[15]...Gebetsraum...

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Nach einigen Minuten ging der Arzt raus gefolgt vom Bruder von Amine...

Wir liefen rein und grüßten den Vater und Amine. Wir fragten wie es ihr geht und sie bedankte sich. Den Strauß Blumen und die Schokolade legte ich auf ihre Kommode wobei sie die Schockolade öffnete und Zübeyr gab.

Nach dem Nachmittagsgebet machte ich Dua (Bittgebete) und rezitierte etwas. Da der Gebetsraum an sich 1 einziger war, den man mit einem Vorhang in 2 geteilt hatte, versuchte ich leise zu rezitieren.

Während ich rezitierte trat jemand zur Männerseite ein also beendete ich den Vers und kam zum Ende. Ich legte den Qur'an weg und stand auf. Ich räumte mein Teppich in den Schrank und lief zur Tür. Draußen zog ich meine Schuhe an und stand auf.

(...)

Am Tisch vor dem Raum von Amine suchte ich nach Zübeyr aber fand ihn nicht. Ich lief in den Raum und fragte meine Eltern wo er ist aber sie wussten es auch nicht.

"Wie jetzt? Wo war Zübeyr zuletzt? Er ist doch hier irgendwo?", leicht panisch sah ich meine Eltern an. Meine Mutter stand auf und lief aus dem Raum "Er war doch bei dir. Ich dachte er wäre mit dir zum Beten gekommen."

"Nein. Er war nicht bei mir.", ich lief los und sah durch die Flure. Leicht joggend durchsuchte ich die Stationen als ich gerufen wurde. "Abla!" (Schwester)

Ich drehte mich in Lichtgeschwindigkeit um und sah meinem Prinzen in die Augen. Er lächelte aber mich überkam die Erleichertung. Schnell rannte ich zu ihm und umarmte ihn, hob ihn in die Arme. "Canım benim" (Mein Schatz)

Er wischte mit den Händen über mein Gesicht. "Wo warst du? Wieso hast du niemandem gesagt wo du hingehst. Weißt du wie wir uns Sorgen gemacht haben?" Er zeigte neben sich auf Hureyre, den ich erst dann erkannte. "Wir haben das Nachmittagsgebet gebetet. Ich bin dir hinterher gelaufen weil wir zusammen dua machen wollten aber dann hat er mich hier gesehen und mit dort rein genommen."

Er zeigte auf die Tür weiter hinten, welches der Gebetsraum war. Ich umarmte ihn nochmal und entschuldigte mich "Entschuldigung dass ich dich vergessen habe." Ich sah in die Richtung von Hureyre, mit dem Blick auf den Boden gerichtet bedankte ich mich "Danke, dass du auf ihn aufgepasst hast."

Er sagte nichts, ich schätzte dass er nickte. Mein Vater kam auch um die Ecke und sah uns. Verärgert lief er zu uns. Er sah zu mir und dann zu Zübeyr. "Bir çocuğa sahip çıkamadın mı kızım?" (Konntest du nicht auf auf ein Kind achten mein Kind?) Ich schwieg und sah zu Zübeyr "Baba ben-"(Papa ich-)

"Und du kleiner Mann bleibst ab jetzt bei mir.", er Schnitt Zübeyr das Wort ab worauf ich erwiderte "Papa beruhig dich bitte. Er ist Alhamdulillah hier." Er wollte gerade sprechen als Hureyre etwas sagte "Özür dilerim amca. Küçük beyle mescide gittik. Hakkınız helal edin endişe edeceğinizi düşünemedim." (Endcshuldigen sie onkel. Wir sind mit dem kleinen Mann ins Masjid gegangen. Verzeihen sie mir ich habe nicht daran gedacht dass sie sich Sorgen würden.)

Mein Vater sah zu Hureyre und nickte langsam. "Wie auch immer. Der kleine Mann ist schuld daran weil er ohne etwas zu sagen gegangen ist. Los gehen wir." Er führte uns mit Zübeyr Richtung Flur. Ich konnte mich nicht davon abhalten an die Wort von Hureyre zu denken. Ich hatte Zübeyr versprochen mit ihm zu beten. Dann habe ich ihn total vergessen. Es war meine Schuld die er auf sie genommen hatte.

(...)

Am Abend verabschiedeten wir uns von Amine. Sie würde nach einem weiteren Tag entlassen werden, sobald ihre Ergebnisse sauber waren. Zuhause kochte ich, anders als die Tage zu vor, an denen ich Amine etwas gekocht hatte, das Abendessen und deckte den Tisch.

Nach dem Abendessen legte ich Obst und Naschzeug auf den kleinen Tisch und kochte Tee. Zusammen aßen wir davon und redeten über manche Hadithe, deren Absicht ich nicht verstand. Dann hielt mein Vater eine Vorlesung über das 10. Wort des Risale-i Nur*1 Gesamtwerks, aus dem Buch Worte.

