/ 23

41.9K 1.2K 240
                                    


"..Man Stirbt", hallte es in meinem Gedächtnis.
Ich drehte mich in meinem Bett und versuchte einmal einen klaren Kopf zu bewahren.
Starb Damon, wenn ich nach dem Biss ihn als Mate nicht akzeptierte?

Das klang so absurd, dass ich das einfach nicht glauben konnte.
Frustriert setzte ich mich im Gästezimmer meines Opas wieder auf.
Ich bereute es, das musste ich schon zu geben. Ich hatte nicht fair gehandelt. Ich hätte ihm aussprechen lassen sollen. Ich hätte ihm die Chance geben sollen, die er verdiente.

Mein Herz schmerzte und ich befürchtete seins genauso. Wieder überkamen mich Gewissensbisse und machten meinen Körper taub, als hätte man mir Medikamente verabreicht.
"Alles okay?" Die Stimme meiner Mutter erschrack mich.
"Ich wollte dich nicht erschrecken", lachte sie auf, während mein Herz wieder langsamer wurde.

"Mom", ermahnte ich sie, aber was brachte es? Sie hatte mich ja schon erschreckt.
"Beruhige dich", schmunzelte sie weiter und setzte sich einfach neben mich aufs Bett.
"Hat deine Laune mit Damon zu tun?", versuchte sie mir in mein Gesicht zu blicken, aber ich mied ihren Blick und schielte auf den Boden. Ich konnte ihr nicht noch mehr Sorgen bereiten, als sie eh schon hatte.
"Der sah aber nicht wirklich gut aus..", flüsterte sie den letzten Teil. Abrupt riss ich meine Augen auf und wandte meinen Körper komplett in ihre Richtung.

"Ist etwas passiert?", schlüpfte meine Zunge raus und befeuchtete meinen Mund hetztend, als ob das was helfen würde. Wieder lachte sie und ich verstand. Sie wollte nur wissen ob es um Damon ging. Mürrisch blickend drehte ich mich wieder um und starrte auf einen unnötigen Punkt auf der Wand.
"Nicht witzig", schmollte ich wie ein Kleinkind und vergaß für eine Sekunde, dass es Damon schlecht ging.
"Das war die Wahrheit. Er macht sich Sorgen" Ich seufzte. Ich wusste das bereits. Ich hatte einfach überreagiert ohne über seine Lage mal nachzudenken.
"Er hat schon immer auf dich aufgepasst, Seraphine" Das wusste ich auch, also bestätigte ich ihre Aussage mit einem Kopfnicken.

"Mom, Opa meinte ich hätte eine Gabe"
"Ja, die hast du. Das macht dich zu einer guten Waffe oder nicht?", vollendete sie einfach meine Gedankengänge, aber mich wunderte es nicht. Sie konnte schnell Zusammenhänge finden und einem das Dümmste weis machen.
"Glaubst du, dass Damon dich dafür mag?" Zaghaft nickte ich ihr zu.

"Ich zeig dir mal etwas" Abrupt richtete sie sich auf und suchte in einer Kommode nach irgendetwas.
"Ah, da ist es ja. Dein 10. Geburtstag" Es war eine DVD, die sie mit ihren Händen versuchte abzustauben.
Opa hatte im Gästezimmer an alles gedacht, sodass sie Fernseher mit DVD anknipste.

Gespannt wartete ich auf etwas, das auf dem Fernseher erscheinen sollte. Kinderstimmen ertönten, bevor ich als 10-Jähriges Mädchen den Monitor schmückte. Mein Gesicht wies Sommersprossen auf und ich erinnerte mich sogar, dass wir genau dort mit Damon unser Foto zusammen gemacht hatten, bevor ich eine Gehirnerschütterung erlitt.

"Freust du dich?" Anscheinend hielt meine Mutter die Kamera, während ich gegen das grelle Licht der Sonne blinzelte. Mit zeigender Zahnlücke nickte ich.
"Ja, sehr"
"Kannst du mir auch sagen warum?" Mein Gesicht verzog sich. Skeptisch blickte ich in die Kamera, doch begann am Ende zu kichern und meine Hand vor meinen Mund dabei zu Halten.
"Mama, du darfst es aber niemanden sagen", flüsterte ich ihr zu. Dabei sprach ich eigentlich zur Kamera.
"Damon hat mich geküsst und gesagt ich wäre nicht nur seine beste Freundin", kicherte ich weiter.
"Mama, wenn ich mal groß bin. Dann heirate ich Damon und dann kaufen wir viele Hasen und Katzen, die ganz süß sind", gluckste ich vor mich hin.

