13. Kapitel

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★Ben★

„Weißt du noch damals, als Benjamin diesen Hund unbedingt retten wollte? ", fragt Noel Madelene.
Sie schüttelt den Kopf. „Ich war noch fast ein Kleinkind, als ich euch alle das letzte Mal gesehen habe", verteidigt sie sich.

Ich seufze. Ich will hier weg!

„Jedenfalls war es so, dass wir im Wald einen Hund gefunden haben, der in eine Bärenfalle gequetscht worden war. Ben hat sich um ihn gekümmert, während ich Richard geholt habe.
Als Richard sich das angesehen hat, hat er den Hund erschossen, weil er nicht mehr zu retten war. Benjamin hat geheult wie ein kleines Mädchen"

Und die lachen auch noch darber. Alles Psychos. Ich will mich gerad einfach nur in Marcos Arme werfen, aber der hat andere Probleme.

Er versucht dem Notar klarzuamchen, dass er sein Erbe nicht will und er das anders verwalten soll.

Richard verlangt von ihm, die Organisation für 6 Monate zu leiten, dann darf er entschieden, was mit ihr passiert.
Marco will nicht.

Richards materieller Besitz würde an die Familienmitglieder verteilt, doch das wirklich wertvolle hat Marco bekommen. Die Chance auf die Herrschaft über die Stadt, denn gerade halten sich die Masters im Untergrund, doch zerstört ist die Orga nicht, wie wir heute erfahren habe. Sie schläft nur und wartet darauf, dass Marco sie aufweckt.

„Warum stellt sich Marco eigentlich so an?", fragt Noel nach einer Weile etwas angepisst.
Er dachte wohl, da Erbe würde an ihn gehen.

„Weil wir uns ein Leben unabhängig von diesem aufgebaut haben und nicht wieder zurück wollen", gebe ich bissig zurück.

Meine güte, wieso versteht das keiner?

„Du warst ja schon immer so eine Pussy, aber es hat geheißen, Marco würde unser Familie wieder Ruhm bringen. Und was tut er? Er zickt rum"

Ian zieht nur die Augenbrauen hoch und steht ruhig neben Madelene, die das Problem auch nicht wirklich versteht.

Noel regt mich total auf, doch jetzt mit ihm zu diskutieren würde nur verraten, was ich wirklich für Marco empfinde, daher schalte ich einfach ab, bis ich sehe, dass er zu uns kommt und sich neben mich stellt.
"Könne wir gehen?"

Bevor ich antworten kann, zieht Jolie seine Aufmerksamkeit auf sich. „Und? Wirst du deine Aufgaben los?", fragt sie interessiert.
Marco schüttelt nur den Kopf und zieht mich dann nicht wirklich sanft mit.

Er zerrt mich in die Nische, in der wir früher auch immer versteckt haben, drückt mich an die Wand und umarmt mich fest.

Ich erwidere es. „Was hat er gesagt?"
Marco schnaubt und lässt mich wieder los, sodass ich sehen kann, wie wütend er ist. „Da ist nichts zu machen. Die Orga wird für 6 Monate mir gehören."

Ich atme tief durch und nicke verstehend. „Naja, du musst ja nichts machen. Lass sie einfach stillstehen, bis die Zeit vorbei ist und dann finden wir schon eine Lösung"

Marco geht einen Schritt zurück, sodass er sich an die andere Wand lehnen kann. Er rauft sich die Haare. „Du hast ja recht, aber..."

Oje das große aber.

„Wenn ich es für die 6 Monate durchziehe, bekommen wir 15 Millionen Euro"
Mein Mund klappt auf. „Was?!"

Marco schluckt. „Ich weiß, wir haben es nicht knapp, wegen dem Geld, das du von seinen Eltern hast, aber das wird auch irgendwann ausgehen und so viel verdienen wir bei der Polizei auch nicht. Außerdem lebe ich seit Jahren auf deiner Tasche und... 15 Millionen, Benny, damit hätten wir ausgesorgt"

Ein Lächeln schleicht sich auf seine Lippen. „Wir könnten hier wegziehen, an die Küste, sowie du dus immer wolltest. Wir könnten uns ein kleines Haus kaufen, wir wären weit von hier weg, in Sicherheit und wir könnten..." Er stockt kurz. „...Wir können ein Familie haben"
Unsicher sieht er mich an.

Er weiß, dass ich nicht begeistert bin von der Idee, ein Kind zu adoptieren, oder uns einen Hund zuzulegen. Es würde einfach nicht funktionieren.

Marco will zwar eine Familie, aber ich weiß, die ganze Arbeit würde an mir hängen bleiben.

Aber 15 Millionen Euro, das ist schon echt ziemlich... verlockend.

Marco kommt wieder zu mir und lehnt sich gegen mich. „Sag mir, was ich machen soll", murmelt er an mein Ohr, während er sich an mich drückt.
Seufzend streiche ich über seinen starken Rücken. „Das kann ich dir nicht sagen, Marco. 15 Millionen ist verdammt viel Geld, aber vielleicht ist der Preis, den du bezahlen musst, wenn du diesen Job machst, viel höher"

Was ist, wenn aus ihm sojemand wird wie Richard?
Wenn er seine Seele verliert?
Wenn er verlernt, mich zu lieben?
Wenn uns diese Sache trennen wird?

„Wirst du bei mir bleiben? Egal, was passiert?", fragt er leise.
Ich nicke, schiebe ihn von mir weg, um sein Gesicht in meine Hände nehmen zu können. „Natürlich, Marco. Ich liebe dich. Du und ich, egal, was kommt, das weißt du doch"

Er nickt leicht, sein blick fällt auf meine Lippen.
„Darf ich dich küssen?", murmelt er leise.
Ich muss lächeln und nicke. „Ich bin dein Ehemann, natürlich darfst du mich küssen"

Marco streift mir mit der Hand eine Locke aus der Stirn. „Ich dachte nur, weil du wolltest, dass wir hier nur Freunde sind" Er wirkt gar nicht mehr wütend, sondern einfach nur noch fertig.
Da kann ich ihn nicht auch noch zwingen, seine Gefühle verbergen zu müssen.

„Ist okay, Marco, jetzt küss mich endlich"
Er schmunzelt leicht, ehe er sich zu mir runterbeugt und meine Lippen mit seinen berührt.

Er flüstert ein „Ich liebe dich, Benny", als er die Lippen kurz von meinen löst und den Kopf zur anderen Seite neigt, um mich intensiver zu küssen.

An den Hüften sorge ich dafür, dass er gegen mich lehnt.
„Ich dich auch", nuschele ich zurück.

Und das sitmmt.
Egal, was kommt...

Die Liebe und die Entscheidung (bxb)Onde histórias criam vida. Descubra agora