Skinny Love [l.s.] ✔

f o r t y - f o u r

Ich hatte mich gestern früh ins Bett gelegt. Dennoch fehlte mir eine gehörige Portion Schlaf.
In der Nacht hatte ich verzweifelt versucht einzuschlafen, mich herumgewälzt. Doch mein Kopf gab einfach keine Ruhe. Ich konnte nicht abschalten und dachte viel zuviel über den nächsten Tag nach.

Als mein Wecker mit der Intension mich eigentlich aufzuwecken zu klingeln begann, fing mein Herz an zu rasen. Die Aufregung fühlte sich so intensiv wie noch nie an und ich fuhr kerzengerade hoch. Obwohl ich ungewollt die ganze Nacht damit verbracht hatte den nächsten Tag zu überdenken, schienen all diese Pläne aus meinem Kopf wie gelöscht. Seufzend schälte ich mich aus der Decke und öffnete skeptisch den Kleiderschrank. Auch wenn ich es mir nicht eingestehen wollte, fiel es mir schwer ein Outfit herauszusuchen. Nicht weil ich immernoch einen enormen Kleidungsmangel hatte, sondern weil das Bedürfnis für Harry schön aussehen zu wollen, die meisten Optionen wegfallen ließ.

Irgendwann fiel meine Wahl dann auf einen weinroten Sweater mit einer ausgewachsenen, schwarzen Skinnyjeans.
Mein ganzer Körper stand unter Strom, angespannt wegen den kommenden Ereignissen.

Als ich aus dem Bad kam lief ich geradewegs in Richtung Flur.
Noch bevor ich allerdings bei der Treppe ankam, versperrte mir eine Person den Weg.
,,Mum.", sagte ich und kratzte mich unsicher am Nacken. Sie hatte ich nicht wirklich mit eingeplant.

,,Louis Schatz, ich freue mich ja das du wieder aktiver wirst, aber wo warst du gestern?", fragte sie. Die Falte auf ihrer Stirn wurde von vielen kleineren Umgeben und ließ meine Mutter älter wirken.
,,Ich hatte mit einer Freundin von Harry telefoniert und wir haben uns dann getroffen." Sie nickte, entschloss sich jedoch dazu noch weiter nachzuboren.
,,Ist sie nett? Und, habt ihr euch einfach nur so getroffen oder aus einem bestimmten Grund?" Sie lehnte sich ans Geländer und stützte eine Hand in die Seite.

Ich konnte ein Augenrollen nicht verhindern und räusperte mich kurz. ,,Ja sie ist wirklich nett. Aber wir haben uns tatsächlich nur getroffen um über Harry zu reden." Unsicher grinste ich schräg und wippte auf der Stelle. Nun hatte ich sie allerdings komplett verwirrt.
,,Ouh... also was wolltet ihr denn damit erreichen?"
Ich konnte ihr nicht ganz übel nehmen, dass sie all das wissen wollte, doch langsam fragte sie zuviel. ,,Sie wollte mit mir sprechen um mir noch mehr Details darüber zu geben, wie dieser angebliche Marketingmove tatsächlich abgelaufen ist. Harry wurde in die ganze Sache hineingedrängt und wollte mich nie ausnutzen. Das ist natürlich eine unfassbare Erleichterung, auch wenn ich es immernoch nicht ganz glauben kann."

Ihre Miene hellte sich auf, und sie legte eine Hand auf meine Schulter.
,,Ich freue mich natürlich für dich, aber kannst du dem Ganzen wirklich vertrauen?"
Diese Frage brachte mich ein wenig aus dem Konzept, da es für mich selbstverständlich war diesen Informationen zu glauben. Warum sollte Celestia mich auch anlügen?
,,Natürlich. Celestia ist soweit ich das einschätzen kann eine sehr ehrliche Person. Ich will das zwischen Harry und mir wieder grade biegen."