodass ich die angestauten Tränen wegzusehen versuchte und dabei von Hureyre erwischt wurde. Er legte sein Arm um meine Schultern und drückte sie etwas um mich zu stärken, was wie alles was er tat, mich aufbaute und stabil aufsehen ließ. "Selamun aleykum kızım.", "Aleykum selam Anne.", sie sah mich mit Zübeyr auf den Armen vom Boden an. Den Blick, welcher erst prüfend danach eher müde wurde konnte ich nur erwidern. Nach einigen leichtsinnigen Fragen wie z.B das Wetter liefen wir gemeinsam zum Auto. Hureyre lud das Auto, während dessen setzte ich mich nach hinten zu meiner Mutter und Zübeyr.


Auf dem Weg sprach keiner bis auf meinen Vater der Hureyre über seine Arbeit ansprach. Jeder wusste dass es zur unangenehmen Stille nur ein Unterton war und doch beantwortete Hureyre alle Fragen seriös, was meinen Vater umso mehr ruhig stellte. Tatsächlich hörte ich auch aus seiner Stimme einfach nur Traurigkeit. Für ihn war es die Schwiegermutter. In den ersten Jahren ihrer Ehe war meine Großmutter, laut meinen Eltern, immer bei uns gewesen weil sie wusste dass mein Vater viel arbeitete und meine Mutter alleine zuhause war. Sobald ich auf die Welt kam blieb sie öfter da und beaufsichtigte mich damit meine Eltern sich eine Auszeit nehmen konnten. Schließlich entschieden sie sich sehr früh schon, mit ca 17 für die Ehe. Dementsprechend waren sie ein Jahr verlobt und dann verheiratet.

Oft dachte ich früher dass es falsch sei so früh in die Ehe zu gehen doch mit jedem morgendlichen Lächeln wurde ich mir bewusst dass es für einige Menschen die richtige Entscheidung war. Jeder wusste über seine eigene Seele am besten Bescheid. Alhamdulillah dass meine Oma sie nicht daran verhindert hatte und meine Mutter wie Hz. Fatima jung und doch rein heiraten ließ.

Wenn ich dachte wie viele Kinder schon mit dem ersten Schritt in die Pubertät Beziehungen eingingen und diese sie in genau existenzkritischen Momenten zerbrachen, fand ich es umso mehr schade dass Jungendliche ihre Jugend nicht für sich selbst und die Selbstliebe auslebten, so sehr man es auch bestreiten mag, solange die Liebe zu sich selbst im Alter von 15 bis wer weiß wie alt vorhanden ist, ist eine Partnerliebe beinahe unmöglich.

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