26 - On ne voit bien qu'avec le cœur. L'essentiel est invisible pour les yeux

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Übersetzung Zitat:
Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar."

In diesem Sinne wünsche ich euch und euren Familien ein wundervolles Weihnachtsfest und schöne Feiertage🎄 ich hoffe ihr habt genauso sehnlich wie ich auf dieses Kapitel gewartet💖
Eigentlich wollte ich es erst nächste Woche veröffentlichen - also seht es als kleines Weihnachtsgeschenk meinerseits😌😇

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Vor dem Spiegel betrachtete ich mich selbst. War das angebracht? Konnte man so gehen? Ich fühlte mich ein bisschen wie eine sechzehnjährige Schülerin, die so auf eine Hausparty gehen wollte. Mein Kleid war dunkelblau und wenn ich meinen rechten Fuß nach vorne setzte, wurde der Schlitz in meinem Bein frei. Ich hatte das Gefühl zu sexy auszusehen.
Schnell zuppelte ich den verdrehten Spaghettiträger zurecht, überprüfte meine Frisur, sowie mein Makeup und schob über den tauben Finger den schlichten Ring meiner Mutter. Sie hatte ihn mir heimlich zum Kleid dazugelegt, weil Didier ihr mitgeteilt hatte, ich solle auf sämtliche Fälle vorbereitet sein. Schnell sprühte ich ein wenig Parfüm an meinen Hals, legte meine Kette an und betrachtete nochmals den Finger ohne Gefühl. Ich brauchte wirklich dringend einen Besuch bei meinem Orthopäden.

Es klopfte an der Tür. Pauline. Ich biss mir bei meinem Anblick unsicher auf die Lippe, stöckelte auf die Tür zu und dachte mich traf der Schlag. Pauline trug ein langes rotes Kleid mit Tüllrock und aufwendigen Glitzerelementen um die Brust. Sie sah absolut fantastisch aus. Noch bevor ich etwas sagen konnte übernahm Paul das sprechen, der ebenfalls gut angezogen neben ihr stand. Er hatte sich in ein Hemd geschmissen, das Sacko dazu hing über seinem Arm.
„Wow, du siehst atemberaubend aus", stieß er aus, was mich erröten ließ.
„Das solltest du eher Pauline sagen als mir, immerhi-..."
„Unangebrachte Bescheidenheit", rügte sie mich, hielt mir ihre Hand entgegen und setzte nach: „Bereit? Dein erster offizieller Verbandsabend startet gleich."
Der Vorstand der Federation hatte für den Fall eines Sieges ein kleines Ballhaus gemietet, wo ausgelassen gefeiert werden sollte bevor morgen die Rückreise angetreten wurde. Abendessen hatten wir auch schon bekommen, fehlte eben nur noch die Afterparty.
Wir verschränkten unsere Hände und machten uns auf den Weg zur angeblich legendärsten Party, die ich niemals vergessen würde. So war das nämlich laut Paul und wenn Paul das sagte, dann hatte Paul Recht.

Der Ballsaal war wunderschön dekoriert, nicht zu groß, geräumig. Große Fenster erinnerten ein wenig an ein Schloss oder eine Kirche, der hölzerne Boden stellte sich als tanzfest heraus und die Bar als mein neuer Lieblingsort.
„Hier, runter damit." Kylian drückte mir irgendeinen Shot in die Hand, stieß mit mir an und exte zeitgleich mit mir.
„Noch einer, für alle!" rief er und der Barkeeper füllte uns ein paar Tequila Shots ein. Zu sechst stießen wir auf die WM an und kippten uns den Inhalt nur so hinter die Ohren.
Das sollte jedoch nur der Anfang gewesen sein.
Zwei Stunden später war jeder schon in einem solchen Maß gut angetrunken, dass alles lustig war, egal wie dämlich oder peinlich. Diesen Pegel kannte ich noch gut von meiner Schulzeit als ich mit meinen Freundinnen sämtliche Clubs abgeklappert hatte und wir uns immer nur bis zu diesem Punkt Drinks bestellten, um ja noch alles wissen zu können.
„Da hinten ist er ja", brüllte Paul lauthals. Schon seit einer Stunde fragte er ständig, wo Antoine denn sei, warum er nicht feierte. Natürlich dachte sich keiner etwas dabei, schließlich war seine Familie extra aus Frankreich angereist und wenn ich mich recht erinnerte, hatte Louis erwähnt, dass er sich mit ihnen in ein Restaurant setzen wollte.
„Grizou, Grizou!" rief er, warf sich seinem Freund um den Hals und klopfte ihm an den Nacken. Als er sich zu Pauline und mir drehte stockte er kurz.
„Wow, ihr seht wunderbar aus", machte er uns ein Kompliment, was Pauline übertriebend kichernd annahm.
„Dankeschön", antwortete ich ihm verlegen und nahm sogleich einen Schluck meines Getränks. Wenn er mich so ansah, musste ich unbedingt mehr trinken, ansonsten würde mein Verstand mich noch dumme Sachen machen lassen. Ich wusste nicht wieso, aber das Hemd, das Parfum...das ließ kurzzeitig alle Schalter in meinem Hirn umklappen, als hätte jemand den Knopf der Sicherung abgestellt.
Paul flüsterte Antoine etwas ins Ohr, griff nach Paulines Händen und führte sie tänzelnd zur Bar.
„Du siehst wirklich...", er schien nach dem richtigen Wort suchen zu wollen, „wunderschön aus."
Ich dankte. Himmel, wenn mich nicht bald jemand aus dieser Situation holen würde, dann würde jeder meinen Pulsschlag erkennen, denn das Blut schoss mir nur so durch die Adern.
„Alors mes amis, meine Verliebten, meine Geschwister", brüllte plötzlich Paul's Stimme durch die Lautsprecher und alle richteten sich zu ihm auf.
„Jetzt mal etwas Kuscheliges. Schwingt die Hüften, oder eben nicht", rief er aus, dann erklang eine klassische Ballade, die Lichter wurden gedimmt und einzelne Pärchen legten ihre Arme umeinander.
„Julie." Antoine hielt mir seine Hand hin. Oh Gott, wollte er etwa, dass ich zu diesem Lied mit ihm tanzte?
„Stell dich nicht so an, Jolie!" meckerte Paul hinter mir und schob mich auf seinen Freund zu, der verschmitzt grinste. Zögerlich nahm ich seine Hand und ließ mich zur Tanzfläche führen.
„Ich bin viel zu angetrunken dafür", murmelte ich als ich meine Hände um seinen Hals legte und er seine an meiner Hüfte platzierte.
„Sind wir das nicht alle?" stellte er mir als rhetorische Frage und leider musste ich zustimmen. Ja. Alle. Sogar Didier Deschamps.
Wir schaukelten im Takt hin und her. Es schien als gäbe es in diesem Moment niemanden als uns beide.
„Ich beneide Pauline und Paul ein bisschen", murmelte ich ihm zu.
„Warum?" Seine Augen trafen auf meine, weshalb ich das Gefühl hatte, mich darin zu verlieren. Es wäre so unheimlich dumm sich jetzt in ihn zu verlieben.
„Sie haben sich irgendwie nicht gesucht, aber gefunden", erklärte ich meine Gedanken, Antoine lächelte.
„Ehrlich gesagt beneide ich Paul, dass er dich von Anfang an so nah an sich herangelassen hat." Oh Gott. Und auf einen Schlag wurde mir bewusst, dass ich mir das nicht antun durfte. Mein Herz würde kaputt gehen und...
„Antoine? Dürfte ich mir unsere Starfotografin auch mal ausleihen?" unterbrach uns Kylian, der immernoch seine Medaille um den Hals trug.
„Natürlich", antwortete Antoine sofort, ließ mich los und übergab mich an den Youngster. Es wirkte auf mich, als wollte er dieser Situation entfliehen.

Julie ~ A.GriezmannWhere stories live. Discover now