Mom unterbach die DVD und drückte mich in ihre Arme. Ich konnte nicht glauben, dass ich selbst diese Erinnerung verloren hatte. Tränen flossen meinen Wangen runter. Ich schuldete Damon defintiv mehr als eine Entschuldigung.

Es war mittlerweile Abend und ich kam endlich nach einem ausführlichen Tochter-Mutter Gespräch raus aus dem Gästezimmer

Oops! This image does not follow our content guidelines. To continue publishing, please remove it or upload a different image.

Es war mittlerweile Abend und ich kam endlich nach einem ausführlichen Tochter-Mutter Gespräch raus aus dem Gästezimmer.
Ans Essen dachte ich nicht einmal. Meine Aufmerksamkeit galt Damon und ich wusste auch schon, wo ich ihn finden konnte. Eigentlich spürte ich seine Anwesenheit. Und je näher ich zum Hauseingang trat, desto eher kribbelte es an meinem Nacken.

Sein Blick lag auf mir als ich die Tür hinter mir zu zog. Vermutlich hatte er mich auch gespürt.
Er sah wirklich nicht gut aus. Seine Haare standen in alle Himmelsrichtungen ab und seine Augen, die bei meinem Anblick gestrahlt hatten, waren in diesem dunklenblauen Ton. Wer wusste wie lange er schon hier draußen saß.

Ohne ein Wort und von ihm beobachtet, nahm ich einfach neben ihm Platz.
"Damon", unterbrach ich die bedrückende Stille.
"Was willst du noch Seraphine?" Das tat weh. Ich hatte zwar mit einer abweisenden Schulter gerechnet, aber nicht mit dem.
"Ich liebe dich", die Worte waren schneller raus als ich mir in meinem Kopf vorgestellt hatte. Ich wusste nicht was ich mehr erwartet hatte, aber es war defintiv nicht das.

Damon überbückte unsere Lücke und schmiegte seine Hände an meine Wangen und ehe ich auch noch realisieren konnte was geschah, lagen Damon's Lippen auf meinen.
Es war ein nasser Kuss, denn erst jetzt wurde mir bewusst, dass ich Damon durchaus verloren hätte können, somit mündeten Tränen an meinen Lippen.
"Wie konntest du nur denken, ich hätte dich ausnutzen wollen?" Noch immer wischte er mit seinen Ärmeln meine Tränen weg, die anscheinend nicht aufhörten.

"Weil Opa..", ich hielt inne.
Opa trug nicht die Schuld. Er hatte mich nur vorgewarnt, nicht behauptet das Damon, mich nur wegen meiner Gabe als Mate nehmen würde.
"Weil ich kein Selbstvertrauen habe, Damon" Niemand sagte etwas darauf. Weder er noch ich. Vermutlich gab Damon sich die Schuld. Es lag aber an niemand Anderen als an mir selbst. Niemand konnte zur Schuld gezogen werden.
"Es tut mir leid Damon. Ich hätte nur nie in meinem Leben erwartet, dass du auch irgendwie Interesse an mir haben könntest. Vor allem bist du mein erster Freund .. sind da Selbstzweifel nicht normal?" Ich tat ihm leid, meine Seele spiegelte sich in seinen Augen wieder. Ich wollte bestimmt jetzt kein Mitleid von ihm hören, aber es kam nur ein Lächeln von ihm aus.

"Du denkst zu viel, weißt du das? Man sieht es an deiner gerunzelten Stirn" Ich verdrehte meine Augen, was ihn zum Lachen brachte. Wie konnte er mich jetzt auslachen?
"Schmoll nicht, sonst muss ich dich wieder küssen"
"Damon" schlug ich mit der flachen Hand auf seinen Unterarm, dabei würde mich jetzt Knutschen ganz und gar nicht stören.
"Lauf doch weg, falls du kannst" Spitzbübisch grinnste er mich an. Wie hätte ich dabei überhaupt eine Chance? Er war ein Werwolf.
"Damon", wiederholte ich ermahnend seinen Namen.
"Ich dich auch", kam es abrupt.
"Was?"
"Das musst du schon selber herausfinden"
"Damon", wieder landete meine flache Hand auf seinen Oberarm, doch Damon konnte mir nur ein Lachen schenken.

Seraphine - Akzeptiere mich! *in Korrektue*Where stories live. Discover now