27 - Die Überraschung des Drachen

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Verlorene Hoffnung
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Kapitel 27

Auch wenn all ihre Instinkte danach schrien, weiterzulaufen, blieb Vin stehen

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Auch wenn all ihre Instinkte danach schrien, weiterzulaufen, blieb Vin stehen. Sie fiel hart auf die Knie, als sie versuchte, zu bremsen und dabei stolperte. Sie hatte so unendlich viel Tempo draufgehabt, dass sie sich für einen Moment neu orientieren musste. Ihr Herz raste und die Welt um sie herum fühlte sich unreal an, so, als würde sie sich in demselben Tempo weiterdrehen, während Vin auf einer Stelle verharrte.

Endlich ließ das Schwindelgefühl Vin los und sie blickte auf. Blickte auf und sah einen schimmernden Schild aus Luft und Magie, der die Steine in ihrem zerstörerischen Flug aufgehalten hatte.

Sie konnte ihren Augen kaum trauen, als sie erkannte, von wem die Magie kam. Asteria stand da mit erhobenen Händen und gespreizten Fingern, und zwischen ihren Fingerspitzen tanzten kleine, goldene Fünkchen umher. Vins Blick wanderte weiter, um zu sehen, ob es Kallias gut ging. Und Zara und Kerys. Doch Kerys hatte sich hinter seinen Thron geduckt und Zara stand mit den Jungdrachen hinter Asteria. Vin atmete erleichtert auf.

Erst dann schoss ihre Aufmerksamkeit schnell wie ein Pfeil zu Asteria zurück. War es möglich, dass das Mädchen eine Drachengeborene war? Warum hatte sie nie etwas gesagt? Vin wusste, dass es neue Drachengeborene geben würde, aber sie hatte gedacht, dass dies vielleicht noch einige Sommer dauern würde, bis neue Kinder auf die Welt kamen und heranwuchsen. Aber doch nicht hier, nicht jetzt! Vin musste an ihre Heimat denken. Würde das Dorf sie immer noch hassen, auch wenn sie jetzt zu zweit waren und sie nicht mehr die einzige sein würde, die anders war.

Auch Perilyx, Callea und den anderen war das Geschehene nicht entgangen. Sie standen von ihren Thronen auf und durchquerten in Windeseile den riesigen Saal und blieben dann einige Meter von ihnen entfernt stehen.

Jerdan trat an Vin heran und half ihr auf. Kerys nahm wieder auf dem Thron Platz. Vin fühlte die Spuren des Kampfes in jeder Faser ihres Körpers, doch irgendwie hatte sie das Gefühl, dass der wahre Kampf erst jetzt ausgetragen werden würde.

»Ich hoffe, wir müssen das jetzt nicht noch einmal wiederholen«. Asten beugte sich zu Hidre hinüber und flüsterte, doch seine Worte waren dennoch zu hören. Vielleicht lag es an der unerträglichen Stille, die sich breitgemacht hatte und die nur unterbrochen wurde von einem Stein, der noch über den Boden rollte, ehe er zum endgültig zum Stillstand kam und Vins schwerem Atem, den sie langsam zu beruhigen versuchte.

»Asten hat den letzten Angriff gestartet, er sollte als Gewinner des Kampfes hervorgehen«, sagte Taron, der den Jungen unterrichtete und dessen Namen Vin nur deswegen kannte, weil sie sich in der Nacht zuvor noch mit den beiden Drachengeborenen unterhalten hatte. Jeder hatte einen Lehrmeister, so wie Callea der ihre war. Etwas, was sie ändern würde, wenn sie jemals die Chance dazu bekam.

»Einen Angriff, der keinen von uns, sondern einen Zuschauer getroffen hat. Der Angriff war weder präzise noch stark, wenn ihn jemand abhalten konnte, die gar kein Training erhalten hat. Oder irre ich mich in dem letzten Punkt?« Jerdan, seine Stimme stark und seine Worte gut überlegt. Vin war dankbar, sie hätte mit Sicherheit die falschen Worte gewählt.

Der Fall des Drachen [2] - Verlorene HoffnungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt