/ 3

72.6K 1.8K 376
                                    

Scheiße...

Meine Augen zuckten überall hin, während ich fieberhaft nachdachte. Am Besten ich ergriff die Flucht und das tat ich auch. Zu meinem Glück folgte mir niemand.

Ich hasste das Ticken der kaputten Uhr in Frau Lorenz Zimmer

Oops! This image does not follow our content guidelines. To continue publishing, please remove it or upload a different image.

Ich hasste das Ticken der kaputten Uhr in Frau Lorenz Zimmer. Ständig hing meine Konzentration in Physik auf dieser Uhr, aber bald würde es, in fünf Schlägen, zur Mittagspause läuten und ehe ich mich versah, tat es das auch.

Als Letzte stürmte ich dann aus dem Zimmer in Richtung Kantine. Sie war nicht groß, aber es reichte für das Kaufen von angebotenen Speisen. Mein Weg verlief aber eher an den lachenden Idioten vorbei, die sich gerade flache Witze bei meinem Anblick ausdachten. Wie immer senkte ich dabei meinen Kopf und achtete nur auf den grauen Marmor Boden, der mich zu meiner gewohnten Ess-Ecke führte. Keiner würde sich dort hinsetzen, denn diese Ecke war neben den Mülleimern.

Ich mochte sie, auch wenn sie mehr als nur stank. Meine Gedanken umkreisten den Vorfall von heute Morgen. Jasmin war ziemlich mitgenommen und Damon. Über den wollte ich nicht einmal nachdenken. Ich hoffte nur Jasmin konnte das mit Arian regeln.

Seufzend erreichte ich meine Sitz-Ecke, um verwundert den Lockenkopf, der nach dem Weg gefragt hatte, anzutreffen.
Hatte man ihm nicht von mir erzählt? Es fiel mir sichtlich schwer zu glauben, dass er gerade an diesem Tisch saß und einfach ein Vollkorntoast aß.
Sein Kopf hob sich. Er hatte es nicht erwartet, denn die Farbe der Freude spiegelte sich in seiner Iris wieder. Gelb.
"Schöne, setzt du dich zu mir?"

Nickend nahm ich gegenüber ihm Platz und betrachtete seine helle Augenfarbe, die nun immer mehr zum Vorschein kam

Oops! This image does not follow our content guidelines. To continue publishing, please remove it or upload a different image.

Nickend nahm ich gegenüber ihm Platz und betrachtete seine helle Augenfarbe, die nun immer mehr zum Vorschein kam. Blau.
Sein Lächeln entwich ihm nicht, selbst nicht, als ein paar Mädchen meinten, sie mussten mich bejubbeln, weil ich einen Freund gefunden hatte.

"Deine Freunde sind komisch.", gluckste Lockenkopf vor mir und ich musste zustimmend mitlachen. Sie waren gewiss nicht meine Freunde, aber wie er das sagte was witzig. Sekunden später kam ich dann zu mir. Was tat ich hier überhaupt? Er hatte es nicht verdient auch beleidigt zu werden. Er war einfach nur freundlich zu mir. Mehr nicht.
"Entschuldige...", flüsterte ich. Ich wusste, dass er mich hören konnte. Er war ein Werwolf, deren Sinne gingen ins Unermessliche. Endlich erhob ich mich nach einem elendslangem Inneren Kampf.

"Wohin gehst du den?" Ich wusste nicht ob er es ernst meinte. Nach all den Reinfällen, die mir MitschülerInnen gestellt hatten, konnte ich es nur schwer glauben. Doch ein Blick in seine Augen verriet mir, wie betrübt seine Stimmung wurde. Sie nahmen die Farbe dunkelblau an.

"Nirgends."
Ein Lächeln schlich sich auf sein Gesicht, während ich wieder Platz nahm. Ich wusste nicht was ich denken sollte, aber es gefiel mir Jemanden hier zu haben, obwohl es total ungewohnt war und ich unbefangen einfach schwieg.
Stumm kauten wir unsere Brote runter, bis es ihm scheinbar zu langweilig wurde.

"Ich bin Lars.", stellte er sich vor und reichte mir die Hand. Vielleicht hatte ich etwas zu lange gezögert, denn er war in Versuchung geraten sie wieder zurück zu ziehen, doch ich erfasste sie noch. Es reichte schon, dass die Stimmung verkorkst genug war, da brauchte ich nicht noch unangenehmer machen.
"Seraphine.", meine Mundwinkel zuckten in der Hoffnung, sie würden ein angemessenes Lächeln präsentieren. Es reichte zum Glück. Lars erwiederte den Händedruck.

"Passt zu dir.", ließ ich meine Hand plumpsen und erwartete eine Erklärung zum Kompliment.
"Sind Engel in der Bibel." Eine leichte Röte ummantelte meine Wangen. Verlegen spielte ich mit meinen Haarspitzen, die defintiv einen Schnitt benötigten oder zumindestens eine Kur der intensiven Pflege.
"Danke.", brachte ich trotz Verlegenheit hervor.
"Wofür?", belustigt musterte er meine Regungen und saugte sie explizit auf.
"Das Kompliment."
"Kein Kompliment. Nur die Wahrheit."

"A-Alpha-" Lars erstarrte und ließ selbst sein Brot auf den Tisch fallen

Oops! This image does not follow our content guidelines. To continue publishing, please remove it or upload a different image.

"A-Alpha-"
Lars erstarrte und ließ selbst sein Brot auf den Tisch fallen. Die Frage zu welchem Rudel er gehörte hatte sich somit erledigt. Genervt vernahm ich Damon's Präsenz hinter meinem Rücken. Ich wusste nicht, wieso Lars Augen an Größe zunahmen, noch die wechselnden Blicke zwischen ihm und Damon, doch wollte ich Damon nicht die Gunst meiner Aufmerksamkeit gewähren.

Also wartete ich still ab und aß einfach mein Brot still vor mich hin.
"Ich wusste nicht... dass sie die-", begann Lars undeutlich und schnell zu reden, als ich noch etwas anderes vernahm.
Damon's Duft reizte meine Nase, als er gezielt neben mir Platz nahm und meine Fassung überrumpelt wurde. Vor allem als er noch seinen Arm um meine Schulter legte.

Er meint es nicht ernst.
Versuchte ich mir einzureden. Vermutlich spannte ich mich dabei an. Hauptsache der Alpha amüsierte sich.
"Spacko.", kniff er mir noch in die Wange. Durchaus sanft. Warum ich dabei meine Augen zusammengekniffen hatte? Ich schätze mal aus Reflex.

"Du gewinnst ja Freunde? Gibt es da Platz für mich?", hänselte er mich einfach so weiter. Ich wusste dass es eine Falle war.
"Nein.", gab ich zu. Es gab keinen Platz für ihn. Den würde es niemals geben...
Dieses Versprechen hatte ich mir schon lange gegeben.

Meine Schulter zuckte, als ich sein Lachen vernahm. Selbst Lars musste sich eines Verkneifen. Er war nur höfflich genug, es bei meinem Anblick nicht zu machen.
"Lustig.",!log er dreist noch drauf. Manchmal konnte man Damon echt nicht ausstehen. Meine Zähne gruben sich in meine Unterlippe.
"Lass sie einmal in Ruhe, Damon.", ertönte ohne weiteres Jasmin's engelsgleiche Stimme. Kurz sah ich ihre meterlangen Beine im Seitenwinkel, bevor sie zu meiner Verwunderung, auf der anderen Seite Platz nahm.

"Habe ich etwas verpasst?", schaute mich ein amüsierter Arian noch oben drauf an und winkte dumm zu mir rüber. Ich fühlte mich dreckig und dumm, dass ich nicht einmal den Mut hatte irgendwas zurück zu sagen.
"Nur wie der Alpha sich wieder seine Liebe gönnt.", kicherte Jasmin und zeigte ihre weißen Zähne damit deutlich. Sie hatte auch so ein schönes Lächeln. Man konnte sie nur dafür beneiden. Es erfreute mich, dass es ihr wieder besser ging, auch wenn ich mit Sicherheit nur eine flüchtig Bekannte in ihren Augen war.

"Ich wünschte nur, sie würde es auch genauso genießen.", funkelten mir Damons Augen in einem tiefen Rot entgegen.

Seraphine - Akzeptiere mich! *in Korrektue*Where stories live. Discover now