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Versteinert blieb ich in der Toilettenkabine stehen.
"Habt ihr Seraphine heute auch von Damon's Auto aussteigen gesehen?", fragte einer meiner Mitschülerinnen fassungslos. Anscheinend konnte sie ihren Augen keinen Glauben schenken.
"Also...", ertönte eine andere Stimme, die ich nicht zuordnen konnte. Ich kannte nicht jeden in der Schule.

"Unfair fand ich das schon.", jammerte eine andere. Vom Gehörten aus zu beurteilen befanden sich drei Mädchen in den Toiletten.
"Sowas hat die doch nicht verdient!", stimmte Eine der Dreien mit ein.
"Vermutlich erlaubte sich Damon wieder einen Witz dabei" lachte eine Andere.
"Jasmin ist gerade mal an die Spitze der Cheerleaderinnen gekommen und dann gibt sie sich mit so Einer ab"
"Traurig" lachten sie und ich vernahm Sekunden später die Schritte aus der Toilette.

Mit gesenktem Kopf lief ich aus dem Schulgebäude

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Mit gesenktem Kopf lief ich aus dem Schulgebäude. Mich interessierte wenig der Unterricht, denn ich verpasste. Tränen liesen meine Sicht verschwimmen, als ich gezielt die Handynummer meiner Mutter aus der Kontaktliste rausfischte.

Es war unmöglich. Diese Schule. Diese Menschen, die dachten, sie müssten über mich lästern.
"Seraphine"
"Mom" schluchzte ich ins Handy rein und kam zum Stehen.
"Was ist los?" konnte ich die besorgte Stimme meiner Mutter vernehmen.
"Mom, bitte kann ich nicht zu euch kommen.. bitte Mom" schluchzte ich weiterhin und begann vor Tränenfluss Nichts mehr zu sehen. Selbst nicht Damon, der angerannt kam. Woher er wusste, wo ich mich befand, wollte ich erst gar nicht hinterfragen.
"Mom..." doch das Handy wurde mir von Damon genommen.
"Gib mir mein Handy" protestierte ich mit verheulter Stimme. Ich habe mich noch nie so verzweifelt gefühlt und so unwohl in meiner Haut. Ich wollte doch einfach nur, dass mich jeder in Ruhe lässt. Ich wollte doch niemanden mit mir runter ziehen. Schon gar nicht Jasmin.

"Gib mir mein Handy" schrie ich wieder Damon an und ging davon aus dass ich mich bestimmt hysterisch anhörte. Ich konnte mich nicht mehr einfangen. All diese unterdrückten Emotionen kamen hoch und in Kombination mit Wut, frustierten sie mich in den Abgrund. Ich fiel auf meine Knie und weinte den gebildeten Frust aus.

"Hier, trink" spürte ich eine Plastikflaschenöffnung auf meiner Unterlippe

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"Hier, trink" spürte ich eine Plastikflaschenöffnung auf meiner Unterlippe. Ich schwenkte meinen Kopf. Mir ging es elend und das genau Damon dabei anwesend war, machte es nicht besser.
"Trink" forderte er wieder auf und setzte die Trinkflasche zwischen meinen Lippen. Gezwungenermaßen nahm ich seine Bitte an und trank drei Schlücke aus der Flasche, bevor er es an seine einfach, ohne abwischen, ansetzte und es auf einem Ruck leer trank. Schnell schielten meine Augen auf einen Punkt, um seine zu meiden und versuchte den indirekten Kuss, als das normalste der Welt zu sehen. Einfach daraus getrunken..

Ich schaffte es nicht und lief somit Rot an. Still wartete ich und seufzte auf, als ich die Jacke noch enger um meinen Körper zog. Eigentlich war es seine, die er mir nach meinem mentalen Zusammenbruch angelegt hatte. Irgendwie lies mich der Gedanke lächeln. Es war eine süße Geste, obwohl ich mir es nicht erklären konnte, warum er es getan hatte.

Auf jeden Fall war er so nett und hatte meine Mutter weg getröstet und ihr versichert, er würde sich um mich kümmern. Und wieder schuldete ich ihm ein Danke.
"Danke" unterbrach ich die Stille, wo sich unsere Schultern fließentlich striffen.
"Danke" sagte ich mit Nachdruck, auch wenn ich es mir nie erdacht hätte, dass ich Damon was schuldig wäre.
"Nicht dafür" Ich musste wieder einmal Schmunzeln, dabei war das so eine untypische Antwort von ihm aus gesehen. Aber was war den typisch bei Damon? Wen man ihn doch gar nicht kannte...

"Du solltest lieber wieder zurück" ergriff ich das Wort und hoffte er würde es befolgen.
"Ich lasse dich nicht mehr alleine" mein Herz setzte bei nicht mehr eine Runde aus, um nur einen schnelleren Rhythmus anzunehmen als gewohnt.
"vor allem nicht nach.." er hielt inne. Er wusste nicht genau wie er das von vorhin ansprechen sollte. Das sah man ihm an also wechselte ich Thema und stellte die Frage, die mir seit einer gewissen Zeit auf der Zunge brannte.
"Warum gibst du dich mit mir ab? Warum kümmerst du dich um mich, auf plötzlich, wenn du davor mich verarscht hast?" Aus einer wurden zwei. Das hatte man davon, wenn mann nicht dachte und darauf los plapperte.

"Ich habe dich nicht verarscht"
"Doch das hast du" schoss ich zurück.
"Ich war immer ehrlich zu dir" betonte Damon und ergatterte einen intensiven Blickkontakt.
"Mit Spacko?" Seine blitzblanken Zähne erschienen und auch wenn sich in mir eine gewisse Wut anbannte, stand ihm ein Lächeln einfach zu gut.

"Simpler Kosename um dich ein wenig zu ärgern" lächelte er weiterhin und fühlte sich dabei gar nicht unwohl über diese Fragenstellung, schließlich trug er ein wenig dazu bei, dass es mir so ging.
"Damon" nahm ich zum ersten Mal in meinem Leben seinen Namen in meinem Mund und wunderte mich, dass ich das überhaupt getan hatte. Sein Lächeln verschwand, damit ein Grinsen erscheinen konnte.

"Ja, so heiße ich" witzelte er noch obendrauf.
"Du bist unmöglich" rutschte es mir raus und ich verfluchte mich für meine offene Art ihm gegenüber, der der das am wenigstens verdient hatte. Doch irgendwie gefiel es mir auch gleichzeitig, denn komischerweise hatte er mich tatsächlich ablenken können.
"Sag mir was Neues" Unmöglich wiederholte ich in meinem Hirn, das nun endlich zum funktionieren begann, und konnte nur belustigt meinen Kopf schwenken.

"Was ist den dort los?" ergatterte Damon meine Aufmerksamkeit und richtete seine Augen auf den Schulgang, vor dem Englischsaal

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"Was ist den dort los?" ergatterte Damon meine Aufmerksamkeit und richtete seine Augen auf den Schulgang, vor dem Englischsaal. Eine Gruppe von SchülerInnen hatten sich um sich anschreiende Mädchen gerichtet. Schnell folgte ich Damon und so langsam verstand ich wieso er sich hindurch zwängte.

Eines dieser Mädchen war Jasmin.

Seraphine - Akzeptiere mich! *in Korrektue*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt