7 - Die Nacht des Drachen

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Verlorene Hoffnung
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Kapitel 7

Vin gab sich unbeeindruckt, als der Schlüsselmeister sie den langen Gang zur Bibliothek entlangführte

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Vin gab sich unbeeindruckt, als der Schlüsselmeister sie den langen Gang zur Bibliothek entlangführte. Bereits jetzt war die Luft erfüllt von dem unverwechselbaren Geruch alter Bücher, zwischen deren Seiten unendliches Wissen lauerte. Beinahe war ihr, als flöge die Erkenntnis, nach der sie suchte, wie ein unsichtbarer Drache durch die Regalreihen, ihren Namen wispernd, damit sie ihr folgte. Ihr Herz klopfte aufgeregt, obwohl sie versuchte, sich das nicht anmerken zu lassen. Sie war in der Bibliothek angekommen, dem einzigen Ort, an dem sie Informationen dazu finden konnte, wo Atlas sich aufhielt, und genoss den Anblick der in verschiedenen Farben gebundenen Bücher. Mit einem Mal konnte sie ihre Freude nicht mehr zurückhalten und begann zu lächeln.

»Magst du Bücher?«, fragte Jerdan leise, der neben ihr herging. Vins Lächeln verschwand schlagartig. »Da, wo ich herkomme, gibt es nicht viel zu lesen«, murmelte sie dann als Erklärung. Auf keinen Fall wollte sie, dass der Schlüsselmeister Verdacht schöpfte, Verdacht, dass sie nur wegen der Bücher und Schriften hier war und nicht plante, die Drachenseelen zu führen, denn er würde es an jene herantragen, dessen war sie sich sicher.

»In diesen Büchern steckt das Wissen und die Geschichten der ersten Drachenreiter«, erklärte Jerdan, als sie die Bibliothek durch eine weitere Flügeltür verließen. »Aus diesem Grund befinden sich die Räume der Drachenreiter direkt daneben, damit sie schnell dorthin gelangen können, wenn sie die Bücher beschützen oder dringend etwas nachlesen müssen.«

»Beschützen vor was?«, dachte sich Vin, sagte aber nichts. Hatten in der Vergangenheit Einbrüche stattgefunden? Waren die Drachenreiter bestohlen worden? Nachdenklich folgte sie den anderen durch den Gang, zu dessen Seiten sich unzählige Spitzbogentüren aus dunklem Holz befanden. Eine davon, am Ende des Ganges gelegen, stieß Jerdan auf und trat dann beiseite. Mit einem Arm deutete er hinein.

Vin trat einen Schritt vor, als Asteria an ihr vorbeischlüpfte und den Raum schon vor ihr betrat. Dann trat auch sie ein und sie glaubte, dass ihr heiß und kalt abwechselnd wurde. Beinahe kamen ihr die Tränen, als sie das Zimmer sah. Es war nicht so aufwändig gestaltet wie die Eingangshalle oder die riesigen Säle mit den dekorierten Wänden und Decken, Feuerschalen und steinernen Statuen, sondern war eher von rustikaler Einrichtung. Mit hölzernem Gestell nahmen zwei Betten einen Teil des Raumes ein, doch auf Vin wirkten sie größer, da jene Gestelle nicht von normaler Form waren, sondern beim Kissen einen gebogenen Drachenkopf formten. Flügel aus Holz neben der Matratze würden verhindern, dass sie rausfiel. Ein Drache, der im Schlaf über sie wachte.

Der Rest des Zimmers erinnerte sie an ihr Zuhause.

Der breite Tisch. Die gewundene Treppe, die zu einer kleinen Galerie führte. Vin wusste bereits jetzt, dass dies ihr Lieblingsort war. Dort oben würde sie vermutlich des Öfteren sitzen, ihre Beine baumeln lassen und das Zimmer überblicken, das mehr hoch als breit war. Zudem gab es dort vielleicht eine gute Möglichkeit, den Jungdrachen zu verstecken.

Der Fall des Drachen [2] - Verlorene HoffnungHikayelerin yaşadığı yer. Şimdi keşfedin