[63]...Ein Haus, drei Seelen...

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Am Esstisch platzierte ich die kleine Box auf seinem Teller und den Bilderrahmen legte ich auf sein Stuhl welches ich danach heranschob sodass es nicht direkt auffiel. Gespannt zog ich mir ein elegantes Kleid an und wartete auf ihn. Nun galt es nur noch mein aufgeregtes ich zu beruhigen. Alles wird schöner.

Hureyre schloss die Tür auf und lief in den Flur, seine Schuhe legte er in den Schuhschrank darauf hin hängte er seine Jacke im selben Schrank auf der rechten Seite an einen Kleiderhacken. Danach lief er in's Badezimmer und nahm die Waschung um kurz danach das Abend Gebet zu verrichten. Ruhig wartete ich auf ihn und fuhr meine Finger ineinander. Als er kam lächelte er mich an und umarmte mich bevor er den Stuhl zu sich zog um sich hinzusetzen. Er bemerkte die Truhe auf seinem Teller und sah zu mir denn auch den Bilderrahmen hatte er gesehen. Mit dem Bilderrahmen in der Hand sah er mich fragend an und las es sich schließlich durch Ein Vater ist die erste Liebe für die Tochter und der erste Held für den Sohn.

Verwundert sah er mich an und legte den Rahmen auf den Tisch. "Was?-", er legte seine zitternden Hände auf meine Hüften bis ich hin zurück zog und an die Box erinnerte. Völlig unsicher und verwirrt nahm er diese in die Hand und zog den Vers raus. Leise flüsterte er die Worte Da richtete Zakaria an seinen Allah Bittgebete, er sagte: "Allah! Schenke mir von Dir aus eine (gottgefällig) gute Nachkommenschaft. Gewiß, DU bist Der Erhörer des Bittgebets.

Und auch den 2. Vers las er sich mit halb offenem Mund durch Unser Allah! Lasse in unseren Herzen keine Falschheit entstehen, nachdem DU uns rechtgeleitet hast, und schenke uns von Dir aus Gnade! Gewiß, DU bist zweifellos Der großzügigste Schenkende. Und sofort legte er seine Hand auf sein Gesicht, er wusste von welcher Art von Gnade die Rede war; ein Kind. Er blieb stehen und ließ seine Hände auf dem Gesicht "Ya Rabb", und auf einmal hörte ich ein schniefen, als würde aus einem entfernten Land ein wirbelnder Wind zu mir ziehen, hielt ich mich an seinem Arm fest und blinzelte meine Tränen fort, so sehr sie auch die Unabhängigkeitsflagge hoch zogen. "Hureyre...", er strich mit seinem Händen schnell über sein Gesicht und sah kurz weg, nur um danach mein Gesicht in seine Hände zu nehmen. "Du, wie kannst du die Freude die du mir machst jedes mal um das tausendfache vermehrfachen? Jedes mal!", meine Hände und darauf folgend meine Arme umschlangen sein Hals während seine Hände von meinem Gesicht auf meine Hüften wanderten. "Also freut es dich?", auch wenn es für manch einen banal klang wollte ich es genau wissen, denn wir hatten für manche Verhältnisse früh geheiratet und dann noch innerhalb der ersten 2 Jahre ein Kind zu bekommen war nicht jedem recht. Doch der Blick den Hureyre mir warf, voller Freude, Hoffnung und Aufregung ersparte mir beinahe die wörtliche Antwort. "Natürlich freut es mich, bist du verrückt? Ich habe für die Erziehung meines zukünftigen Kindes die erste und wichtigste Entscheidung und Voraussetzung erfüllt als ich dich geheiratet habe. Du bist der einzige Grund weshalb ich ein Kind groß ziehen würde, weil es mit dir perfekt wird. Stell dir doch mal eine kleine Version von dir vor?!", vor Freude rutschte eine Träne, die sich in seinem Auge angesammelt hatte, raus das ich mit meinem Daumen fing. Ich legte schnell mein Gesicht auf seine Brust und ließ meine eigenen Tränen laufen, mit einem Lächeln auf den Lippen schloss ich meine Augen. "Er soll einfach wie du werden.", ein kleines Flüstern reichte um Hureyre noch einmal dazu zu animieren mich von seiner Brust sachte nach hinten zu ziehen und mich unglaubwürdig anzusehen. "Er?" unbewusst hatte ich es gesagt und musste genauso schnell kichern. Ein weiteres, unzähliges Mal nahm Hureyre mein Gesicht in seine Hände und sah mir tief in die Augen, "InschaAllah wird es gesund. Alles andere ist nebensächlich.", er hinterließ einen Hauch auf meiner Schläfe und sah dann zur Seite auf den Tisch. Lachend nahm er die Box, hielt es zwischen uns und fuhr fort "Jedes mal kommt etwas so unerwartetes von dir dass ich mir vorkomme wie in einem Traum. Wie machst du das? Du zeigst mir jeden einzelnen Tag wie stark, naiv, begabt und einzigartig du bist. Umso mehr du mich überraschst desto mehr denke ich dass ich dir nicht genug werden kann." Den Kopf schüttelnd sah ich zum Tisch und sagte ihm ehrlich wie ich mich fühlte, "Diese Ehe hat uns beiden vieles gelehrt. Wir haben nicht nur gelernt wie man ein Zimmer teilt, wir haben gelernt Gefühle zu teilen, Werte und Träume haben wir geteilt. Das wichtigste ist dass wir den selben Grund bei jedem Atemzug haben. Wie kannst du dann so verschieden sein? Wir beide kennen uns schon seit der Erschaffung aller Seelen, die auf der Welt jemals in einem Körper Leben werden.", bevor ich mich versah wurde ich in eine feste Umarmung gezogen, Hureyre's Atem in meinen Haaren schloss ich meine Augen. Allah hatte mir einen Seelenverwandten gegeben und ich betete innerlich dass unsere Ehe auch im Jenseits bestehen blieb.

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