3 - Der Konflikt des Drachen

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Verlorene Hoffnung
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Kapitel 3

Nimmermüßig spazierte Vin die Gasse entlang, hin und wieder zurück, und achtete dabei auf Personen, die möglicherweise in die kleine Gasse einbogen

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Nimmermüßig spazierte Vin die Gasse entlang, hin und wieder zurück, und achtete dabei auf Personen, die möglicherweise in die kleine Gasse einbogen. Weniger denn je konnte sie es riskieren, dass jemand den Jungdrachen entdeckte, der sich zwischen den Kisten versteckt hielt und protestierend vor sich hin grummelte. Es war nicht ob des Staubs, dass ihre Augen brannten und dessen war sie sich klar. Sie war kurz davor, ihren Gefühlen in Form von Tränen freien Lauf zu lassen.

Es war gerade einfach zu viel. War denn für niemanden ersichtlich, dass sie genug zu kämpfen hatte mit dem Verschwinden des dunkelgrünen Drachens, mit der Rückkehr der Magie? Mit der Verachtung, die ihr so offenkundig entgegengebracht wurde? Warum nur hatten die Menschen auf dem Marktplatz so reagieren müssen? Wo war nur Atlas? Mit ihm wäre es so viel leichter gewesen. Zitternd sog sie die kühle Luft ein, kaum vermochte diese, die Last auf ihrem Herzen zu vermindern. Aber es half zumindest ein bisschen, denn Vin war das Bedürfnis, weinen zu müssen, losgeworden. Aufgewühlt ging sie zu dem Drachen zurück, vergewisserte sich, dass es ihm gut ging und er nicht kurz davor war, da allein gelassen, einen Inferno auf die umliegenden Häuser loszulassen. Dann jedoch erinnerte sich Vin, dass Jungdrachen noch gar kein Feuer zu speien vermochten.

Dann kehrte auch Zara schon zurück, mit ihr war Asteria gekommen, die Tochter von Lyra. Vorsichtig wechselte Vin einen Blick mit der Freundin, die daraufhin nur mit den Schultern zuckte. Offensichtlich hatte sie nicht wirklich viel Sagen gehabt und das jüngere Mädchen war einfach mit ihr gekommen, ob sie es wollte oder nicht.

»Ich wollte den Drachen sehen«, erklärte Asteria selbstbewusst, sobald sie bei Vin angekommen war. Woraufhin Vin einen weiteren Blick mit Zara wechselte. Asteria lachte leise auf, als sie es bemerkte: »Es ist kein Geheimnis, dass du mit den Drachen zu tun hast, Vinley. Und dass du ein Drachenei besitzt, ist die logische Schlussfolgerung, wenn du auf der abgelegenen Insel warst. Ich dachte bloß, dass wenn deine Freundin mich nach Milch fragt, es gut sein kann, dass du einen Drachen zu füttern hast, einen anderen als den großen, denn der wäre aufgefallen.«

Überrascht starrte Vin sie an, ehe sie sich zusammenriss und die Hände nach der grünen Buddel ausstreckte, die mit Milch gefüllt worden war. Danach begab sie sich zu den Kisten und strich dem Jungdrachen einmal kurz über den Kopf, ehe sie die Öffnung der Buddel an des Drachen Maul hielt. Dieser begann daraufhin, gierig zu trinken, verschluckte sich kurz und schlürfte dann weiter. In kürzester Zeit war auch der letzte Tropfen aus der Buddel in das geöffnete Maul des Drachen getropft, der sich daraufhin zufrieden über die spitzen Zähne leckte.

Vin stand auf und wollte in die Tasche ihrer Hose greifen, wo sie einige Münzen aufbewahrte, doch Asteria hielt schon eine jener Münzen hoch. »Hab mich schon bedient«, meinte sie daraufhin bloß und ließ das Geldstück in dem Beutel an ihrer Hüfte verschwinden.

Der Fall des Drachen [2] - Verlorene HoffnungWhere stories live. Discover now