Er sprach einzeln und betonte wichtige Worte. Noch einmal wurde mir die Wichtigkeit der Familie als solches klar, "Im irdischen Leben des Menschengeschlechtes ist der universale Mittelpunkt, der Lebensnerv, ein Paradies irdischer Glückseligkeit, ein Zufluchtsort und eine Burg das Familienleben, das Zuhause ist für jedermann seine kleine Welt.
Was aber in dieses Zuhause und sein Familienleben Leben und Glück hineinbringt, ist nur in inniger, ernster und treuer Verehrung, in aufrechtem, liebevollem und opferbereitem Mitleid möglich, und diese wahrhaftige Verehrung, das herzliche Erbarmen kann nur in dem Gedanken und auf dem Glaubensgrundsatz einer ewigen Freundschaft und einer ewigen Partnerschaft und einem immerwährenden Beieinandersein möglich sein in der Idee, sich für eine grenzenlose Zeit und ein unbegrenztes Leben in väterlicher, kindlicher, brüderlicher und freundschaftlicher Verbundenheit zusammenzufinden."

Wir alle hingen an den Lippen meines Vaters als er weiter las, langsam und mit einer ruhigen Stimme, "So sagt ein Mensch zum Beispiel:
Diese meine Frau wird in einer ewigen Welt, einem ewigen Leben meine immerwährende Gefährtin sein.
Es macht nichts, wenn sie jetzt alt und hässlich geworden ist. Denn ihr ist eine ewige Schönheit zu Eigen, die wiederkehren wird.
Und ich bin dazu bereit, für eine solch immerwährende Kameradschaft jedes Opfer zu bringen und ihr Barmherzigkeit zu erweisen."

Ich sah meine Mutter an, die lächelnd meinem Vater einen Apfel gab. Er lachte wegen dieser Gesete und sagte, "Tja, ich zeige ihr auch meine Liebe damit ich so gut wie möglich bedient werde."

Wir lachten und fuhren fort mit den Beispielen.

(...)

Die Zeit verging wie im Flug. Amine war seit 3 Wochen zu Hause und völlig genesen. Wir fuhren mit unserem Unterricht fort obwohl sie mir auch vieles beibrachte. Unsere Voresungen in der Moschee wurden immer umfangreicher, sodass wir viele Hadithe erlernten und sie praktizierten.

Als ich von der Moschee zuhause ankam sah ich, dass der Vater von Amine im Wohnzimmer war. Ich grüßte ihn und lief dann in die Küche um etwas zu essen vorzubereiten. Als ich meine Mutter antraf nickte sie mir zum Tisch. Sie setzte sich vor mich und sah mich ernst an.

"Sare der Vater von Amine ist drinne."

"Ja, ich hab ihn gesehen. Khayr inschaAllah." (Möge Allah es zum Guten führen)

"Ja das ist es."

"Weißt du wieso er da ist? Geht es Amine gut?", sie nickte und schaltete den Backofen auf 150°C runter.

"Ich schätze nur. Bin nicht sicher. Warten wir mal ab."

"Ok."

Innerlich wusste ich nicht einmal was ich beten sollte. Als der Kuchen fertig war Schnitt meine Mutter 4 Scheiben und legte sie auf die Teller. 2 davon gab sie mir in die Hand. Obwohl ich nicht reingehen wollte, wäre es weniger angebracht wenn meine Mutter die Teller brachte. Also lief ich rein und legte die Teller ab.

Mein Vater musterte mich kurz und dann warteten sie bis ich weg war.
Gegen Abend verließ der Onkel das Haus und meine Mutter lief ins Wohnzimmer. Ich selbst ging in mein Zimmer. Ich wollte nicht zu meinem Vater...
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[Fortsetzung folgt]
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Assalamu aleykum wa rahmatullahi wa barakatuhu liebe Leser und Hallo an alle anderen.
Wenn ihr möchtet könnt ihr auch gerne nach dem Lesen voten🌼🍃
Habt einen gesegneten Tag.
*1 an dieser Stelle möchte ich betonen dass die Werke von Bediüzzaman Said Nursi nichts mit der vom rechten Weg abgekommenen Bewegung des 15. Julis der "Bewegung" in Türkei zu tun haben. Diese Werke sind für das islamische Ausleben und zur Erklärung verschiedener Verse aus dem Qur'an entstanden und dienen damit nur Allah subahanau wa ta'ala.
Um es zu verdeutlichen:
In keinem der Werke wird gesagt, dass man wenn nötig das Kopftuch ausziehen soll...oder die muslimische Regierung stürzen soll...oder ähnliche heuchlerische Gedanken.

Veröffentlichungszeit 21.04.2018

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