* Das Erste Mal *

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Okay, nun war es also soweit. Lukas und ich standen plötzlich im Mittelpunkt des Gespräches. Mein Herz pochte, da ich nicht wusste, welche Fragen gestellt werden würden und wie ich darauf reagieren sollte. Doch gab es dafür eigentlich ein richtig und falsch? Eigentlich nicht, ich konnte eh nur das antworten, was ich für richtig hielt.
Tim fing sanft an: "Und bei euch beiden, alles gut?"
Ich schätzte er erwartete ein Statement über unseren Beziehungsstand, doch den bekam er nicht. Wie ich auf meine Vermutung komme? Nun ja, er nahm seine Flasche, nahm einen großen Schluck und ließ sich in die Sofalehne fallen, es war eigentlich ein Zeichen für mich, dass er nun einen längeren Monolog von Lukas oder mir erwartete, doch das kam nicht, denn wir antworteten nur, dass es uns gut gehe. Eigentlich hatte er ja auch nicht mehr gefragt.
Das reichte ihm aber leider nicht aus und die nächste Frage schoss hinterher und das direkter, als vorher: "Zwischen euch lief Betttechnisch was?"
Wow, wenn diese Frage nicht direkt war, dann weiß ich auch nicht.
Lukas und ich schauten uns an und wussten sofort, worauf das hinaus lief und da er begann zu lachen, machte ich mit und wusste, dass nun die Aufklärubg erfolgen würde.
" Nein, da lief nix im Bett. Wir haben Steven verarscht. Lukas meinte, dass er die Tratsche unter euch ist und wir haben intern gewettet, wie lange es dauert, bis es einer von euch weiß und die Wette ist ja mal richtig gut aufgegangen.", sagte ich und preschte damit vor.
Tim und Basti schmunzelten und Steven war leicht überrumpelt mit der Tatsache, dass er verarscht wurde. Ja, er lief sogar rot an und das hätte ich nicht von ihm erwartet.
"Spast...", sagte Tim leise in seine Richtung, doch Steven reagierte nicht. Er wusste anscheinend dass wir seine Tratschfähigkeit aufgedeckt hatten.
Ich dachte ehrlich gesagt auch, dass das Thema damit nun durch wäre, das war es auch für einen Moment, doch das sollte sich im Laufe des Abends noch einmal ändern.

Ich bekam Heißhunger und das ohne Alkohol, sodass ich mich auf den Weg in die Küche machte, um mir einen Burger zu belegen. Während ich vor der Mikrowelle stand und wartete, dass sie meine Boulette erhitzen würde, kam unbemerkt von mir, Lukas in die Küche und umarmte mich von hinten.
Von hinten... Klingt immer so unanständig, aber ich glaube ihr wisst, was ich meine.
Ich legte meine Hand auf seine und genoss einfach die kurze Zweisamkeit.
"War es falsch die Jungs aufzuklären?", fragte ich verunsichert, doch Lukas empfand es auch als richtig und amüsierte sich noch köstlich über das Gesicht von Steven. Er hatte ihn scheinbar auch noch nie rot anlaufen sehen.
Die Boulette war warm und kam nun als letztes auf mein schon ansonsten vorbelegtes Brötchen. Genussvoll biss ich hinein und sah nur Lukas' neidisch Blicke. Er war nicht der allergrößte Esser, von daher bat ich ihm einen Bissen von mir an, welchen er auch gerne annahm. Der eine Haps reichte ihm auch schon völlig aus, während ich den Rest, wie ein Staubsauger einsaugte.
"Nun noch einen kleinen Nachtisch und dann gehen wir wieder zu den Jungs.", sagte er und ich wunderte mich schon, was er wohl als Dessert haben wollte, zumal nicht mal etwas Süßes da war. Doch als er mir plötzlich näher kam, wusste ich, was er meinte.
Wieder küssten wir uns zärtlich - wie immer, denn wild küssen kommt bei uns nicht vor. Ist auch ganz gut so, Zärtlichkeit ist voll mein Ding.
Wir ließen voneinander ab und ich striff mit meinen Zähnen über meine Lippen und grinste ihn an.

Zurück im Wohnzimmer, kam ich mir vor, wie ein Hollywood Star, denn alle Blicke waren auf uns gerichtet. Es konnte nicht daran liegen, dass wir die waren, die nun wieder den Raum betraten. Irgendwas anderes musste sein.
"Achso, zwischen euch läuft nix? Und was war das gerade in der Küche?", fragte Steven leicht eingebildet, als hätten wir ihn auch damals nicht verarscht.
Jetzt war ich die jenige, die rot anlief. So änderte sich also das Blatt. Ich musste allerdings nichts sagen, denn Lukas übernahm das Wort, worüber ich ihm auch sehr dankbar war.
"Was soll schon sein, wir verstehen uns gut...", meinte Lukas leicht abgedroschen und nahm meine Hand. Es war ein Statement in meinen Augen, meine Hand vor den anderen zu nehmen. Ich liebte es, da ich nun wusste, dass er definitiv zu mir stehen würde.
"Mensch Ali, red nicht so um den heißen Brei rum... Sehen wir Lilly nun öfter, oder ist das nur ne Freundschaft mit gewissen Vorzügen?", klingte sich nun Tim wieder in das Geschehen ein.
Ich schaute zu Lukas, weil indirekt war es ja die Frage, die ich mir auch schon stellte, wobei er sich ja auch. Was zum Teufel war das für ein Beziehungsstatus?
Lukas erwiderte meine Blicke und dann sagte er es, die Worte, die alles klarstellen würden.
"Ach Leute, wa soll ich sagen, ich liebe diese Frau halt einfach..."
Wir grinsen uns an und ich kämpfte mit einer Träne vor Rührung. Damit diese nicht zum Vorschein kam, drückte ich seine Hand ganz fest.
Die magischen drei Worte waren ausgesprochen. Damit war auch der Stand unserer Beziehung scheinbar geklärt. Ich verlor mich in seinen Augen und die anderen waren für mich quasi nicht mehr da.
Es war wieder ein Schritt, der uns näher zusammen brachte.
Das Thema schien mit diesem Satz beendet zu sein und die anderen drei akzeptierten es. Damit war ich nun also ein Trailerpark Girl, in einer Trailerpark World.
Wer hätte das damals schon für möglich gehalten? So ziemlich niemand, selbst ich nicht.
In der restlichen Nacht schwebte ich auf Wolke 7, es war ein Gefühl, was sich schwer beschrieben lässt. Es war halt einfach da und wunderschön...

Ich entschuldige mich bei allen, die bei der Überschrift dachten, das es sich bei diesem Kapitel um etwas anderes handelt. Aber das bleibt definitiv Lukas und mein kleines, zärtliches Geheimnis.

Dann stand er einfach so da... (Alligatoah Fan-Fiction)Where stories live. Discover now